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Schaaf legt bei Werder mit erster Trainingseinheit los

Thomas Schaaf soll Werder Bremen vor dem Abstieg retten. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
Thomas Schaaf soll Werder Bremen vor dem Abstieg retten. Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Barsinghausen (dpa) – Am Sonntag standen für Thomas Schaaf vor allem Gespräche und organisatorische Dinge auf dem Programm, heute startet die Werder-Legende so richtig in seine Retter-Mission beim sportlich und finanziell taumelnden Bremer Bundesligisten.

Mit einer ersten Trainingseinheit wird der Nachfolger des freigestellten Florian Kohfeldt die Mannschaft des Tabellen-16. auf das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag vorbereiten.

Um 14.00 Uhr wird Schaaf dann im Quarantäne-Trainingslager in Barsinghausen in einer Online-Medienrunde erklären, wie er die seit neun Spielen sieglosen Bremer doch noch vor dem ersten Abstieg seit 41 Jahren bewahren will. „Das ist natürlich eine riesige Herausforderung, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, um in der Liga zu bleiben“, sagte Schaaf in einer ersten Reaktion auf seine Kurzzeit-Rückkehr fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem Ende seiner Double-Ära an der Weser.

Auch Frank Baumann traut dem Trainer-Routinier zu, die Mannschaft noch einmal auf Kurs zu bringen. Dass die Trennung von dem am Ende glück- und ratlosen Kohfeldt zu spät erfolgt sei, sieht der Geschäftsführer nicht so. „Aus meiner Erfahrung ist der größte Effekt eines Trainerwechsels, wenn der Glaube an die Konstellation verloren ist. Dann ist die Zeit, die der Neue hat, gar nicht so wichtig“, sagte Baumann, der lange an Kohfeldt festgehalten hatte.

Schaaf, unter dem Bremen jahrelang begeisternden Offensivfußball geboten hat, muss vor allem die Offensive der Norddeutschen beleben. Letztmals erzielten die Bremer am 10. März beim 2:0 im Nachholspiel bei Arminia Bielefeld mehr als einen Treffer. Seitdem überbieten sich Josh Sargent, Niclas Füllkrug, Davie Selke und Milot Rashica an Harmlosigkeit.

Der frühere Werder-Torwart Tim Wiese kritisierte die Bremer Verantwortlichen für ihr Vorgehen bei der Freistellung von Florian Kohfeldt heftig. „Der Trainerwechsel kommt zu spät, den hätte Werder Bremen schon vor Monaten vollziehen sollen“, sagte Wiese dem Multimedia-Portal „deichstube.de“. „Ich weiß nicht, was sich die Bosse dabei gedacht haben. Aber es ist traurig, was aus so einem großen Verein geworden ist – es ist einfach nur noch bitter.“

Auch der einstige Bremer Publikumsliebling Ailton macht sich große Sorgen um Werder. „So schlecht, wie Werder in den letzten Wochen gespielt hat, habe ich Werder in der Bundesliga noch nie gesehen“, sagte der Brasilianer bei deichstube.de. Die Aufgabe für Schaaf werde verdammt schwer. „Er ist ein großer Name, ein großer Trainer, einer der größten, die Werder Bremen jemals gehabt hat. Aber anders als 1999, als er Werder schon einmal in einer dramatischen Lage übernommen hat, bleibt ihm diesmal nur eine Woche und nur ein Spiel.“

© dpa-infocom, dpa:210516-99-623448/4

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