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Deutsche Olympia-Teams verabschiedet: „Gewisse Sorge fliegt mit“

Hat sich mit der deutschen Olympia-Delegation auf den Weg Richtung Tokio gemacht: DOSB-Boss Alfons Hörmann. Foto: Frank Rumpenhorst/DOSB/dpa
Hat sich mit der deutschen Olympia-Delegation auf den Weg Richtung Tokio gemacht: DOSB-Boss Alfons Hörmann. Foto: Frank Rumpenhorst/DOSB/dpa

Laura Ludwig steigt voller Vorfreude in den Flieger, den Basketballern geht es nicht anders. Den Delegationsverantwortlichen des DOSB allerdings ist die Anspannung beim Abflug nach Tokio anzusehen.

Die Reise ins Ungewisse hat für das deutsche Olympia-Team offiziell am Sonntagabend kurz nach 18.00 Uhr mit dem Lufthansa-Flug 716 begonnen.

Bei der Verabschiedung am Airport Frankfurt/Main unter strengen Corona-Regeln mischten sich in die Vorfreude der Sportler die nachdenklichen Worte des Delegationsleiters. „Eine gewisse Sorge fliegt mit: Kann es einen von uns erwischen?“, sagte Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

„Unser aller Auftrag ist es, unsere Athleten bestmöglich dorthin zu bringen und – toi toi toi – spätestens am 9. August alle aus dem Team D gesund wieder hierher zurück. Das zählt so viel wie die eine oder andere Medaille mehr“, ergänzte Hörmann kurz vor dem Abflug der größten Einzeldelegation mit 84 Mannschaftsmitgliedern. Insgesamt umfasst das Team D mehr als 430 Sportler.

Hörmann trotz Corona-Lage entspannt

In der Nachricht von den ersten Corona-Fällen im Olympischen Dorf in Tokio sieht Hörmann allerdings keinen Grund zur Aufregung.

„Zwei solche Fälle, die sofort bekannt und isoliert werden, sind eher ermutigend. Das zeigt, dass dort streng getestet wird“, sagte der 60 Jahre alte Spitzenfunktionär.

Für die Athleten geht es nach vielen Jahren der Vorbereitung nun darum, ihre Leistungen bei diesen so ungewöhnlichen Sommerspielen abzurufen. Die vielen Restriktionen und auch Bedenken wegen möglicher Ansteckungen beschäftigt sie natürlich. Fliegt die Angst mit? „Ne, nicht unbedingt“, sagte Wasserspringer Patrick Hausding. „Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass es gut läuft.“

„Kribbeln ist da“

Er war ebenso an Bord wie Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig, Tischtennis-Ass Dimitrij Ovtcharov und die Basketballer. Eine Reihe von Tokio-Teilnehmer wie die Turner sind schon in Japan, andere wie viele Leichtathleten starten am Montag oder später.

„Jetzt, wo es wirklich stattfindet, ist das Kribbeln da, die Freude ist da. Es wird natürlich ganz anders“, sagte Ludwig. Die 35-Jährige hatte 2016 an der Copacabana von Rio de Janeiro Gold mit Kira Walkenhorst geholt, jetzt ist sie mit ihrer neuen Partnerin Margareta Kozuch dabei.

Auch Basketball-Kapitän Robin Benzing fiebert nach der späten Qualifikation seines Teams den Spielen entgegen. „Das ist eine verrückte Geschichte. Wir sind so happy, dass wir hier sind. Die Stimmung ist gut bei uns Basketballern, wir sind die ganze Zeit nur am Lachen“, meinte er strahlend.

Unterm Strich, so räumte Hörmann jedoch ein, sei im Moment die Anspannung und Konzentration auf die letzten Vorbereitungen größer als die Vorfreude.

Angesichts der Corona-Pandemie und Restriktionen vor Ort beschränken die Sportler ihren Aufenthalt in Tokio auf ein Mindestmaß. Die Eröffnungsfeier findet am Freitag statt.

© dpa-infocom, dpa:210718-99-428132/3

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