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Corona-Studie: Kaum Infektionen in Schulen in Sachsen

Corona-Antikörper-Tests haben an Schulen und Sachsen keine Infektionen gezeigt. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Corona-Antikörper-Tests haben an Schulen und Sachsen keine Infektionen gezeigt. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Eine weitere Studie zur Häufigkeit von Corona-Infektionen an Schulen in Sachsen bestätigt die im Testzeitraum geringe Gefahr. Die Regierung sieht sich in ihren Entscheidungen bestätigt.

Keine akuten Infektionen, nur vereinzelt Antikörper, aber psychische Folgen des Lockdowns – das sind die Ergebnisse einer weiteren Corona-Studie an Schulen in Sachsen im Mai und Juni.

„Die akute Ansteckung lag bei Null, von 2599 Kindern und Lehrern war keiner infiziert“, sagte Professor Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, am Montag bei der Vorstellung der Ergebnisse in Dresden.

In 14 von 2338 der an Schulen in Sachsen entnommenen Blutproben und somit 0,6 Prozent fanden sich demnach Antikörper als Hinweis auf überstandene Corona-Infektionen. Die Rachenabstriche und Blutproben waren von Schülern und Lehrern an zehn Grundschulen und neun Gymnasien in Sachsen genommen worden.

Kinder in Schulen in Sachsen seien im untersuchten Zeitraum kaum von Corona-Infektionen betroffen gewesen, fasste Kiess die Ergebnisse der Studie zusammen, die eine Analyse seiner Dresdner Kollegen vom Juli bestätigen. Auch nach dem Resümee dieser Gruppe hatten sich Schulen nach ihrer Wiedereröffnung in der Corona-Krise nicht als Schwerpunkte bei Infektionen erwiesen.

Psychische Folgen des Lockdown

Die Leipziger Mediziner fragten zudem 900 Kinder und Jugendliche nach psychischen Folgen der Schulschließungen. Beklagt wurde laut Kiess ein Verlust von Lebensqualität und „Fröhlichkeit“, vor allem in Familien mit Armut und niedriger Bildung. „Die fehlende Tagesstruktur, nicht aufstehen zu müssen für die Schule, wird als Verlust angesehen.“ Dazu kämen ein massiver Anstieg der Mediennutzung und Kontaktverlust zu Gleichaltrigen.

Corona löse zudem Sorgen um Familie und Zukunft aus, bei Mädchen vorrangig auch um die Gesellschaft. „Über ein Fünftel der Kinder findet, dass das Leben nie wieder so sein wird wie vor Covid-19“, so Kiess. „Und drei Viertel sagten von sich aus, ich möchte bitte wieder in die Schule gehen.“ Fazit: Schulschließungen schaden denen massiv, „die sowieso wenig an Bildung teilhaben“.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sah mit den Ergebnissen die Entscheidung der Regierung für die Schulöffnung im Mai bestätigt. In Sachsen haben sich bisher 5543 Menschen mit Sars-CoV2 infiziert, die Zahl der Fälle erhöht sich seit Wochen nur geringfügig – Piwarz hofft, dass das trotz Urlaubsrückkehrern so bleibt.

„Wir sind gut vorbereitet auf den Schuljahresstart, aber wir schauen auch auf das, was um uns herum passiert“, sagte der Minister. Sachsen hat am 28. August als eines der späteren Bundesländer Ferienende. Er appellierte, sich an die Regeln zu halten, solidarisch zu sein. „Es hängt am Verhalten von uns allen, ob Kinder betreut und beschult werden können.“

© dpa-infocom, dpa:200803-99-26029/5

➡️ Pressemeldung des Universitätsklinikum Leipzig

News vom 3. August zum Schulstart:

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