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Hungern für Gold: Miriam Neureuther und Kim Bui in ARD-Doku zu Ess-Störungen im Spitzensport

Kim Bui, ehemalige Turnerin, Bronzemedaillengewinnerin bei den European Championships 2022 und gerade erst vom Spitzensport zurückgetreten, öffnet sich erstmals vor der Kamera und berichtet von ihrer eigenen früheren Bulimie-Erkrankung - Foto (c) BR/Robert Grantner
Kim Bui, ehemalige Turnerin, Bronzemedaillengewinnerin bei den European Championships 2022 und gerade erst vom Spitzensport zurückgetreten, öffnet sich erstmals vor der Kamera und berichtet von ihrer eigenen früheren Bulimie-Erkrankung - Foto (c) BR/Robert Grantner

Mit Miriam Neureuther und Kim Bui sprechen zwei frühere Weltklasseathletinnen über Ess-Störungen im Spitzensport: 45min lang, vor der Kamera, mit Ärztinnen, Leidensgenossinnen und den eigenen Eltern. Ein mutiger Gang auf einem schmalen Grat, in einer Dokumentation des Bayerischen Rundfunks.

Miriam Neureuther und Kim Bui haben selbst erlebt, wie andauernder Druck, die Leistungsfähigkeit zu steigern oder auch einer ästhetischen Norm entsprechen zu müssen, Essverhalten beeinflussen und verändern kann. Beide haben dabei unterschiedliche Erfahrungen. Miriam Neureuther verlor für den Sport viel Gewicht, Kim Bui geriet in den Teufelskreis der Bulimie.

„Der Sport war mein Leben“, sagt Miriam Neureuther. „Für ihn habe ich alles getan, auch Gewicht verloren“. Erst nach einer schweren Verletzungszeit, in der an Leistungssport nicht zu denken war, hat sie ihr Essverhalten hinterfragt: Will ich wirklich weiter für Gold hungern und meine Gesundheit aufs Spiel setzen?

Kim Bui war 15 Jahre alt, als sie zum ersten Mal das Essen wieder hervorwürgte: „Es musste raus, ich durfte einfach nicht zunehmen.“ Von da an erbrach sie sich mehrmals – jeden Tag. Eine Trainerin, so sagt sie, habe sie damals in die Essstörung getrieben, eine andere Trainerin sie Jahre später gerettet. Als diese von Kims Bulimie erfährt, schickt sie die Athletin zur Therapie und hilft ihr damit, den Teufelskreis zu durchbrechen.

„Gemeinsam mit Betroffenen sowie Expertinnen und Experten wollen Miriam Neureuther und Kim Bui in der BR-Dokumentation „Hungern für Gold“ das Schweigen brechen, bestehende Systeme hinterfragen, Wege und Lösungen aus dem Teufelskreis der Essstörungen heraussuchen. Denn oft ergibt sich in der Anfangsphase einer Gewichtsabnahme eine Leistungssteigerung, wenn das Optimum im Kraft-Last-Verhältnis erreicht wird. Doch irgendwann kippt das System und die zunächst positiven Effekte kehren sich um, die Leistung wird wieder schlechter“, so die ARD in ihrer Pressemeldung zur Sendung.

„Ein fataler Kreislauf beginnt, denn aus der Unzufriedenheit heraus nimmt der innere und äußere Leistungsdruck weiter zu und es wird noch mehr versucht, Gewicht zu verlieren. Die Essstörung ist dann kaum mehr aufzuhalten – mit teils dramatischen Folgen für die Betroffenen. Kim Bui und Miriam Neureuther wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren und jungen Menschen und Athletinnen helfen, den Weg des Hungerns für Gold gar nicht erst gehen zu müssen“, so die ARD weiter.

„Hungern für Gold“ steht seit dem 27. Februar in der ARD-Mediathek, die lineare Ausstrahlung erfolgt am 5. März ab ca. 17.00 Uhr im Anschluss an die Wintersport-Übertragungen im Ersten sowie am 8. März um 22 Uhr im BR. Zusätzlich am 5. März BR Fernsehen, 21.45 Uhr: Miriam Neureuther und Kim Bui live im „Blickpunkt Sport“ mit vertiefender „BR24 Story“ zum Thema.

➡️ zur Doku in der ARD-Mediathek

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