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Basketball-Chef: Kein Verständnis für erneute Geisterspiele

Stefan Holz kritisiert die Entscheidung, wieder Geisterspiele einzuführen. Foto: Nicolas Armer/dpa
Stefan Holz kritisiert die Entscheidung, wieder Geisterspiele einzuführen. Foto: Nicolas Armer/dpa

Köln (dpa) – Die Basketball-Bundesliga hat mit Unverständnis auf die bevorstehenden Geisterspiele reagiert.

„Es kommt der Gedanke auf, dass der Profisport ein Symbol ist, um der Bevölkerung den Ernst der Lage zu verdeutlichen, und der Profisport ausbaden muss, was er nicht selbst verschuldet hat“, sagte der Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga, Stefan Holz, der dpa. „Aus infektiologischer Sicht spricht doch nichts gegen 2G plus mit Test, FFP2-Maske oder Booster-Impfung mit Test, um ein paar Hundert Leute in die Halle zu lassen.“

Am Dienstag hatten Bund und Länder verschärfte Corona-Maßnahmen beschlossen. Veranstaltungen in den Stadien und Sporthallen werden wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus nach Weihnachten wieder überall ohne Publikum stattfinden.

Fehlende Zukunftsperspektive

Holz hadert mit der fehlenden Zukunftsperspektive. „Was kommt nach der nächsten Corona-Variante? Und dann geht es ewig so weiter? Das ist doch keine Perspektive“, sagte er. Die finanzielle Situation für die Basketballvereine ist laut Holz „total schwierig, schlichtweg kritisch“. Nicht jeder Club werde das überleben, warnte Holz.

Die Situation sei kritischer als im vergangenen Jahr. Denn in dieser Saison hatten die Vereine mit Zuschauern geplant. Die wirtschaftlichen Corona-Hilfen im Profisport werden nach Einschätzung von Holz nicht ausreichen. Nach zwei Jahren Pandemie gingen neben den fehlenden Einnahmen auch die Argumente aus, um Sponsoren zu behalten.

Löwen-Geschäftsführer: „Existenzbedrohend“

Der Basketball-Bundesligist Löwen Braunschweig hat mit Sorgen auf die bevorstehenden Geisterspiele reagiert. „Das hat extreme Auswirkungen und ist für alle außer dem Fußball existenzbedrohend“, sagte Geschäftsführer Nils Mittmann der „Braunschweiger Zeitung“.

Laut Mittmann hat man bisher mit einer 30-prozentigen Hallenauslastung, der 2G-plus-Regelung, Maskenpflicht und Abstand zwischen den Zuschauern Bedingungen geschaffen, unter denen der Profisport kein Infektionstreiber sei.

Finanzielle Corona-Hilfen für den Sport seien gut und wichtig, sagte Mittmann. „Wenn wir keine Fans haben, können wir auch die Verträge mit den Sponsoren nicht erfüllen und müssen mit Rückforderungen rechnen, das bringt unsere Branche in eine extreme Schieflage.“

© dpa-infocom, dpa:211222-99-476742/3

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