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Wasserballer verpassen Olympiaticket erneut

Wasserball-Bundestrainer Hagen Stamm muss den nächsten Rückschlag verkraften (Foto: Sandra Seifert).

In der Nacht war verschiedenenorts noch intensiv gerechnet worden, doch  Deutschlands Wasserballer müssen beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten: Die punktlose Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) unterlag mit 7:12 (1:1, 4:4, 1:4, 1:3) gegen den EM-Elften Rumänien auch im vierten von fünf Gruppenspielen und hat damit keine Chance mehr, das am Freitag anstehende Viertelfinale und damit einen der drei vergebenen Tokio-Plätze zu erreichen. Damit werden die Olympischen Spiele wie schon 2012 und 2016 ohne deutsche Beteiligung über die Bühne gehen. 

Die DSV-Auswahl kam im Gegensatz zu den Vortagen diesmal zwar deutlich besser ins Spiel, hielt im ersten Viertel (1:1) in der Abwehr stand und ging beim 3:2 (11.) auch einmal in Führung. Eine weitere Führung oder gar ein Zwischenspurt wollte aber nicht gelingen. Nach einem 5:5-Halbzeitstand und einem weiteren 6:6-Gleichstand (20.) im dritten Abschnitt war es dann aber mit der deutschen Herrlichkeit auch an diesem Tag vorbei. Während die Rumänien ihre Chancen nutzen konnten, war auf deutscher Seite jetzt selbst in Überzahl Funkstille angesagt war. Das Team vom Balkan erzielte viertelübergreifend fünf Tore in Folge und zogen bis 11:6 (29.) davon. 

Letztlich konnte die DSV-Auswahl auch heute gegen einen Kontrahenten, der in der vergangenen Jahren zumeist geschlagen werden konnte, die Schwächen der vergangenen Tage nicht entscheidend ablegen. „Wir haben besser angefangen, im dritten Viertel dann das Spiel wieder mit Fehlern aus der Hand gegeben“, zog Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) als Fazit dieser Partie. Die deutsche Tore teilten sich Mateo Cuk, Fynn Schütze (je 2), Marko Stamm, Denis Strelezkij und Marin Restovic, doch erneut erreichte Deutschlands Angriffsreihe keine Werte mit denen sich wichtige internationale Spiele gewinnen lassen. 

Deutschlands Männer sind damit wie schon 2012 in Edmonton (Kanada) bereits in der Vorrunde des Qualifikationsturniers gescheitert, auf dem hier in Rotterdam die drei letzten der zwölf Tokio-Startplätze vergeben werden. „Gegen die Niederlande, Frankreich, Rumänien und vielleicht auch Russland wäre was drin gewesen, aber dafür müssen wir auch unsere Leistung abrufen“, zog Stamm bereits heute vorzeitiges Fazit über das enttäuschende Abschneiden und beklagte neben den personellen Rückschlägen im Vorfeld die fehlende Spielpraxis in der gesamten Saison. 

Überschattet wurde die Niederlage zudem durch eine Augenverletzung Lucas Gielens, der einen Finger ins Auge bekommen hatte und sich mit Sehbeschwerden in ein Krankenhaus begeben musste. Doch auch so wird der ungewollte vorzeitige Turnierabschluss kein Zuckerschlecken: In ihrer letzten Vorrundenpartie trifft die DSV-Auswahl am Donnerstagabend von 20:30 Uhr an auf den Olympiazweiten Kroatien, ehe dann am Freitagmorgen die Heimreise ansteht. Es wird für Bundestrainer Hagen Stamm und wohl auch mehrere langgediente Spieler der letzte Auftritt in den bundesdeutschen Farben sein. 

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