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Aufholjagd der deutschen Vielseitigkeitsreiter

Nach einer starken Dressur in Führung: Vielseitigkeitsreiter Michael Jung auf Chipmunk freut sich nach seinem Ritt. Foto: Friso Gentsch/dpa
Nach einer starken Dressur in Führung: Vielseitigkeitsreiter Michael Jung auf Chipmunk freut sich nach seinem Ritt. Foto: Friso Gentsch/dpa

Der erste Tag der Reit-WM ist eine Enttäuschung. Am zweiten startet das deutsche Vielseitigkeitsteam aber eine Aufholjagd. Am Samstag steht im Gelände die wichtigste Teilprüfung auf dem Programm.

Rocca di Papa (dpa) – Nach einem schwachen Start bei der Reit-WM in Italien hat sich das deutsche Vielseitigkeitsteam am Freitag vom siebten auf den zweiten Platz verbessert.

Vor allem Multi-Champion Michael Jung begeisterte mit seiner Dressur. Der 40 Jahre alte Reiter aus Horb liegt vor dem Geländeritt am Samstag im Einzel auf Rang eins.

Jung ballte die Faust und ritt mit Chipmunk freudestrahlend aus dem Viereck. „Das war klasse“, kommentierte der Einzel-Weltmeister von 2010. „Er hat sich super reiten lassen“, erklärte Jung, der nur 18,8 Strafpunkte erhielt. Zweite im Einzel ist Britin Laura Collett mit London (19,3) vor ihrer Landsfrau Yasmin Ingham mit Banzai (22,0). In der Teamwertung führt Großbritannien vor Deutschland und der US-Mannschaft.

Am Morgen hatte bereits Olympiasiegerin Julia Krajewski geglänzt. Die 33-Jährige aus Warendorf zeigte mit Amande eine gute Vorstellung und erhielt umgerechnet nur 26,0 Strafpunkte. „Ich bin sehr glücklich“, sagte Krajewski, die vor einem Jahr in Tokio als erste Frau Olympia-Gold in der Vielseitigkeit gewonnen hatte. „Sie ist mehr ein Jumper“, sagte sie über ihre Stute: „Viel besser kann sie in der Dressur nicht gehen.“

Am Tag zuvor hatten Christoph Wahler aus Bad Bevensen mit Carjatan und Sandra Auffarth aus Ganderkesee auf Viamant keine Top-Leistungen gezeigt. „Gestern lief es nicht wie gewünscht, die Punkte fehlen jetzt“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen. „Heute lief alles nach Plan.“ Jungs Dressur-Ritt sei „ohne Worte“, schwärmte der Coach. Auch „Julia hat eine brillante reiterliche Leistung“ gezeigt.“

Die schwerste Prüfung steht noch bevor, der Geländeritt am Samstag. „Wir sind gut vorbereitet“, sagte Jung. Die Geländestrecke will er noch ein weiteres Mal zu Fuß abgehen, „und dann mache ich einen Plan“. Nach dem Cross Country fällt die Entscheidung in Rocca di Papa am Sonntag im Springen.

© dpa-infocom, dpa:220916-99-784187/7


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