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Neuer Corona-Lockdown: Keine Unterbrechung für Profisport

Die Fußball-Bundesliga wird auch im Lockdown ohne Zuschauer weiterspielen. Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa
Die Fußball-Bundesliga wird auch im Lockdown ohne Zuschauer weiterspielen. Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa

Geschäfte und Schulen machen ab Mittwoch dicht, der Profisport darf weiter sein volles Programm abspulen. Was im Frühjahr für viele ein Politikum darstellte, ist zur Normalität geworden. Die Bosse der Bundesliga sind froh und dankbar.

Anders als beim ersten harten Corona-Lockdown im Frühjahr kann der Profisport seine Wettbewerbe wie den Ligabetrieb im Fußball und Handball zunächst fortsetzen, der Amateursport befindet sich aber weiter im Stillstand

Dies geht aus dem Beschluss der Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, in dem der Profisport bei den weitergehenden Einschränkungen nicht explizit erwähnt wird.

Auch bei der anschließenden Pressekonferenz waren Fußball, Handball und Co., die seit dem Teil-Lockdown Anfang November ohnehin vor leeren Zuschauerrängen stattfinden, kein Thema.

Während das öffentliche Leben samt Einzelhandel und Schulen ab Mittwoch und bis zum 10. Januar drastisch heruntergefahren werden soll, darf demnach in den Ligen im Profisport trotz des Corona-Lockdowns rund um den Jahreswechsel weiter ohne Zuschauer gespielt werden.

Vom Sport zunächst immer wieder erhoffte Lockerungen in der Zuschauerfrage sind dementsprechend auch bis mindestens zum 10. Januar vom Tisch, waren angesichts der Gesamtlage aber ohnehin illusorisch. Die Bosse der Fußball-Bundesliga sind trotz riesiger finanzieller Verluste ohne Publikum dankbar, dass auch in der aktuellen Zeit weiter gespielt werden darf.

„Wir sind alle froh, dass wir Fußball spielen dürfen. Es ist für alle viel, klar. Aber wir dürfen spielen“, sagte Gladbachs Trainer Marco Rose. Dass Kanzlerin Merkel, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) den Sport in ihrer Pressekonferenz am Sonntagvormittag mit keinem Wort nannten, war diesmal ein Segen für den Profisport.

Zuschauer-Gelder bleiben weiter aus

„Die anhaltende Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf das öffentliche und wirtschaftliche Leben, dazu zählt selbstverständlich auch der Profisport“, hatte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, am Montag bei der Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs gesagt.

Die Vereine der Fußball-Bundesliga verlieren zwar mit den Geisterspielen einen Millionenbetrag, sind wegen der TV-Gelder aber darauf angewiesen, zumindest vor leeren Rängen spielen zu dürfen. Den Verlust an Zuschauergeldern bezifferte Seifert auf insgesamt „etwa 650 Millionen Euro“ in dieser Spielzeit.

Im Frühjahr war die Bundesliga Mitte März für mehr als zwei Monate unterbrochen worden, bevor es ab Mai in leeren Arenen weiterging. Andere Sportarten wie Eishockey oder Handball brachen ihre Saison komplett ab und pausierten wesentlich länger.

Seit dem Teil-Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie Anfang November sind in Deutschland nicht nur Zuschauer beim Profisport, sondern auch der gesamte Amateur- und Juniorensport untersagt. Die Verlängerung des Corona-Stillstand dürfte insbesondere den Vereinen im Breitensport weiter zusetzen.

“Die Sorgen werden von Woche zu Woche buchstäblich größer”, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann angesichts des Corona-Stillstand im deutschen Amateursport, den er bereits im September als “Größte Herausforderung” bezeichnete.

© dpa-infocom, dpa:201213-99-675758/3

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