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Fitness-Clubs: 15,4 Prozent weniger Mitglieder in 2020

Europäische Fitness-Clubs verzeichneten 2020 corona-bedingt einen Mitgliederrückgang von 15,4 Prozent auf 54,8 Millionen Mitglieder. Dementsprechend sanken die Umsätze der Betreiber um fast 33 Prozent. COVID-19 beschleunigt unterdessen die Digitalisierung der Fitnessbranche. Die Wirtschaftsberatung Deloitte hat sechzehn wesentliche Transaktionen identifiziert.

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 in vielen Branchen nicht nur das Wachstum gebremst und zu einem Rückgang der Kunden oder Mitglieder geführt, sie hat auch die Digitalisierung beschleunigt – die Fitness-Branche ist hier keine Ausnahme. Passenderweise fand auch das Pre-Event des European Healths & Fitness Forums (EHFF), bei dem Karsten Hollasch, Partner und Leiter des Consumer Business bei Deloitte, die aktuelle Ausgabe des European Health & Fitness Market Report für das Kalenderjahr 2020 vorgestellt hat, in diesem Jahr digital statt.

„Die aktuelle Analyse zeigt, wie stark sich die pandemiebedingten Einschränkungen auf den europäischen Fitnessmarkt ausgewirkt haben, aber auch, wie viel Innovationspotenzial in der Branche steckt“, so die Wirtschaftsberatung Deloitte.

Demnach verloren die europäischen Fitness- und Gesundheitsanlagen 2020 rund 10 Millionen Mitglieder (-15,4 Prozent). Getrieben durch diese Entwicklung, die vor allem auf die COVID-19-bedingten, mehrfachen Lockdowns zurückzuführen ist, sank der Gesamtumsatz im Vergleich zum Rekordjahr 2019 (28,2 Milliarden Euro) um 32,9 Prozent auf rund 18,9 Milliarden Euro.

Aufgrund der unterschiedlichen Dauer der Schließungsperioden, des Niveaus der staatlichen Unterstützung und der verschiedenen Geschäftsmodelle der Clubbetreiber in den europäischen Märkten, sind die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie von Land zu Land sehr unterschiedlich.

Dies spiegelt sich auch in der Umsatzentwicklung in Deutschland, Spanien und Großbritannien – und damit in drei der größten europäischen Märkte, wider.

LandUmsatz 2020 zu 2019
Deutschland– 24,5 %
Spanien– 43,1 %
Großbritannien– 51,9 %
Anmerkung: Werte zum 31.12.2020. Quellen: EuropeActive/Deloitte

Mit 2 Millionen Mitgliedern führt Basic-Fit weiterhin das europäische Mitglieder-Ranking vor der RSG Group (1,9 Millionen), PureGym (1,5 Millionen), clever fit (0,9 Millionen) und FitX (0,8 Millionen) an. Ähnlich wie die unterschiedlichen Auswirkungen von COVID-19 auf die nationalen Fitnessmärkte, zeigten auch die europäischen Clubbetreiber dabei signifikante Unterschiede hinsichtlich ihrer Entwicklung im Jahr 2020.

Einflussfaktoren waren hier beispielsweise die Dauer der länderspezifischen Lockdownperioden, das Geschäftsmodell der Betreiber oder unterschiedliche Wachstumsstrategien. Die 20 mitgliederstärksten Betreiber Europas sahen die Anzahl ihrer Mitglieder um durchschnittlich 7 Prozent zurückgehen, während PureGym aufgrund der Übernahme von Fitness World Anfang 2020 einen Anstieg von 27,8 Prozent verzeichnete.

Top 5 Fitnessclubbetreiber Europa

PlFitnessclubbetreiberMitgliederUmsatz 2020 zu 2019
1Basic-Fit2.001.000– 10,0 %
2RSG Group¹1.856.000– 9,0 %
3PureGym1.451.000+ 27,8 %
4clever fit851.000– 10,0 %
5FitX756.000– 3,0 %
Anmerkungen: Werte zum 31.12.2020; 1) Basierend auf Schätzungen. Quellen: EuropeActive/Deloitte

„Das Vertrauen der Investoren in die zukünftigen Wachstumschancen und den Erfolg der Gesundheits- und Fitnessbranche zeigt sich in den großen Beträgen, die in die verschiedenen Segmente des Fitness-Ökosystems investiert wurden, sowie in 16 signifikanten M&A-Transaktionen der Fitnessclubbetreiber, die im Jahr 2020 in Europa auch unter schwierigeren Marktbedingungen registriert wurden“, schreibt Deloitte und fügt an: „Wie in anderen Sektoren auch, beschleunigte sich die Digitalisierung und die Erweiterung des Branchen-Ökosystems im Jahr 2020. Ein deutliches Wachstum konnte bei Heimfitnessgeräten und -zubehör, digitalen Produkten/Dienstleistungen sowie Outdoor-Fitness beobachtet werden.“

„Für das Fitness-Ökosystem, war die Pandemie ein Katalysator anhaltender Konsumententrends, vor allem im digitalen Sektor“, erklärt Karsten Hollasch von Deloitte. „Fitnessangebote, die die individuellen Präferenzen hinsichtlich Zeit, Ort und Budget berücksichtigen, haben bereits vor der Pandemie an Beliebtheit gewonnen. Die Schließungen der Fitnessclubs während der Hochphasen der Pandemie haben den Trend hin zu hybriden Fitnessangeboten sowie digitaler und Outdoor-Fitness weiter bestärkt.“

➡️ weiterführende Informationen bei Deloitte

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