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Rekordreiterin Werth gewinnt dank Schneider das 17. DM-Gold

Dressurreiterin Isabell Werth holte ihren 17. DM-Titel. Foto: Friso Gentsch/dpa
Dressurreiterin Isabell Werth holte ihren 17. DM-Titel. Foto: Friso Gentsch/dpa

So schnell gibt sich Isabell Werth nicht geschlagen. Nach einer Enttäuschung im Special schlägt die Rekordreiterin in der Kür zurück. Sie bekommt allerdings unerwartete Hilfe.

Balve (dpa) – Einen Tag nach der Enttäuschung im Grand Prix Special durfte Isabell Werth wieder fröhlich lachen und den Siegersekt verspritzen.

Die Rekordreiterin holte sich bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in der Kür ihren insgesamt 17. nationalen Titel. Die 52-Jährige aus Rheinberg siegte in Balve im Sattel von Quantaz mit 85,450 Prozent. Bei den Springreitern sicherte sich Mario Stevens mit Starissa den Titel.

Werth: „Das war ein lehrreiches Wochenende“

„Die optimale Losgelassenheit hatten wir noch nicht, aber Quantaz wird immer besser und sicherer“, kommentierte Werth nach dem Kür-Sieg. Die erfolgreichste Reiterin der Welt sagte: „Gestern war ich nicht so zufrieden. Das war ein lehrreiches Wochenende.“

Auf Platz zwei kam in der Kür-Entscheidung Frederic Wandres aus Hagen am Teutoburger Wald mit Duke of Britain (83,375). Dritte wurde überraschend Ingrid Klimke. Die Vielseitigkeitsspezialistin aus Münster erhielt für ihren Ritt mit Franziskus 82,825 Prozent und darf nun beim CHIO in Aachen erstmals im Dressur-Nationalteam reiten.

Werth profitierte bei ihrem Sieg von einem Verzicht: Nicht zum Einsatz kam Dorothee Schneiders Toppferd Showtime, mit dem die Reiterin aus Framersheim am Samstag nach langer Pause unerwartet deutlich den Titel im Grand Prix Special gewonnen hatte. Die 53-Jährige wollte ihren Wallach, der seit dem Team-Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio wegen einer Verletzung pausiert hatte, nach zwei Prüfungen nicht überlasten und verzichtete freiwillig auf die weitere Titelchance. Auch bei der zweiten WM-Sichtung in Aachen gehört das Paar nicht zum deutschen Team.

Schneider schwärmt

„Showtime ist zurück“, sagte Schneider über das mit einem Sieg gekrönte Comeback des 16 Jahre alten Wallachs. „Er ist motiviert, er möchte mit mir tanzen und hat Spaß an den Dingen.“ Die zweimalige Team-Olympiasiegerin schwärmte: „Grandios, wie er sich angefühlt hat. Es ist nicht so richtig in Worte zu fassen.“

Immer wieder musste sie sich die Tränen aus den Augen wischen. Der Comeback-Sieg „löste Emotionen aus“, erklärte die Siegerin. „Da kommt einfach die Freude heraus. Die möchte man gar nicht zurückhalten.“

Für ihren Ritt zum Sieg erhielt Schneider von den Wertungsrichtern 83,686 Prozent. Platz zwei sicherte sich überraschend Wandres, der mit Duke of Britain 79,981 Prozent erhielt. Zu viele Fehler unterliefen Isabell Werth mit Quantaz (78,216), die sich mit Platz drei begnügen musste. Nicht am Start war Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl (Tuntenhausen), die ihr zweites Kind erwartet.

Stevens als einziger Starter fehlerfrei

Bei den Spingreitern holte sich Mario Stevens zum zweiten Mal den Titel. Der 39-Jährige aus dem niedersächsischen Molbergen gewann im Sattel von Starissa. Nach vier Runden blieb der Meister von 2018 als einziger Starter fehlerfrei und gewann vor Philip Rüping aus Steinfeld, der mit Casallco einen Zeitfehler hatte. Auf Platz drei kam Marcus Ehning aus Borken mit A la Carte, der als einziger Reiter des A-Kaders in Balve ritt.

„Super, dass das geklappt hat“, meinte Stevens. „Er ist einfach super gesprungen“, lobte er seinen neun Jahre alten Wallach. Bei den Springreiterinnen hatte Katrin Eckermann aus Sassenberg im Sattel von Cascadello-Boy den Titel gewonnen.

© dpa-infocom, dpa:220612-99-635965/4

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