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Deutscher Tag in London: Chancen für Hempel und Clemens

Geht favorisiert in sein Drittrundenmatch bei der Darts-WM: Florian Hempel. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa
Geht favorisiert in sein Drittrundenmatch bei der Darts-WM: Florian Hempel. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa

Vor der heißen Phase der Darts-WM ist Deutschland noch ordentlich in Position. Primus Clemens und Debütant Hempel kämpfen um Tickets für das Achtelfinale.

Ex-Handballer Florian Hempel arbeitet weiter an seinem Sensationsdebüt, der nationale Primus Gabriel Clemens würde den vielbeachteten Erfolg aus dem Vorjahr gerne wiederholen.

Zum Start der heißen Phase bei der Darts-WM stehen Deutschlands Profis im Alexandra Palace von London im Blickpunkt. Nach der drei Tage langen weihnachtlichen Pfeilepause sind am Montag (ab 13.30 Uhr/Sport1 und DAZN) für Hempel und Clemens gleich mehrere Bestmarken bei ihren Drittrundenduellen möglich.

Der 31-Jährige Hempel könnte in seinem Duell mit dem australischen Außenseiter Raymond Smith (16.00 Uhr) als erster Deutscher drei Spiele bei einem WM-Turnier gewinnen.

Clemens, der im Vorjahr nach einem Freilos zum Auftakt für die deutsche Achtelfinal-Premiere sorgte, möchte auch diesmal unter die letzten 16. Mit einem Sieg über den walisischen Mitfavoriten Jonny Clayton (22.30 Uhr) könnte er für das bisher beste deutsche Abschneiden beim wichtigsten Darts-Turnier der Welt sorgen – falls auch Hempel vorher ins Achtelfinale kommt.

Strenge Quarantäne-Regeln

Wegen der strengen Quarantäne-Regeln verbrachten die beiden Kumpels und Trainingspartner das Weihnachtsfest in der britischen Hauptstadt.

Statt auf Weihnachtsgans und Geschenke richtete sich der Fokus schnell wieder auf die WM im Norden Londons. „Es ist nicht das, was man sich natürlich wünscht, wenn der Sohn in der Heimat ist und mit der ganzen Familie Weihnachten feiert und man sich selbst maximal per Facetime zuschalten darf“, sagte Hempel der Deutschen Presse-Agentur mit einem Schuss Wehmut.

Doch der Job – und in diesem Fall der Jahreshöhepunkt – geht vor. Der frühere Handball-Torwart Hempel ist als Quereinsteiger innerhalb weniger Jahre durchgestartet und hat sich bei der WM in eine tolle Position gebracht. Mit dem famosen Sieg über Belgiens Weltklassemann Dimitri van den Bergh hat der Kölner nun alle Chancen, sogar bis ins Viertelfinale vorzudringen.

„Ich freue mich, dass ich nochmal in diesem Jahr auf diese Bühne darf“, sagte Hempel, der seinen Einlauf mit dem Song „Kölsche Jung“ von der Band Brings zelebriert. Sänger Peter Brings hat bereits gesagt, er werde Hempel das Lied persönlich vorsingen, sollte dieser am 3. Januar sensationell das WM-Finale gewinnen.

„Natürlich würde ich mich freuen, wenn Peter mal vorbeikommt. Aber vielleicht können wir ja noch verhandeln und sagen, dass es nicht unbedingt der Titel sein muss“, sagte Hempel der ARD-„Sportschau“.

Clemens mit harter Nuss

Für Clemens, die deutsche Nummer eins, ist das ganz große Darts-Business ein Stück weit zur Routine geworden. Im Vorjahr hatte der „German Giant“ Schottlands Titelverteidiger Peter Wright besiegt und danach das Viertelfinale nur denkbar knapp verpasst. Clemens bekommt es im Gegensatz zu Hempel aber mit einem echten Weltklassespieler zu tun.

Clayton hat in diesem Jahr vier Major-Turniere gewonnen und damit so viele wie kein anderer Darts-Profi. Der 38 Jahre alte Saarländer hatte nach seinem Freilos das erste Spiel gegen Lewy Williams aus Wales zwar klar mit 3:0 für sich entschieden, muss sich aber nach einer dürftigen Leistung noch steigern.

„Ich denke, ich muss ein bisschen besser spielen als heute“, sagte Clemens, der es nach der WM erstmals in die Top 20 der Welt schaffen könnte. Welche Rolle er in der Darts-Welt bereits spielt, zeigt alleine die Ansetzung: am Montagabend spielt zunächst (21.15 Uhr) Weltmeister Gerwyn Price, bevor Clayton gegen Clemens zum Abschluss des ersten Drittrundentages antreten.

Ex-Handballer Hempel

Der 31 Jahre Florian Hempel hat eine Karriere als Handballer hinter sich, bis 2009 war er als Torwart für die SG Kühnau aktiv, bevor er dann zum Dessau-Roßlauer HV wechselte und dort auch Einsätze in der 2. Handball-Bundesliga sowie der 3. Liga auflief.

Studienbedingt zog es den gebürtigen Dessauer dann nach Köln, wo er zunächst noch in der zweiten Mannschaft des Longericher SC aktiv war, dann aber ab 2017 zu den Darts wechselte – und nun mit dem Sieg gegen Mitfavorit Dimitri van den Bergh für eine der großen Überraschungen bei der WM sorgte.

Als nächster Gegner wartet nun der ungesetzte Australier Raymond Smith. “Wir sind bei einer Weltmeisterschaft, hier gibt es keine Freilose mehr. Die Jungs können auch Darts spielen. Am Ende wird wie immer die Tagesform entscheiden”, sagte Hempel.

Für ihn kommt der Coup durchaus überraschend, schließlich bestreitet er derzeit sein erstes Profijahr beim Weltverband PDC. Da sind 25 000 Pfund (rund 29 500 Euro) für den Einzug in die dritte Runde eine ordentliche Summe. Hempel schob sich damit in der Weltrangliste auch am ehemaligen deutschen Primus Max Hopp vorbei.

© dpa-infocom, dpa:211226-99-505627/3

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