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11. Februar: Der Tag der Notruf-Nummer 112

Der 11. Februar ist der Europäische Tag des Notrufs. Rettungsdienste und Behörden wollen damit an die Bedeutung eines raschen Alarms bei Unfällen, Bränden oder akuten schweren Krankheiten aufmerksam machen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Der 11. Februar ist der Europäische Tag des Notrufs. Rettungsdienste und Behörden wollen damit an die Bedeutung eines raschen Alarms bei Unfällen, Bränden oder akuten schweren Krankheiten aufmerksam machen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Der 11. Februar ist der Europäische Tag des Notrufs. Helfer wollen so über das richtige Verhalten bei einem Notfall informieren. Auch, weil manche Hemmungen haben, die 112 zu wählen.

Der heutige 11. Februar ist in Europa der Tag des Notruf, denn in der gesamten EU ist die 112 die Nummer für Hilfe in der Not. Der Notruf kann bei Bränden, Unfällen aber auch medizinischen Notfällen Leben retten.

„Es gibt nach wie vor Menschen, gerade ältere, die davor zurückschrecken, den Notruf zu wählen. Weil sie Hemmungen haben, Hilfe zu rufen, aus welchen Gründen auch immer“, sagte Thomas Müller-Witte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) der Deutschen Presse-Agentur am letztjährigen Tag des Notruf 2022. Doch das könne fatale und mitunter tödliche Folgen haben.

„Gerade bei Erkrankungen, die schwerwiegend sind, kommt es auf schnelle Hilfe an“, erklärte Thomas Müller-Witte, der Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes Frankfurt ist, gegenüber der dpa. „Deswegen haben wir das Blaulicht – aber: Der erste Schritt ist der Notruf, sonst hilft die ganze professionelle Kette des Rettungswesens und der medizinischen Versorgung im Krankenhaus gar nichts.“

Wichtig sei zudem, auch Kindern beizubringen, wie sie im Notfall die 112 wählen: „Ein Kind kann in Situationen kommen, wo es Hilfe braucht oder wo es merkt, dass andere Hilfe brauchen.“

112 hilft bei der Hilfe

Und, bei einem Notfall kann die 112 auch bei der Hilfe helfen: Denn oft liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs lange zurück, hinzu kommt die Aufregung in einer ungewohnten Notsituation:

Wie geht das mit der Reanimation? Wie oft drücken, beatmet man noch? Wer nicht weiter weiß, aber helfen will, kann am Telefon Anleitung bekommen. Und: Auf jeden Fall ist es wichtig, überhaupt etwas zu tun. Die einfache Grundregel lautet: Prüfen, Rufen, Drücken.

Man prüft also zunächst, ob die bewusstlose Person noch normal atmet. Dann wird der Notruf 112 gewählt – und in der Folge kann die Rettungsstelle dann auch telefonische Hilfe leisten, beispielsweise die Reanimation anleiten.

Falls dies nicht von selbst von der Leitstelle angeboten werde, sollte der Anrufende aktiv nachfragen. Da die Notrufe Ländersache sind, gebe es derzeit keine standardisierten Abläufe, wie Prof. Bernd Böttiger, Vorsitzender des Deutschen Rats für Wiederbelebung, hinsichtlich der Hilfe bei der Reanimation per Telefon berichtete. „Wenn die Leitstelle nicht von selbst fragt, würde ich das einfordern und sagen: Helft mir bitte!“, so Böttiger.

Denn das Wissen um die Möglichkeit einer Telefonreanimation ist im Ernstfall elementar – bei einem der gut 200 Herzstillstände pro Jahr ist die Überlebenschance zwei- bis dreimal höher, wenn sofort mit der Herzdruckmassage begonnen wird. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt: 10.000 Leben könnten jedes Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn sich mehr Menschen Wiederbelebungsmaßnahmen zutrauen würden.

Nur im Notfall 112

Das Deutsche Rote Kreuz in Hessen (DRK) betont, dass es wichtig ist die Nummer nur im Notfall anzurufen. „Bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen oder wenn Arztpraxen geschlossen haben, erhält man die richtige Hilfe unter der Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117.“

„Tatsächlich herrscht nach wie vor bei vielen Menschen Unsicherheit darüber, wann es sich um einen Notfall handelt oder welche Informationen der Einsatzbearbeiter in der Leitstelle vom Anrufer braucht, um schnell Hilfe schicken zu können“, erklärte die Frankfurter Feuerwehr. Leider werde die Notrufnummer auch häufig missbraucht oder versehentlich angerufen.

ASB-Notfallsanitäter Thomas Müller-Witte rät 112-Anrufern, Ruhe zu bewahren, auch wenn das in einer Notsituation schwierig sei. Wichtig sei, den genauen Ort des Vorfalls zu nennen und verständlich zu reden, damit die Leitstellen-Mitarbeitenden alle nötigen Informationen rasch aufnehmen und die Helfer ihren Einsatzort finden können.

Hilfreich sei beispielsweise auch, die Retter, soweit möglich, vor der Tür in Empfang zu nehmen oder sich am Fenster bereitzuhalten. „Also im Grunde ein bisschen für die Einsatzkräfte mitdenken: Was braucht ihr, um mich zu finden?“

© dpa-infocom, dpa:220210-99-60534/4



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