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DFB-Pokal: Borussia Dortmund zieht gegen Holstein Kiel ins Finale ein

Die Dortmunder Spieler bejubeln das Führungstor. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Die Dortmunder Spieler bejubeln das Führungstor. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

Borussia Dortmund kann auch ohne Erling Haaland Tore schießen. In Abwesenheit des Top-Stürmers zieht der Revierclub souverän ins Pokalfinale ein. Eine schwere Verletzung trübt die Freude.

Nach Feiern war bei Borussia Dortmund trotz des überlegenen Einzugs ins Pokalfinale mit dem 5:0 (5:0) gegen Holstein Kiel niemandem zu Mute: Zu tief saß der Schock in der Mannschaft über die schwere Verletzung von Mateu Morey, der unter den entsetzten Blicken seiner Mitspieler mit einer Trage vom Platz gebracht werden musste.

„Das tut uns weh, das tut jedem in der Mannschaft weh“, sagte Nationalspieler Emre Can. „Dass die Verletzung schwer ist, hat man direkt geahnt und gehört.“ Der 21 Jahre alte Spanier verletzte sich nur zwölf Minuten nach seiner Einwechslung augenscheinlich am Knie, seine Schmerzensschreie hallten durch den leeren Signal Iduna Park.

Dortmunds Mateu Morey musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Dortmunds Mateu Morey musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

„Bis zur 75. Minute war es ein perfekter Abend“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic, der die Verletzung als „brutal schwer“ bezeichnete. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte der Bundesliga-Fünfte auch ohne seinen verletzten Torjäger Erling Haaland eine beeindruckende Leistung gezeigt und das Fußball-Märchen von Holstein Kiel mit einem Kantersieg beendet.

Gegen das bisherige Überraschungsteam, das unter anderem den FC Bayern München ausgeschaltet hatte, wurde Borussia Dortmund seiner Favoritenrolle in sehenswerter Manier gerecht. Giovanni Reyna (16./23. Minute), Marco Reus (27.), Thorgan Hazard (32.) und Jude Bellingham (42.) sorgten schon früh für klare Verhältnisse.

„Wir waren vor dem Tor sehr konsequent und sind froh, dass wir ins Pokalfinale eingezogen sind“, sagte Kapitän Reus. Dort kommt es am 13. Mai in Berlin zum reizvollen Duell zwischen dem BVB und RB Leipzig um die Rolle als zweite Kraft im deutschen Fußball hinter Branchenführer München.

Dortmunds Jude Bellingham (l) im Zweikampf mit Kiels Jae-Sung Lee. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Dortmunds Jude Bellingham (l) im Zweikampf mit Kiels Jae-Sung Lee. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

Anders als in der zweiten Pokal-Runde gegen den FC Bayern gelang dem Zweitligisten, der zuvor in Corona-Quarantäne war, diesmal kein Coup. Das 0:5 dürfte zudem für die Aufstiegsambitionen von Holstein Kiel wenig förderlich sein.

„Da müssen wir einfach viel energischer hingehen, dann muss es auch mal weh tun, damit sie eben nicht in diesen Rhythmus kommen“, sagte Fin Bartels. „Das haben wir heute nie geschafft, zu keinem Zeitpunkt, deswegen fährst du hier mit so einer Rutsche nach Hause.“ Trainer Ole Werner gab zu: „Uns wurden ganz klar die Grenzen aufgezeigt.“

Giovanni Reyna (3.v.l.) brachte Dortmund auf die Siegerstraße. Foto: Martin Meissner/AP Pool/dpa
Giovanni Reyna (3.v.l.) brachte Dortmund auf die Siegerstraße. Foto: Martin Meissner/AP Pool/dpa

Der BVB präsentierte sich nach ausgeglichener Anfangsphase auch ohne den angeschlagenen Haaland extrem effektiv. Gleich die ersten drei Torchancen nutzten die Gastgeber.

Die Kieler hatten nur rund eine Woche nach dem Ende ihrer zweiten Corona-Quarantäne der offensiven Wucht des Bundesliga-Fünften wenig entgegenzusetzen. Nach der Pause nahm der BVB das Tempo etwas heraus und spielte nicht mehr mit letzter Konsequenz, dennoch reichte es für Kiel nicht zu einem Tor.

Dortmunds Emre Can (M) kommt vor Kiels Fabian Reese (l) an den Ball. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Dortmunds Emre Can (M) kommt vor Kiels Fabian Reese (l) an den Ball. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

Zu Beginn gelang es den Norddeutschen noch, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Der BVB hatte zwar mehr vom Spiel, erarbeitete sich aber kaum Torchancen. Die erste Gelegenheit nutzte der Gastgeber dann aber gleich:

Reyna hatte nach einem Zuspiel von Jadon Sancho Platz und traf ins lange Eck. Nur sieben Minuten später ließ der 18-Jährige seinen zweiten Treffer folgen. Reus und Raphael Guerreiro leiteten im Strafraum jeweils mit der Hacke weiter, Reyna schob zum 2:0 ein.

Giovanni Reyna schiebt den Ball zum zwischenzeitlichen 2:0 ein. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Giovanni Reyna schiebt den Ball zum zwischenzeitlichen 2:0 ein. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

Dem Außenseiter war die Belastung mit zuletzt zwei Partien innerhalb von vier Tagen nach dem Ende der zweiwöchigen Corona-Quarantäne mehr und mehr anzumerken.

Vor dem eigenen Tor waren die in der Liga sonst so defensivstarken Kieler nicht energisch genug, offensiv blieben sie aber mutig. Fabian Reeses Schuss klatschte an den Pfosten (27.), BVB-Torhüter Marwin Hitz parierte gegen Ahmet Arslan (40.).

Trotz einiger defensiver Nachlässigkeiten dominierte der BVB die Partie und blieb brutal effizient. Nach einem Chip-Ball von Emre Can war Reus frei durch und traf zum 3:0.

Marco Reus schießt im Fallen das Dortmunder 3:0. Foto: Martin Meissner/AP Pool/dpa
Marco Reus schießt im Fallen das Dortmunder 3:0. Foto: Martin Meissner/AP Pool/dpa

Dem BVB gelang offensiv nun fast alles, Kiel musste den nächsten Rückschlag wegstecken: Stürmer Janni Serra humpelte verletzt vom Platz, für ihn kam Arslan (30.). Und der BVB hatte offensiv noch immer nicht genug, Hazard und Bellingham erhöhten noch vor dem Seitenwechsel für den BVB.

Nach der Pause ließ es der Bundesligist etwas ruhiger angehen. Der Pokalsieger von 2017 verwaltete die klare Führung, der Außenseiter blieb engagiert, aber glücklos im Abschluss.

Auch Jude Bellingham (M) konnte sich in die Torschützenliste eintragen und markierte das 5:0. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa
Auch Jude Bellingham (M) konnte sich in die Torschützenliste eintragen und markierte das 5:0. Foto: Friedemann Vogel/epa Pool/dpa

Arslans Kopfball landete in den Armen von Hitz (64.), Mats Hummels blockte den Versuch von Finn Porath (67.). Auf der anderen Seite fehlte dem BVB nun die Effizienz aus der ersten Halbzeit. Überschattet wurde die Schlussphase der Partie dann von der Verletzung von Morey.

© dpa-infocom, dpa:210501-99-432898/4

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