Als Lisa Unruh bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 die Silbermedaille um den Hals gehängt bekam, hatte Sport-Deutschland einen neuen Star, und der Bogensport hierzulande ein Gesicht bekommen. In der Folge kletterten die Zahlen der Bogenschützen in Deutschland, der Sport wurde Bestandteil in TV-Übertragungen. Die Bogensport-Weltmeisterschaft in Berlin (31. Juli bis 6. August) soll einen weiteren Schub bringen.
Bogenschießen ist „in“ in Deutschland: Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 50.000 bis 70.000 Sportler im Deutschen Schützenbund (DSB) regelmäßig zu Pfeil und Bogen greifen – genauere Zahlen gibt es nicht, weil die Athleten oftmals in Schützenvereinen organisiert sind und diese nicht nach Disziplinen erfasst werden.
Die Mitglieder finden dabei ein breites Angebot an Möglichkeiten: Zum einen bei den verschiedenen Bogen-Arten wie dem olympischen Recurvebogen oder den nicht-olympischen Compound-, Blank-, Lang- oder Instinktivbogen, zum anderen auch in den diversen Wettkampfformaten.
Dabei gibt es das Schießen auf die Scheibe im Freien und in der Halle, aber auch im freien Gelände (Feldbogen) oder auf nachgebildete Skulpturen (3D). Ganz neu im DSB: der Bogenlauf, in dem es Ende September in Kooperation mit dem Deutschen Bogensport-Verband die erste Deutsche Meisterschaft gibt.
Der Bogensport ist seit der Premiere 2019 Bestandteil von „Die Finals“ und somit einem breiten TV-Publikum vertraut, die Deutsche Meisterschaft im Freien sowie das Bundesligafinale sind weitere hochkarätige Veranstaltungen – hinzu kommen internationale Events: Nachdem von 2017 bis 2019 ein Weltcup in Berlin ausgetragen wurde, wird die WM in Berlin von den Europameisterschaften 2022 in München und 2024 in Essen umrahmt.
