Sport

Nancy Faeser: „Sport kann Veränderungen anstoßen und Zeichen setzen“

Nancy Faeser, (c) Peter Jülich, bmi.bund.de
Nancy Faeser, (c) Peter Jülich, bmi.bund.de

Am 14. Juni 2022 veranstaltete das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe eine Konferenz zum Thema „Sport und Menschenrechte“.

Neben Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Menschenrechtsbeauftragten Luise Amtsberg nahmen u.a. DOSB-Präsident Thomas Weikert, Vertreterinnen und Vertreter des IOC, der FIFA, des Internationalen Paralympischen Komitees, des DFB, des DTB und anderer nationaler Sportverbände ebenso wie Expertinnen und Experten von Transparency International und anderen Organisationen teil.

„Wir müssen aus schweren Menschenrechtsverletzungen wie in China für künftige Topevents des Sports Konsequenzen ziehen“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Die Entscheider in Sport, Politik und Wirtschaft müssen ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gerecht werden. Der Sport allein kann Menschenrechtsverletzungen nicht beseitigen. Aber er kann sich mit seiner weltweiten Popularität für Verbesserungen stark machen, Veränderungen anstoßen und Zeichen setzen.“

„Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte müssen schon bei Beginn des Vergabeverfahrens transparent und nachvollziehbar zur Anwendung kommen – also vor der Auswahl des Ausrichterlandes“, so Nancy Faeser, die weiter ausführt: „Wir werden außerdem ein Leitbild Menschenrechte bei Sportgroßveranstaltungen ausarbeiten. Dieses Leitbild soll zukünftig bei allen internationalen Sportgroßveranstaltungen angewendet werden, die vom Bund gefördert werden.“

Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, im Auswärtigen Amt, fügte an: „Sportevents können nicht unpolitisch sein, wenn sie in Kontexten stattfinden, in denen eine schlechte Menschenrechtsbilanz herrscht oder wo durch die Austragung von Sportgroßveranstaltungen Menschenrechtsverletzungen passieren. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich ein klarer Auftrag, die Einhaltung der Menschenrechte durch den Sport zu fördern.“

Anlass für die Konferenz waren nicht zuletzt die Olympischen und Paralympischen Winterspiele sowie die bevorstehende Fußball-WM, die wegen der Menschenrechtslage in den beiden Ausrichterländern China und Katar seit Jahren Gegenstand einer intensiven öffentlichen Debatte sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bereichen Sport, Politik, Zivilgesellschaft und Medien diskutierten mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland darüber, wie insbesondere den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte im Sport künftig stärker Rechnung getragen werden kann.

„Dabei wurde deutlich, dass sich das Thema Menschenrechte nicht nur bei herausragenden Sportgroßveranstaltungen im Ausland stellt. Auch der Sport und die Sportpolitik in Deutschland stehen in der Verantwortung“, so der DOSB in seiner Pressemeldung. Ein Thema war daher auch die Einrichtung eines Zentrums für Safe Sport in Deutschland. Die Schaffung einer zentralen Einrichtung für sicheren und gewaltfreien Sport ist ein Handlungsauftrag des Koalitionsvertrages. Noch in diesem Jahr soll eine unabhängige Ansprechstelle für die Erstberatung von Betroffenen eingerichtet werden.

„Die Achtung der Menschenrechte muss sich im Tagesgeschäft des Sports widerspiegeln – auch in Deutschland“, betont die Bundesinnenministerin und fügt an: „Deshalb schaffen wir gemeinsam mit den Ländern und Sportverbänden ein Zentrum Safe Sport für sicheren und gewaltfreien Sport. Das wird eine sehr wichtige Anlaufstelle sein im Kampf gegen sexualisierte Gewalt und jede andere Form der Gewalt im Sport. Noch in diesem Jahr soll eine unabhängige Ansprechstelle für Betroffene starten.“

Hinweis: Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe 24 der Publikation DOSB Presse.

[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar