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Hildebrand schon wieder beste deutsche Biathletin

Im Einzel über 15 Kilometer beste Deutsche: Franziska Hildebrand in Aktion. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa
Im Einzel über 15 Kilometer beste Deutsche: Franziska Hildebrand in Aktion. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa

Ohne vier Olympia-Starterinnen haben die deutschen Biathletinnen im Antholz-Einzel nicht viel holen können. Beste war eine Skijägerin, die für die Winterspiele nicht nominiert worden war.

Antholz (dpa) – Nachdem Franziska Hildebrand zum dritten Mal nacheinander in einem Weltcup-Rennen als beste deutsche Biathletin ins Ziel kam, versuchte sie den Frust über ihr Olympia-Aus wegzulächeln.

Sie sei „nicht glücklich, wie es gelaufen ist“, sagte die ehemalige Staffel-Weltmeisterin in der ARD nur. Beim Sieg der Französin Justine Braisaz-Bouchet (1 Fehler) vor ihrer Landsfrau Julia Simon (2) war die nicht für die Peking-Spiele nominierte 34-Jährige trotz ihrer vier Strafminuten als 15. beste deutsche Skijägerin im Einzel-Wettbewerb von Antholz. Die Schwedin Mona Brorsson wurde Dritte über die 15 Kilometer.

Hildebrand: „Zu viel Zeug im Kopf gehabt“

Die als fünfte deutsche Skijägerin neben den in Südtirol fehlenden Denise Herrmann, Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Vanessa Voigt für die Winterspiele nominierte Anna Weidel kam nach einem Schießfehler als zweitbeste Deutsche auf Rang 26. Die 25-Jährige hatte am Ende einen Rückstand von 4:19 Minuten auf die Siegerin. „Mit dem Schießen kann ich zufrieden sein, aber läuferisch ist gar kein Zug dahinter. Da bin ich froh, wenn ich vom Fleck komme. Da muss noch was passieren“, sagte sie.

Hildebrand war in der Loipe die Achtschnellste, lag nach ihren vier Fehlschüssen im Stehendanschlag 3:39,9 Minuten hinter Braisaz-Bouchet. „Beim Stehendschießen habe ich einfach zu viel Zeug im Kopf gehabt“, sagte sie und spielte auf das Olympia-Aus an. „Das konnte ich nicht so wegschieben.“

Skijägr mit früher Olympia-Nominierung unglücklich

Schon vor den letzten Weltcup-Rennen vor den Peking-Spielen wurde das deutsche Olympia-Team nominiert – die Skijäger waren damit nicht so richtig glücklich. Mit einem „Ausnahmeantrag“ wollte man das Rennen am Freitag noch hineinnehmen in die Olympia-Qualifikation, hatte Bernd Eisenbichler, der Sportliche Leiter Biathlon, am Vortaag gesagt. „Das wurde uns vom DOSB nicht gewährt“, kritisierte er den Deutschen Olympischen Sportbund. Hildebrand hatte gedacht, dass sie in Antholz noch um die Olympia-Norm kämpfen kann. Jetzt hat sie wie Weidel die halbe und ist in deutlich besserer Verfassung.

Sie habe fälschlicherweise angenommen, dass die Antholz-Rennen auch zu einer möglichen Nominierung zählen. „Umso größer ist die Enttäuschung nun, dass ich mich trotz ansteigender Form nicht für Peking qualifizieren konnte“, schrieb Hildebrand via Instagram.

Weidel hofft auf ansteigende Form

Weidel, die gleich im ersten Saison-Rennen Neunte geworden war, danach krank wurde und beim ersten Heimweltcup in Oberhof auch noch stürzte, hofft nun auf ansteigende Form. „Das ist erst mein fünftes Rennen in der Saison“, sagte sie. „Es war schon schwierig, vor allem mental die letzten Wochen.“

Janina Hettich (5/5:14,2 Minuten) kam im schießlastigen Einzel auf Rang 39, auch sie hatte auf die Olympia-Teilnahme gehofft. „Das Ding ist durch. Da muss ich sagen: Ziel nicht erreicht“, meinte sie. 44. wurde Juliane Frühwirt (2/5:36,4), 49. Hanna Kebinger (5/5:50,9), Sophia Schneider (3/6:00,9) kam auf Rang 52.

Bei der Olympia-Generalprobe in Italien geht es am Samstag mit dem Männer-Massenstart (12.50 Uhr/ARD und Eurosport) und der Frauen-Staffel (15.00 Uhr) weiter. Johannes Kühn kehrt nach seiner Corona-Zwangspause in den Weltcup zurück. Außerdem dabei aus deutscher Sicht: Benedikt Doll und Roman Rees, Erik Lesser pausiert.

© dpa-infocom, dpa:220121-99-800881/3


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