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Der Traum von Ilkay Gündogan: „Ich will diese Trophäe so sehr“

Ilkay Gündogan will mit Manchester City die Champions League gewinnen. Foto: Federico Gambarini/dpa-Pool/dpa
Ilkay Gündogan will mit Manchester City die Champions League gewinnen. Foto: Federico Gambarini/dpa-Pool/dpa

Mit Manchester City sammelt Ilkay Gündogan in England Trophäen. Auf europäischer Ebene hat es bisher aber noch nicht geklappt. Über PSG will Gündogan ins Finale einziehen und ein Trauma überwinden.

Der Ärger um die Super-League-Pläne hallt noch nach: Für Ilkay Gündogan indes zählt vor dem Duell mit Manchester City gegen Paris Saint-Germain jetzt nur die Champions League.

„Für mich war das schon immer das großartigste Turnier der Welt“, stellte der Profi von Manchester City vor dem Halbfinale seines Teams gegen Paris Saint-Germain am Mittwoch klar.

Zwar hatte er gerade die geplante Reform der Königsklasse als „das geringere der beiden Übel“ neben der inzwischen verworfenen Super League kritisiert. Gündogans grundsätzliche Begeisterung für den europäischen Wettbewerb ist trotzdem ungebrochen. „Es hat einfach was, das geht über den Pokal und die Hymne hinaus, das geht auf meine Kindheit zurück.“

Mit Man City will der formstarke deutsche Fußball-Nationalspieler nach zahlreichen nationalen Erfolgen in England – zuletzt am vergangenen Wochenende der vierte Gewinn des Ligapokals in Serie – endlich auch den Henkelpott holen. Dafür gilt es zunächst, das Pariser Starensemble um Neymar und Kylian Mbappé zu schlagen. Mbappé hat sich zwar beim 3:1-Sieg von PSG am Samstag in Metz eine leichte Oberschenkelverletzung zugezogen, wird aber voraussichtlich spielen können.

Ilkay Gündogan berichtete beim Online-Portal The Player’s Tribune, wie er als Kind den UEFA-Cup-Triumph seines Lieblingsclubs Galatasaray Istanbul vor dem Fernseher erlebte. „Das war eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen“, schrieb der 30-Jährige. „Könnt ihr euch also vorstellen, was die Champions League bedeutete? Könnt ihr euch vorstellen, was es für mich später bedeutete, dort zu spielen? Und was es mir bedeuten würde, sie zu gewinnen?“

Es ist kein Geheimnis, dass die Königsklasse auch für die City-Bosse aus Abu Dhabi und für Trainer Pep Guardiola oberste Priorität hat, auch wenn der Spanier die fast sichere Meisterschaft in der Premier League zuletzt als „wichtigsten Titel“ im „schönsten Wettbewerb“ bezeichnete. Guardiola, der sich deutlich gegen die Super League ausgesprochen hatte, versucht mit solchen Aussagen, unauffällig die Erwartungen in Europa zu dämpfen. Vergebens.

Erstmals unter Guardiola, der den Wettbewerb als Coach zweimal mit dem FC Barcelona gewonnen hat, steht City im Halbfinale. „Das war eine Erleichterung, weil wir nun nächstes Jahr wissen, dass wir das schaffen können“, sagte Guardiola. Der Druck und die Angst vor einem vorzeitigen Aus sind trotzdem weiter groß. „Dass man das Viertelfinale übersteht, bedeutet nicht, dass man ins Endspiel kommt“, betonte er.

Der heutige PSG-Trainer Mauricio Pochettino schmiss die Guardiola-Elf schon vor zwei Jahren mit Tottenham Hotspur aus dem Wettbewerb – dank der Auswärtstorregel, durch die Paris jetzt auch im Viertelfinale den FC Bayern München als Titelverteidiger nach Hause schickte.

Auch bei PSG herrscht Druck. Frankreichs Serienmeister scheiterte im Vorjahr erst im Finale an den Bayern. Für die milliardenschweren Clubbesitzer aus Katar steht der Gewinn der Königsklasse längst über allem – und Präsident und Vorstandschef Nasser bin Ghanim al-Khelaifi muss liefern. Angesichts der Besitzverhältnisse der von Scheichs alimentierten Clubs lästerte Trainerlegende Ewald Lienen über das Champions-League-Halbfinale: „Katar spielt gegen Abu Dhabi.“

Pikant: Al-Khelaifi soll sich vor einem Jahr – da hieß der PSG-Coach noch Thomas Tuchel – um eine Verpflichtung von Pep Guardiola bemüht haben. Dessen Nähe zum Emirat Katar dürfte dabei auch eine Rolle gespielt haben. Am Mittwoch vertritt Guardiola im Pariser Prinzenpark den verhassten Konkurrenten.

Für Ilkay Gündogan spielen solche Aspekte keine Rolle. Der Mittelfeldstar möchte endlich seinen Alptraum von 2013 vergessen, als er mit Borussia Dortmund im Finale von Wembley gegen den FC Bayern verlor. „Es sollte das Sahnehäubchen für uns werden … aber wir haben 1:2 verloren“, schrieb er in The Players‘ Tribune. Das verfolge ihn bis heute. „Ich will diese Trophäe so sehr“, sagte er. „Ich fürchte aber auch, wenn man etwas zu sehr will, wird man es niemals bekommen.“

© dpa-infocom, dpa:210427-99-372400/3



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