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Schalke 04: Frohe Uth-Botschaft und Baums Weihnachtsversprechen

Manuel Baum gibt sich trotz der Sieglos-Serie weiter kämpferisch. Foto: Guido Kirchner/dpa
Manuel Baum gibt sich trotz der Sieglos-Serie weiter kämpferisch. Foto: Guido Kirchner/dpa

Die wichtigste Nachricht nach dem Schalker 2:2 in Augsburg kommt aus dem Krankenhaus. Für die letzten zwei königsblauen Sieg-Anläufe im Jahr 2020 richtet Trainer Baum eine klare Forderung an sein Team.

Das Foto, das der am Kopf verletzte Mark Uth mit einer ‚Mir-geht’s-ganz-gut‘-Botschaft aus dem Krankenbett in die Welt schickte, löste weit über den FC Schalke 04 hinaus große Erleichterung aus.

Manuel Baum verließ seine frühere Wirkungsstätte nach einem anstrengenden Arbeitstag mit extremen Gefühlsausschlägen kämpferisch – und mit einem Appell an die Fans von Schalke 04.

An allererster Stelle stand für den Schalke-Coach nach dem in der Nachspielzeit verspielten Auswärtssieg bei seinem Ex-Club FC Augsburg aber die Erleichterung, dass sich sein Angreifer Mark Uth bei einem heftigen Zusammenprall mit Gegenspieler Felix Uduokhai doch nicht so schlimm verletzt hatte, wie es die wenigen geschockten Augenzeugen im zuschauerlosen Augsburger Stadion befürchten mussten.

„Das Positive ist, dass es dem Mark gut geht“, war Baums wichtigste Botschaft nach einem verbissenen 2:2. Uth selbst veröffentlichte noch am Sonntagabend ein Foto von sich im Krankenbett. Es gehe ihm „ganz gut“, schrieb der Ex-Nationalspieler als Kommentar dazu. Der Angreifer erlitt bei seinem heftigen Aufprall mit dem Kopf auf den Rasen eine Gehirnerschütterung.

Am Montagmittag konnte Schalke mit Erleichterung mitteilen, dass Uth das Krankenhaus wieder verlassen habe. Dem Stürmer gehe es „den Umständen entsprechend gut. Uth wird nach der Entlassung aus der Augsburger Klinik weitere Untersuchungen absolvieren und durch die medizinische Abteilung des FC Schalke 04 weiterhin intensiv betreut“, hieß es in der Mitteilung des Clubs.

Mark Uth erlitt wohl „nur“ eine Gehirnerschütterung. „Ich bin wahnsinnig froh und erleichtert, dass es ihm so weit wieder gut geht“, hatte auch der schuldlose FCA-Profi Uduokhai erleichtert geäußert.

Weihnachtsversprechen von Baum

Zu erlösenden Jubelbildern von Uths Teamkollegen fehlten zuvor in der Fußball-Bundesliga beim 2:2 (0:1) gegen den FC Augsburg nur ein paar Sekunden. Trotzig und unbeugsam verließ Baum dennoch seine frühere Augsburger Wirkungsstätte. „Natürlich nehmen wir das Positive aus dem Spiel mit“, sagte der 41-Jährige. Das Positivste war auch für ihn, „dass es dem Mark gut geht“.

Sportlich setzte sich dagegen die Endlosschleife der Schalker Erfolglosigkeit auch im 27. Ligaspiel nacheinander fort. Zum Uralt-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 fehlen dem Tabellenletzten nun noch vier Partien.

Angesichts der besonderen Umstände mit dem Bangen um Uths Gesundheit nach dessen schrecklichem Zusammenprall mit Gegenspieler Felix Uduokhai, einem gewendeten Rückstand und dem Ausgleichstor durch FCA-Joker Marco Richter in der Nachspielzeit und noch dazu in Schalker Überzahl wählte Baum eine spezielle Sicht auf die Geschehnisse: „Positiv ist, dass wir es jetzt schon mal geschafft haben, über 90 Minuten ein Spiel zu gewinnen – aber nicht über 90 plus. Die klare Botschaft an uns ist, dass wir es über 90 plus x Minuten hinkriegen müssen.“

Die Partie hatte nach der schockierenden Szene sogar vor einem Abbruch gestanden. Aber die Schalker Mannschaft wollte auf Befragen von Schiedsrichter Manuel Gräfe weiterspielen. „Wir wollten auf dem Platz für Mark kämpfen“, sagte Kapitän Omar Mascarell. Der Plan, für Uth möglichst auch zu siegen, ging dabei nur bis zur 90. Minute auf. Dann köpfte Augsburgs Marco Richter in der Nachspielzeit das 2:2.

Im 27. Anlauf wäre die Endlos-Schleife der Schalker Sieglosigkeit in der Bundesliga nach den Toren von Benito Raman und Nassim Boujellab, die das harte Spiel nach einem Eigentor von Suat Serdar gewendet hatten, beinahe abgerissen. Aber selbst in Überzahl konnte Schalke nach der überzogenen Gelb-Roten Karte für FCA-Torjäger Florian Niederlechner die Führung nicht über die Zeit retten.

„Wir müssen bis zur letzten Sekunde alles reinhauen“, forderte Baum anschließend. Der vierte Saisonpunkt fühlte sich für die Schalker wie eine weitere Niederlage an. „Wir waren so nah dran“, stöhnte Mascarell. „Wir werden wieder aufstehen. Wir sehen, wir sind ganz nah dran“, kommentierte Team-Manager Sascha Riether, der von „Wahnsinn“ sprach.

Neun der 27 sieglosen Spiele verantwortet inzwischen Baum. Aber der fleißige Trainer glaubt weiter an ein Ende der Sieglos-Serie noch 2020.

Der 41-Jährige glaubt nach den extremen Erlebnissen bei seiner ersten Rückkehr nach Augsburg aber weiter an ein Ende der Sieglos-Serie noch 2020. Zwei Chancen gegen Freiburg und Bielefeld gibt es noch. Der so wichtige Uth wird dann fehlen.

Die Augsburger Arena verließ Baum mit einem Weihnachtsversprechen an die Schalke-Fans: „Wir kommen immer näher ran. Wir werden auf gar keinen Fall aufgeben, sondern in den nächsten zwei Spielen wieder alles reinhauen, was wir haben, sodass wir uns dann mindestens den ersten Dreier unter den Weihnachtsbaum legen.“

© dpa-infocom, dpa:201213-99-680155/2
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