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Kaum Entwarnung bei Bränden in Südeuropa und der Türkei

Feuerwehrleute und Freiwillige versuchen ein Feuer in Afidnes, etwa 30 Kilometer von der griechischen Hauptstadt Athen entfernt, zu löschen. Foto: Marios Lolos/XinHua/dpa
Feuerwehrleute und Freiwillige versuchen ein Feuer in Afidnes, etwa 30 Kilometer von der griechischen Hauptstadt Athen entfernt, zu löschen. Foto: Marios Lolos/XinHua/dpa

Seit über einer Woche kämpfen die Menschen gegen die Flammen. Sizilien erklärt den Notstand, in der Türkei lodern 13 Brände immer noch unkontrolliert, aber für Athen keimt Hoffnung auf.

Athen/Istanbul/Palermo (dpa) – Weiterhin toben in Südeuropa und der Türkei zahlreiche Waldbrände. Im stark betroffenen Griechenland mussten auch am Samstag wieder Ortschaften evakuiert werden.

Aber auch auf Sizilien – dort erklärte die Regionalregierung für sechs Monate den Not- und Krisenfall. Begründung: Es brennt seit Ende Juli, die nächste Hitzewelle steht bevor und die Situation bleibt angespannt. Im westtürkischen Mugla haben sich die Brände unterdessen durch den Wald in die Nachbarprovinz Aydin gefressen.

Hoffnungsschimmer für Athen

Die Großbrände im Norden von Athen sind am Samstag teilweise eingedämmt worden. „Erstmals können wir sagen, dass die Situation etwas besser ist – es gibt aktuell nur noch zwei Feuerfronten“, sagte Nikos Peppas, Vize-Gouverneur der Region Attika, am Mittag dem Fernsehsender Skai. Es bestehe Hoffnung, die Brände bis zum Abend unter Kontrolle zu bringen.

„Die vergangene Nacht war wirklich die Hölle, ein Alptraum. Wir haben gewaltige Anstrengungen unternommen, damit das Feuer nicht auf bewohntes Gebiet übergreift“, sagte Pappas. Die vielen tausend evakuierten Menschen könnten bald zurückkehren – sofern ihre Häuser nicht abgebrannt seien. „Aber das muss langsam und mit großer Vorsicht geschehen“, sagte er.

Jene, die in den vergangenen Tagen vor den Feuern flohen, wohnen momentan auf Staatskosten in Hotels oder bei Bekannten und Verwandten. In den vom Feuer betroffenen Gegenden gibt es vielfach noch keinen Strom und kein Wasser.“Schließen Sie alle Fenster“

Gouverneur fleht um Hilfe

Weil sich die Rettungskräfte auf Athen konzentrieren, brennt es andernorts umso stärker. Fanis Spanos, der für Euböa zuständige Gouverneur von Mittelgriechenland, setzte am Samstag über Facebook einen verzweifelten Hilferuf ab. „Das Feuer geht unvermindert weiter, es verbrennt Wälder und zerstört Häuser, es bedroht Menschenleben! Wir wollen endlich eine ernsthafte Anzahl von Löschflugzeugen, die wir seit dem ersten Tag fordern! Und mehr Löschzüge!“

Auf der italienischen Insel Sardinien eskaliert die Lage ebenfalls immer wieder. Am Samstag meldete die Feuerwehr in der Provinz Oristano einen Brand in einer Unterkunft für Touristen. Die Einsatzkräfte verhinderten nach eigenen Angaben, dass die Flammen auf die umliegende Vegetation übergriffen. Verletzte gab es nicht.

In der Türkei lodern nach offiziellen Angaben aktuell 13 unkontrollierte Feuer. Einzig für das südtürkische Antalya konnten die Behörden Entwarnung geben: Alle Brände seien unter Kontrolle. Laut Wetterbericht wird Regen erwartet. Doch in der Provinz haben die Brände große Zerstörung hinterlassen. Ganze Dörfer wurden in Asche gelegt. Nichtregierungsorganisatinen versorgen Betroffene unter anderem mit Notunterkünften.

© dpa-infocom, dpa:210805-99-728418/26

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