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Manchester City vs Burnley: Flugzeug mit provokativer Parole über Stadion

Ein Flugzeug zieht kurz nach dem Anpfiff ein Banner über das Etihad-Stadion. Foto: Shaun Botterill/Pool Getty/AP/dpa
Ein Flugzeug zieht kurz nach dem Anpfiff ein Banner über das Etihad-Stadion. Foto: Shaun Botterill/Pool Getty/AP/dpa

Ein Flugzeug mit einem Banner mit der Aufschrift „White Lives Matter – Burnley“ flog während des Spiels Manchester City gegen Burnley über das Stadion. Die Gäste distanzierten sich umgehend.

Beim Spiel des englischen Fußball-Meisters Manchester City gegen den FC Burnley ist es zu einer unschönen Szene gekommen: Am Montagabend flog kurz nach dem Anpfiff ein Flugzeug mit einem Banner mit der Aufschrift „White Lives Matter – Burnley“ über das Etihad-Stadion.

„Verdammte Scheiße, was für eine Peinlichkeit. Absolute Schande“, twitterte der englische Journalist Sam Lee unter einem Foto des Banners. Wer das Flugzeug und das Banner organisiert hat, war zunächst nicht bekannt.

Die Spieler beider Vereine hatten zuvor vor dem Anpfiff am Mittelkreis niedergekniet, um somit ihre Unterstützung im Kampf gegen Rassismus zu demonstrieren.

Seit dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd nach Polizeigewalt protestieren weltweit hunderttausende Menschen gegen Rassismus – unter dem Motto #BlackLivesMatter. Der Slogan steht auch auf den Trikots aller Premier-League-Teams und ersetzt die Spielernamen.

Burnley verurteilt Aktion

Burnley verurteilte noch während des Spiels die Aktion ausdrücklich. „Wir möchten klarstellen, dass diese Leute bei uns nicht willkommen sind. Dies ist in keiner Weise das, wofür der Burnley Football Club steht, und wir werden eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen zu identifizieren und lebenslange Verbote zu erlassen“, teilte der Verein in einer Erklärung mit.

Burnley stehe voll hinter der #BlackLivesMatter-Initiative der Premier League und erklärte mit Blick auf das Flugzeug: „Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Premier League, bei Manchester City und bei allen, die zur Förderung von Black Lives Matter beitragen.“

„Alle Menschen sind wichtig. Wir sind alle gleich, haben alle die gleichen Sorgen und Nöte“, sagte City-Coach Pep Guardiola. Direkt nach dem Spiel hatte Burnley-Kapitän Ben Mee gesagt, er schäme sich und sei „peinlich berührt“.

Der Gleichstellungsbeauftragte der Spielergewerkschaft PFA, Iffy Onoura, lobte Mee dafür. Über das Banner sagte Onoura dem Sender BBC: „Die Worte für sich selbst genommen sind nicht beleidigend, es geht einfach um den Zusammenhang. Es ist die Ablehnung der Diskussion, die wir im Moment führen und was sie repräsentiert.“

Polizei ermittelt

„Wir stellen Untersuchungen an, um die gesamten Umstände dieses Vorfalls zu klären. Erst dann sind wir in der Lage, zu beurteilen, ob Straftaten stattgefunden haben“, teilte die Polizei Lancashire mit. „Uns ist klar, dass dieses Banner viele Menschen in Lancashire und andernorts verärgert hat, und wir arbeiten weiterhin eng mit unseren Partnern beim Club und bei den örtlichen Behörden zusammen.“

Nach englischen Medienberichten startete das Flugzeug von einem Flugplatz in Blackpool in der Nähe von Manchester. Ein Mann aus Lancashire mit Kontakten zur rechtsradikalen Szene soll sich auf Facebook bekannt haben, das Flugzeug inklusive Banner gebucht zu haben. Später wurde der Account aber gelöscht.

Der Flughafen Blackpool sagte laut BBC: „Wir stehen gegen Rassismus jeglicher Art und dulden die Aktivität absolut nicht. Die Botschaft war beleidigend und die Aktion verwerflich. Die Entscheidung, das Banner zu fliegen, wurde nur von der Bannerfluggesellschaft ohne Wissen oder Zustimmung des Flughafens oder des Blackpool Councils getroffen.“

Banner werden vorher nicht überprüft, das liege im Ermessen des Fluganbieters. Nach einer Notfallüberprüfung am Dienstagmorgen habe sich der Flughafen Blackpool aber dazu entschieden, alle Bannerflüge mit sofortiger Wirkung einzustellen. „Wir schlagen vor, dass auch andere Flughäfen diesen Ansatz angesichts der Ereignisse in Blackpool in Betracht ziehen sollten“, hieß es.

Deutlicher Sieg für Man City

City gewann sein erstes Spiel nach der Corona-Zwangspause durch Tore von Philip Foden (22./63.), Riyad Mahrez (43./45.) und David Silva (51.) klar mit 5:0 (3:0).

Damit kann der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp am Mittwoch zu Hause gegen Crystal Palace noch nicht vorzeitig die erste Meisterschaft seit 30 Jahren feiern.

In der 79. Minute wechselte City-Coach Pep Guardiola Leroy Sané für den starken Foden ein. Damit gab der deutsche Nationalspieler, der City verlassen will, nach über zehn Monaten Verletzungspause sein Comeback.

© dpa-infocom, dpa:200622-99-525818/9
Updates zu Stellungnahmen und Ermittlungen am 23.06.2020

David Silva (M/r) von Manchester City erzielt das Tor zum 4:0 gegen den FC Bunley. Foto: Michael Regan/Nmc Pool/PA Wire/dpa

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