Gesellschaft Schule & Studium Topthemen

Ferienende: Mecklenburg-Vorpommern macht den Anfang beim Schulstart

Ein Hinweisschild auf die Sicherheitsabstände hängt in einem Schulflur der Grundschule Lankow. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Hinweisschild auf die Sicherheitsabstände hängt in einem Schulflur der Grundschule Lankow. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa<

Der Nordosten macht den Anfang – nach dem Ferienende hat in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr begonnen: Der Schulstart in anderen Bundesländer folgt in Kürze. Es mehren sich unterdessen die Pläne für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden.

Schulstart in Mecklenburg-Vorpommern, das nach dem Ferienende heute als erstes Bundesland den Anfang macht. Erstmals seit der coronabedingten Schulschließung Mitte März sollen alle 152.700 Schülerinnen und Schüler wieder täglich zur Schule gehen.

Um das Infektionsrisiko zu verringern, wurden die Schüler in feste Gruppen mit mehreren Jahrgängen eingeteilt, die sich in der Schule nicht begegnen sollen. Innerhalb der Gruppen sind die Abstandsregeln aufgehoben, dies hatten die Bundesländer Mitte Juni vereinbart.

Eine generelle Maskenpflicht an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern Schulen besteht am Anfang direkt nach dem Ferienende nicht, das könnte sich aber kurz nach dem Schulstart noch ändern.

Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) kündigte im RBB-Inforadio an, dem Kabinett am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten zu wollen. Mecklenburg-Vorpommern habe immer noch die geringsten Infektionszahlen und so solle es auch bleiben, sagte sie. „Ich halte es für gut, wenn wir da auf Nummer sicher gehen.“

Maskenpflicht in Diskussion

Als erstes Bundesland führt Nordrhein-Westfalen an allen weiterführenden und berufsbildendenden Schulen bis vorerst zum 31. August eine Maskenpflicht inklusive Unterricht ein. An Grundschulen soll die Maskenpflicht nicht gelten, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen, kündigte das Schulministerium in Düsseldorf an.

Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben bereits angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll jedoch nicht im Unterricht gelten. Auch in Hamburg soll eine entsprechende Pflicht außerhalb des Unterrichts eingeführt werden, wie Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag im ARD-Morgenmagazin sagte.

Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sich zuletzt für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden ausgesprochen. In anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt – wie in Hessen oder Sachsen – im Ermessen der Schulen.

Gut klappte der Schul-Start in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise am Gymnasium Reutershagen in Rostock, wo mehr als 600 Schüler unterrichtet werden. „In den Fluren des Hauses herrscht Maskenpflicht“, sagte Schulleiter Jan Bonin. Er geht damit über die bisher geltenden Vorschriften hinaus.

Kein Pardon gab es für Schüler, die sich nicht an diese Pflicht hielten. Sie wurden aufgefordert, sofort den Schutz anzulegen. Allerdings wurden vor Schulbeginn in Reutershagen Masken für die Schüler verteilt, die ihre vergessen hatten. Bonin zeigte sich davon überzeugt, einen regulären Unterricht anbieten zu können.

Schulstart auch auf Inseln

Auch für Kinder auf schleswig-holsteinischen Inseln ging die Schule am Montag schon wieder los – eine Woche vor offiziellem Ende der Sommerferien in dem Bundesland. Rund 2.000 Mädchen und Jungen hatten am Montag ganz offiziell ihren Schulstart, wie eine Sprecherin des Bildungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Kiel zum abweichenden Ferienende und Anfang des neuen Schuljahrs sagte. „Das ist immer so. Das ist ein Relikt aus uralten Zeiten.“

Die Vereinbarung hängt mit dem Tourismus auf den Inseln zusammen. Hintergrund ist, dass die Inseln Sylt, Amrum, Föhr, Helgoland, Pellworm und die Hallig-Inseln beliebtes Feriengebiet sind. Viele Menschen arbeiten im Tourismus. Die Kinder haben deshalb verkürzte Sommerferien und dürfen dann im weniger tourismusstarken Herbst drei statt zwei Wochen Ferien machen. Von der Regelung sind rund zwölf Schulen auf den Inseln betroffen.

In Hamburg beginnt das neue Schuljahr am Donnerstag. In der Woche darauf geht es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und im übrigen Schleswig-Holstein los. Im Laufe des August folgt der Großteil der weiteren Bundesländer, lediglich in Bayern (7.9.) und Baden-Württemberg (12.9.) reichen die Ferien noch bis in den September.

© dpa-infocom, dpa:200803-99-18812/3

weiterführende Informationen:
➡️ Daten und Fakten Deutschland-Tourismus 2020 [PDF]
➡️ Langfristige Sommerferienregelung (KMK)

Sommerferien 2020

Bundeslandvon – bis
Mecklenburg-Vorp.22.06. – 01.08.
Berlin25.06. – 07.08.
Brandenburg25.06. – 08.08.
Hamburg25.06. – 08.08.
Nordrhein-Westfalen29.06. – 11.08.
Schleswig-Holstein29.06. – 08.08.
Rheinland-Pfalz06.07. – 14.08.
Saarland06.07. – 14.08.
Hessen06.07. – 14.08.
Bremen16.07. – 26.08.
Niedersachsen16.07. – 26.08.
Sachsen-Anhalt16.07. – 26.08.
Sachsen20.07. – 28.08.
Thüringen20.07. – 28.08.
Bayern27.07. – 07.09.
Baden-Württemberg30.07. – 12.09.

Beachten Sie auch:

Donnerstag, 18. Juni 2020von dpa

[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar