News Sport Tennis

Mit der Zverev-Expertise: Timo Krawietz will bei WM angreifen

Kevin Krawietz (l) im Doppel mit dem Rumänen Horia Tecau. Foto: Frank Molter/dpa
Kevin Krawietz (l) im Doppel mit dem Rumänen Horia Tecau. Foto: Frank Molter/dpa

Ohne seinen gewohnten Doppel-Partner Andreas Mies hat sich Kevin Krawietz für die ATP Finals in Turin qualifiziert. Mit Mies hat der Coburger schon gemeinsame Pläne für 2022.

Ein erstes flüchtiges Gespräch führte Doppelspezialist Kevin Krawietz mit dem deutschen Tennis-Topspieler Alexander Zverev auf dessen Weg zu Olympia-Gold.

In Tokio, wo er sich mit Zverev bei den Sommerspielen eine Männer-WG teilte, fragte der Coburger nach, wie sich die deutsche Nummer eins im Management aufgestellt habe.

Die Idee, sich wie Zverev von dessen Bruder Mischa Zverev managen zu lassen, habe er schon lange in seinem Kopf gehabt, erzählte Timo Krawietz in Turin. Er verstehe sich mit beiden gut, sie seien keine Konkurrenten und er habe zuvor kein richtiges Management gehabt.

„Es läuft gerade in den Startlöchern. Es ist quasi ein Handschlagsvertrag“, sagte der 29-Jährige zur Zusammenarbeit mit Mischa Zverev. Alexander Zverev habe er bei den Sommerspielen mit dem Thema nur „zwei Minuten“ nerven wollen, auf Mischa Zverev sei er dann bei den US Open zugegangen.

Den Zverevs läuft der Coburger jetzt auch in Turin über den Weg, etwa beim Training in der Mehrzweckhalle, in die die ATP Finals nach den Vorjahren in London umgezogen sind. Neben dem Olympiasieger Zverev ist Krawietz beim Jahresabschlussturnier zweiter deutscher Teilnehmer. In der Doppel-Konkurrenz tritt der Davis-Cup-Spieler gemeinsam mit dem Rumänen Horia Tecau an.

Gegen bestes Doppel des Jahres

Am Sonntagvormittag – einige Stunden vor Zverevs erstem Auftritt (21.00 Uhr/Sky) gegen den Italiener Matteo Berrettini – eröffnet Timo Krawietz das prestigeträchtige Event.

Krawietz und Tecau stehen zum Auftakt der Gruppenspiele dem vermeintlich besten Doppel des Jahres gegenüber: Nikola Mektic und Mate Pavic aus Kroatien, Wimbledon- und Olympiasieger (11.30 Uhr). „Es ist natürlich eine schwierige erste Aufgabe. Andersherum: Wir sind im ersten Match nicht die Favoriten, vielleicht hilft das ja auch“, sagte Krawietz.

Mit Tecau hat die Nummer 14 der Doppel-Weltrangliste ein starkes Jahr hinter sich, ein Grand-Slam-Endspiel war aber nicht dabei. Mit zwei Grand-Slam-Erfolgen 2019 und 2020 hatte sich Krawietz mit seinem Doppelpartner Andreas Mies einen Namen gemacht: Zwei Mal triumphierte das Duo bei den French Open.

Damit stieg an den beiden Tennisspielern das Interesse. Krawietz hat sich in der Weltspitze etabliert. Zum dritten Mal in Serie ist er bei den ATP Finals mit den acht besten Doppel-Paarungen des Jahres dabei. Anders als in den beiden Vorjahren diesmal aber nicht mit seinem gewohnten Partner Mies.

Anwärter auf den Titel?

Der Kölner Mies hatte sich zu Beginn der Saison am Knie operieren lassen. Timo Krawietz reiste deswegen zunächst mit unterschiedlichen Partnern um die Welt, mit Tecau klappte es am besten. Der 36-Jährige sei ein ganz anderer Typ als Mies, aber die Chemie stimme, sagte Krawietz.

Mit der Entscheidung Mitte des Jahres, fest zusammenzuspielen, ergriffen die beiden die Chance, sich für die ATP Finals zu qualifizieren. In Turin soll es nun auch für einen der beiden vorderen Plätze in der Vorrundengruppe und damit zum Halbfinale reichen. „Wenn sie eine gute Woche erwischen, glaube ich, dass sie mit Sicherheit einer der Anwärter auf den Titel sind“, sagte Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann.

Selbst in den Jahren seiner beiden Grand-Slam-Titel schaffte es Krawietz gemeinsam mit Mies nicht über die Vorrunde hinaus. Der 31-jährige Mies kehrte inzwischen nach seiner langen Verletzungspause auf die ATP-Tour zurück. Im kommenden Jahr will das deutsche Erfolgsduo wieder in gewohnter Formation gemeinsam angreifen. „Die Pläne stehen. Wir steigen 2022 wieder gemeinsam ein“, sagte Timo Krawietz.

© dpa-infocom, dpa:211112-99-977990/4

weitere News aus der Tennis-Welt:


[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar