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Bayern München: Flick will Meistertitel schon in Mainz feiern

Bayern-Trainer Hansi Flick kann in Mainz wieder seinen Stürmer Robert Lewandowski auf das Feld schicken. Foto: Matthias Balk/dpa POOL/dpa
Bayern-Trainer Hansi Flick kann in Mainz wieder seinen Stürmer Robert Lewandowski auf das Feld schicken. Foto: Matthias Balk/dpa POOL/dpa

Hansi Flick hat noch „ein „riesengroßes Ziel“ mit Bayern. In Mainz will er Meister werden – und dann im Titeljubel mit den Bossen seine Zukunft verhandeln. Zum fünften Stern will ein Rekordjäger beitragen.

Hansi Flick tippte gleich zweimal mit dem Zeigefinger auf das Wappen des FC Bayern mit den vier Meistersternen auf seiner schwarzen Trainingsjacke.

Schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) soll beim Comeback von Torjäger Robert Lewandowski beim Münchner Meisterball in Mainz der nächste Titelgewinn des FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga fix gemacht werden. Ein Bayern-Sieg – und es darf gejubelt werden.

Es wäre Flicks Abschiedsgeschenk an den Rekordchampion. „Wir haben ein riesengroßes Ziel. Den fünften Stern, den wollen wir natürlich schnellstmöglich holen“, sagte der 56-Jährige, als er auch deutlich Position für Hasan Salihamidzic bezog, der sich persönlicher Anfeindungen ausgesetzt sieht.

Auf der Couch wollen Hansi Flick und seine Spieler nicht Meister werden. Bei einer Niederlage hinge der Titel vom Ausgang des Heimspiels von Verfolger RB Leipzig am Sonntag gegen den VfB Stuttgart ab. Bei zehn Punkten Vorsprung zweifelt allerdings niemand mehr an der neunten deutschen Meisterschaft nacheinander. „Es wäre eine verdiente Meisterschaft“, sagte Flick schon mal. Es wäre sein insgesamt siebter Titelgewinn mit den Bayern in anderthalb Jahren.

Einen Spaziergang in der Mainzer Arena erwarten die Dauer-Meister freilich nicht. Die Mainzer stecken zwar noch im Abstiegskampf, spielen aber unter Trainer Bo Svensson mit 24 Punkten ihre beste Bundesliga-Rückrunde.

„Erstmal müssen wir den großen Schritt machen gegen eine Mannschaft, die sehr gut und erfolgreich ist“, mahnte Hansi Flick. Insofern trifft es sich gut, dass sich das Bayern-Lazarett lichtet. Neben Robert Lewandowski ist auch Leon Goretzka wieder fit. Auch Nationalspieler Serge Gnabry könnte nach einer Corona-Infektion erstmals wieder zum Kader gehören.

Lewandowski im Fokus

Im Fokus aber steht Robert Lewandowski. Ende März hatte sich der Weltfußballer in der WM-Qualifikation beim 3:0 mit Polen gegen Andorra eine Bänderverletzung im rechten Knie zugezogen.

Der Stürmer fehlte den Bayern schmerzlich beim Champions-League-Aus gegen Paris Saint-Germain. Jetzt kehrt Robert Lewandowski zurück und kann die Jagd auf den ewigen 40-Tore-Saisonrekord von Gerd Müller fortsetzen.

„Ohhhh, ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Es gibt vier Spiele, um den Rekord zu brechen, und das bedeutet, dass ich mindestens sechs Tore schießen muss“, sagte Lewandowski. Er rätselt: „Durch die kurze Pause ist es für mich ein Fragezeichen, wie es läuft.“ In der Reha lief „alles wie geplant“, wie der Angreifer erzählte. Nun hoffe er, gleich wieder „den besten Fußball zu spielen und Tore zu schießen“.

Hansi Flick weiß, wie wichtig seinem Torjäger der Rekord ist. „Wir werden alle versuchen, ihn zu unterstützen“, kündigte der Coach an. Bei 35 Toren steht Lewandowski. In den vier Partien der Hinrunde gegen Mainz (2 Tore), Gladbach (1), Freiburg (1) und Augsburg (1) kam er auf fünf Treffer. Eine Wiederholung würde zum Gleichstand mit Müller reichen.

Auf eine große Meisterparty müssten Spieler, Bosse und Trainerteam in Corona-Zeiten unterdessen verzichten. Hansi Flick will die zwei Wochen Spielpause nach Mainz auch dazu nutzen, seine Zukunft zu klären, die wieder beim DFB als Bundestrainer liegen könnte. „Mit Sicherheit wäre Zeit dazu“, sagte er, betonte aber: „Das erste Gespräch ist hier mit Bayern München.“

Flick stellt sich vor Salihamidzic

Ein Abschiedsgrund ist das gestörte Verhältnis zu Hasan Salihamidzic. Der Sportvorstand sieht sich darum Anfeindungen ausgesetzt, die auch seine Familie miteinbeziehen.

Hansi Flick verurteilte das scharf: „Es werden Grenzen überschritten, das ist ein No-go. Bei allen Dingen, die Brazzo und ich hatten, es ist nie ins Persönliche gegangen. Auch Brazzo hat einen Anteil daran, dass wir so erfolgreichen waren.“

Sie hätten halt „einen anderen Ansatz“, sagte Hansi Flick zu den Problemen mit Hasan Salihamidzic, der für viele Fans der Buhmann ist. „Wir denken anders über Dinge. Aber es ist nicht so, dass wir uns persönlich nicht schätzen“, sagte Flick. Die Beschimpfungen von Salihamidzic „missbillige ich absolut“, betonte der Trainer. Fußball sei wichtig, aber das rechtfertige niemals derartige persönliche Angriffe gegen Personen.

Hansi Flick hätte sich gewünscht, dass den Bundesliga-Vereinen ein Corona-Trainingslager am Ende der Saison erspart geblieben wäre. „Natürlich habe ich gehofft, dass wir so etwas nicht machen müssen“, sagte er. Aber die Deutsche Fußball Liga (DFL) habe das nun so entschieden, bemerkte der 56-Jährige. Vom 12. Mai an müssen sich die deutschen Profivereine vor den letzten beiden Spieltagen in ein Quarantäne-Trainingslager begeben.

Einen großen Unterschied zum bisherigen Saisonalltag mache das Trainingslager eigentlich nicht, sagte Flick: „Wir sind eh hier am Arbeitsplatz und dann zu Hause. Viel dazwischen gibt es nicht. Es ist dann halt so: Du trainierst und gehst dann auf dein Zimmer im Hotel. Es ist jetzt so.“ Der FC Bayern hatte mehrere Corona-Fälle im Laufe dieser Spielzeit. Flick freut sich schon auf die Zeit nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am 22. Mai: „Ich bin froh, wenn die Saison vorbei ist und wir alle mal ein bisschen durchatmen können.“

© dpa-infocom, dpa:210423-99-323884/6

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