Berlin (dpa) – Der Dreijahresplan von Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert könnte schon im ersten Sommer eine seit 17 Jahren vermisste Medaillenkrönung erfahren. Im Spiel um Platz drei gegen Polen ist am heutigen Sonntag (17.15 Uhr/RTL und Magentasport) Bronze möglich.
Auch für die nächsten Jahre sieht das Team um Kapitän Dennis Schröder und Jungstar Franz Wagner vielversprechend aus, auch bei der WM 2023 in Asien und bei Olympia 2024 in Paris könnte die Herbert-Mannschaft zu den Anwärtern auf die Medaillen zählen. Dabei verlief das erste Jahr des 63 Jahre alten Trainers nicht immer ruckelfrei.
Fehlstart gegen Estland:
Das erste Spiel mit Herbert an der Seitenlinie ging mächtig schief. Das 66:69 gegen Außenseiter Estland in der WM-Qualifikation in Nürnberg kam trotz großer Personalsorgen sehr überraschend. Erste Sorgen um das Ticket für die WM 2023 machten sich breit, doch danach gewann Deutschland alle fünf weiteren Spiele der Vorrundengruppe, inzwischen ist die Qualifikation fast geschafft.
Absagen im Juli:
Schon vor dem Turnier machten Herbert einige Absagen zu schaffen. Moritz Wagner verletzte sich, auch Isaiah Hartenstein und Maximilian Kleber standen für den EM-Sommer nicht zur Verfügung. Umso wichtiger war es, dass Center Daniel Theis seine Knieprobleme bis zum Start des Turniers überwand und spielen konnte. Als Stars des Teams gingen die NBA-Profis Schröder und Franz Wagner ins Turnier.
Sieg über den Europameister:
Ein Schub für die Euphorie vor dem Heimturnier war vier Tage vor Beginn der deutliche Sieg über Europameister Slowenien mit Luka Doncic. Beim 90:71 in München deuteten Schröder und Co. ihr Potenzial an und limitierten auch Dallas-Star Doncic.
Begeisternde EM-Abende:
Klarer Sieg über Frankreich, erfolgreicher Krimi mit zwei Verlängerungen gegen die Litauer und eine große Überraschung gegen Giannis Antetokounmpo und seine Griechen. Bei der EM erlebte Basketball-Deutschland begeisternde Abende. Die Hallen in Köln und Berlin waren voll, ab dem Viertelfinale präsentierte RTL die Partien zur besten Sendezeit im Free-TV.
Dämpfer gegen Spanien:
Das erste EM-Endspiel seit 2005 war greifbar, doch das deutsche Team verspielte gegen Spanien um Routinier Rudy Fernandez im Schlussviertel eine Zehn-Punkte-Führung. Vor den Augen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wurde der nächste couragierte Auftritt von Schröder und Co. nicht belohnt. Nun bleibt gegen Polen die Chance auf Bronze.
© dpa-infocom, dpa:220917-99-800331/3