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Bundesliga: Das war der Samstag, das bringt der Sonntag

Dortmunds Erling Haaland (M) reagiert nach einer vergebenen Chance. Der BVB leistete sich gegen Köln den nächsten Ausrutscher. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa
Dortmunds Erling Haaland (M) reagiert nach einer vergebenen Chance. Der BVB leistete sich gegen Köln den nächsten Ausrutscher. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa

Mit etwas Mühe behauptet der FC Bayern seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga. Borussia Dortmund lässt sich dagegen von den Kölnern überrumpeln und muss abreißen lassen. Auf Schalke geht die Krise immer weiter.

Abgezockte Bayern, unreife Dortmunder, ratlose Schalker – die Bundesliga bediente am neunten Spieltag so manches Klischee. Mit 31 Toren in bisher sieben Spielen war zudem für viel Unterhaltung gesorgt.

Rückfall

Da wurden die Dortmunder Jungstars gerade erst für ihre zuletzt reiferen Auftritte gelobt, prompt leisteten sie sich den nächsten Ausrutscher. Das 1:2 gegen zuvor 18 Ligaspiele sieglose Kölner ließ BVB-Trainer Lucien Favre „tief enttäuscht“ zurück.

Auch Thorgan Hazard, dessen Anschlusstor zu wenig war, verspürte „kein gutes Gefühl“. Dabei wähnte die Clubspitze das Team nach zuletzt drei Zu-Null-Siegen in der Champions League eigentlich weiter. Doch wie schon beim 0:2 in Augsburg misslang behäbigen Dortmundern eine vermeintliche Pflichtaufgabe.

Fehlerteufel

Douglas Costa freut sich über sein Tor zum 3:1. Die Bayern gewannen trotz Rückstands noch souverän beim VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa
Douglas Costa freut sich über sein Tor zum 3:1. Die Bayern gewannen trotz Rückstands noch souverän beim VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa

Es ist Jammern auf hohem Niveau, aber die vielen Gegentore nerven den Tabellenführer FC Bayern durchaus. 13 Mal schlug es schon bei den Münchnern ein, so schlecht war der Rekordmeister zuletzt unter Jürgen Klinsmann vor zwölf Jahren.

„Momentan machen wir zu viele Fehler und laden den Gegner ein, was dazu führt, dass wir zu viele Chancen zulassen“, stellte Leon Goretzka fest. Da hilft es natürlich, dass vorn die Torproduktion zuverlässig läuft. Mit schon 31 Treffern nach neun Spielen stellten die Bayern den Liga-Rekord von Eintracht Frankfurt aus der Saison 1974/75 ein.

Sorgenfall

Für den FC Schalke 04 kommt es weiter knüppeldick. Nach der turbulenten Woche mit personellen Einschnitten setzte es ein 1:4 in Mönchengladbach für das Liga-Schlusslicht.

„So wird es schwer“, urteilte Steven Skrzybski nach der 25. Ligapartie ohne Sieg. Die Durchhalteparolen immerhin sitzen bei den Schalkern. „Wir müssen einfach weitermachen und irgendwann wird der Bock umgestoßen“, sagte Stürmer Mark Uth.

Volltreffer

Max Kruse (M) erweist sich für Union Berlin als Glücksgriff. Foto: Annegret Hilse/Reuters Images Europe/Pool/dpa
Max Kruse (M) erweist sich für Union Berlin als Glücksgriff. Foto: Annegret Hilse/Reuters Images Europe/Pool/dpa

Die Verpflichtung von Max Kruse galt durchaus als gewagt, doch für Union Berlin hat sich der Ex-Nationalspieler rasend schnell als Glücksgriff erwiesen.

Beim 3:3-Spektakel gegen Eintracht Frankfurt traf der 32-Jährige gleich doppelt, sein später Ausgleich war ein Bilderbuch-Kracher. „Solche Tore schieße ich ja nicht häufig, also darf man auch mal genießen und schmunzeln über solche Tore“, sagte Kruse.

Spätzünder

Fabian Klos hat sich bei Arminia Bielefeld über viele Jahre hinweg den Ruf als Torgarant erworben. Mit 32 Jahren hat er nun endlich auch seinen ersten Treffer in der Bundesliga erzielt, nachdem seine Qualitäten zuletzt schon infrage gestellt worden waren.

„Ich habe das Toreschießen doch nicht verlernt“, versicherte Klos. Das Anschlusstor beim 1:2 in Leipzig aber brachte dem Stürmer nur wenig Genugtuung. „So richtig freuen kann ich mich nicht“, sagte Klos.

Talfahrt

Benito Raman und der FC Schalke 04 bleiben seit nunmehr 25 Spielen ohne Sieg. Foto: Marius Becker/dpa
Benito Raman und der FC Schalke 04 bleiben seit nunmehr 25 Spielen ohne Sieg. Foto: Marius Becker/dpa

Dem SC Freiburg ist der Schwung der ersten Spieltage abhanden gekommen. „Wir haben das Glück nicht auf unserer Seite, das müssen wir uns zurückholen“, sagte Torschütze Vincenzo Grifo nach dem 1:1 in Augsburg.

Ihre Führung konnten die Breisgauer nicht ins Ziel bringen, seit Mitte September sind sie sieglos. Das riecht stark nach Abstiegskampf.

Sonntagsspiele

Bayer Leverkusen ist schwer im Kommen. Fünfmal nacheinander gewann die Werkself zuletzt in der Liga. Mit einem weiteren Sieg gegen Hertha BSC (15.30 Uhr/Sky) ist Platz zwei möglich. Abgeschlossen wird der neunte Spieltag um 18.00 Uhr in Mainz, wo die TSG 1899 Hoffenheim zu Gast ist.

Zahlen zum Samstag:

17 – Auch im 17. Bundesliga-Spiel gegen einen Aufsteiger blieb RB Leipzig ungeschlagen. Jeder andere Erstligist hatte spätestens seine neunte Partie gegen einen Liga-Neuling verloren.

53 – So schlecht sind die Schalker zuletzt vor 53 Jahren in eine Bundesliga-Saison gestartet. Drei Punkte nach neun Spielen sind Negativ-Rekord für die Königsblauen.

65 – So viele Siege haben die Bayern in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart eingefahren. Damit ist die Bestmarke eingestellt, 65 Siege gelangen den Münchnern auch gegen den Hamburger SV.

267 – So viele Tage musste der 1. FC Köln auf einen Sieg in der Bundesliga warten. Zuletzt hatte das Team am 6. März gegen Paderborn gewonnen.

© dpa-infocom, dpa:201128-99-500697/2

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