„Endlich wieder auf dem Rasen“, sagte Arjen Robben nach seinem Comeback im Trikot des FC Groningen. Er kam schon mit einem Grinsen zum Aufwärmen aus der Kabine: Ein paar kurze Schritte – und er war da, wo er unbedingt wieder hinwollte.
Der 36 Jahre alte ehemalige Star des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München spielte – wie abgesprochen – die erste halbe Stunde im Testmatch des niederländischen Erstligisten FC Groningen beim FC Almere City.
„Viel Erfolg“, wünschten die Münchner noch vor dem ersten Ballkontakt ihres einstigen Flügeldribblers, der vor einem Jahr hochdekoriert seine Laufbahn eigentlich beendet hatte, via Twitter. Für seinen Jugendclub schuftete Robben aber noch mal und brachte sich in den vergangenen Wochen in Spielform.
Schon vor gut einer Woche hatte er sein Comeback geben wollen und sollen. Robben hatte aber in der Vorbereitung zu hart trainiert, die Rückkehr gegen den PEC Zwolle platzte. Robben habe in der Woche „in seinem Trainingsprogramm die Grenzen überschritten“, hatte Groningens Trainer Danny Buijs erklärt.
Diesmal sagte er vor dem Spiel, bei dem Robben mit einem breiten Lächeln den Anstoß machen durfte: „Ich hoffe nicht, dass er zwanzig Grätschen macht.“ Robben überstand den halbstündigen Einsatz unbeschadet. Beim Spielstand von 1:0 für Almere City wurde der Stürmer in der 31. Minute durch den 13 Jahre jüngeren Schweden Ramon Pascal Lundqvist ersetzt. Die Partie endete 1:1.
Große Aufmerksamkeit
Der Sender Fox Sports Niederlande hatte eigens einen Liveblog eingerichtet. Der FC Groningen hielt die Fan-Gemeinde, die wegen der Coronavirus-Pandemie praktisch außen vor bleiben musste, über seine sozialen Netzwerke auf dem Laufenden.
Der 96-malige niederländische Nationalspieler war in seiner Jugend für Groningen aktiv, er hatte 1996 in der Jugendakademie seine Karriere begonnen. Sein Profi-Debüt hatte er auch für den Verein bestritten und 46 Partien für die erste Mannschaft absolviert.
Von Groningen war er im Sommer 2002 zu PSV Eindhoven gewechselt, zwei Jahre später unterschrieb Robben beim FC Chelsea. Nach drei Jahren bei den Blues und weiteren zwei Spielzeiten bei Real Madrid kam er im Sommer 2009 zum FC Bayern und war maßgeblich an den Erfolgen in seinen vielen Jahren im Münchner Dress beteiligt.
Dass er nun noch mal für den FC Groningen, beim „Stolz des Nordens“, antreten will, ist vor allem eine Herzensangelegenheit. „Ich tue es aus Liebe zum Club“, hatte Arjen Robben im Juni bei der Zusage zum Comeback betont. Für einen anderen Verein hätte er das nicht getan.
Es sei wohl noch ein langer Weg, bis er wieder richtig fit sein werde, sagte Robben Fox Sports, stellte aber auch klar: „Ich bin hier, um Fußball zu spielen, nicht für Dauerkarten.“
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