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Corona-Fälle: EM-Tests der Handballer gegen Serbien abgesagt

Nach der Absage des serbischen Teams arbeitet der DHB mit Hochdruck daran, einen Ersatzgegner zu finden. Foto: Sascha Klahn/dpa
Nach der Absage des serbischen Teams arbeitet der DHB mit Hochdruck daran, einen Ersatzgegner zu finden. Foto: Sascha Klahn/dpa

Die deutschen Handballer arbeiten in Großwallstadt am Feinschliff für die EM. Ob die Vorbereitung mit zwei Test-Länderspielen abgerundet wird, ist jedoch offen. Gegner Serbien sagt wegen Corona ab.

Großwallstadt (dpa) – Neues Outfit, neuer Sponsor – aber auch neue Probleme: Die Aufbruchstimmung bei Deutschlands Handballern wurde neun Tage vor dem Auftakt der Europameisterschaft durch die Absage von Länderspielgegner Serbien gedämpft.

Wegen mehrerer Corona-Fälle kann das Balkan-Team nicht zu den EM-Tests am Freitag in Mannheim und Sonntag in Wetzlar anreisen. „Wir sind ein wenig durch den Wind“, beschrieb DHB-Vorstandschef Mark Schober die Stimmungslage. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, gegen eine andere Nationalmannschaft anzutreten und sprechen derzeit mit mehreren Verbänden.“ Schon am Mittwoch hofft der Deutsche Handballbund, einen Ersatzgegner präsentieren zu können.

Die Absage der Serben hatte die Verantwortlichen am Montagabend erreicht und kalt erwischt. „Es ist extrem schade, dass die Serben nicht anreisen können. Wir vertrauen darauf, dass wir gegen einen anderen Gegner spielen und unsere EM-Vorbereitung planmäßig fortsetzen können“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

Vorbereitung bisher zufriedenstellend

Seit dem Neujahrstag feilt der 62 Jahre alte Isländer mit dem Team am Feinschliff für die Endrunde vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei. „Bis jetzt läuft es sehr gut, wenn auch nicht perfekt. Alle geben Vollgas. Es macht großen Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten“, berichtete Gislason von den ersten positiven Eindrücken beim EM-Lehrgang in Großwallstadt.

Dort stellte der Verband sowohl einen neuen Hauptsponsor (Autohero) als auch die neuen Nationalmannschaftstrikots vor. „Die DHB-Auswahl hat die größte Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit, daher ist das Trikot auch ein Markenzeichen“, sagte Schober. „Auch für die Spieler hat es durchaus Bedeutung, wie der Adler auf der Brust sitzt.“

Entscheidend ist aber auf dem Platz – das hat Gislason im vergangenen Jahr bei der WM und den Olympischen Spielen leidvoll erfahren müssen. Nach den verkorksten Turnieren hofft er mit dem stark verjüngten Team auf einen Neuanfang. „Als Trainer will man natürlich immer mehr Zeit haben. Es ist klar, dass man in einer Woche nicht alles vollständig durcharbeiten kann. Aber wir versuchen, die Abläufe zu intensivieren und zu vertiefen“, sagte der Bundestrainer.

Anspruchsvolle Gegner in der Vorrunde

Die Stimmung im Trainingscamp ist bestens, was die Arbeit erleichtert. „Wir haben in den Einheiten gemerkt, dass wir viel Qualität auf der Platte haben“, sagte Rechtsaußen Lukas Zerbe vom Pokalsieger TBV Lemgo Lippe. Für die kommenden Tage gab der Neffe des einstigen Nationalspielers Volker Zerbe das Motto aus: „Das gilt es zu verfeinern, dann können wir selbstbewusst zur EM fahren.“

Dort warten auf die DHB-Auswahl schon in der Vorrunde anspruchsvolle Aufgaben gegen Belarus, Österreich und Polen. Für Gislason ist es eine „Todesgruppe“, in der jeder jeden schlagen könne. Ähnlich sieht es der neue Kapitän Johannes Golla. „In der Gruppe kann alles passieren“, sagte der Kreisläufer vom deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt. „Es ist daher wichtig, dass alle Jungs motiviert und gut vorbereitet zum Turnier fahren.“

Und vor allem gesund bleiben. Dafür hat der Verband alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. „Wir haben ja leider schon eine sehr große Erfahrung bei der Einhaltung des Hygienekonzepts. Unsere Spieler wissen, dass sie hohe Auflagen erfüllen müssen“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Die EM-Fahrer hätten Silvester nur im kleinsten Kreis verbracht und seien im Trainingslager ausnahmslos in Einzelzimmern untergebracht. Jeden Tag wird zweimal getestet, zudem bewegt sich der gesamte Tross mit Maske. „Das zu verschärfen geht kaum noch und halten wir auch nicht für nötig“, sagte Kromer.

© dpa-infocom, dpa:220104-99-587433/4



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