Wintersport

Biathlon: Denise Herrmann Sprint-Zweite in Nove Mesto

Musste sich im Sprint in Nove Mesto lediglich Tiril Eckhoff geschlagen geben. Foto: Sven Hoppe/dpa
Musste sich im Sprint in Nove Mesto lediglich Tiril Eckhoff geschlagen geben. Foto: Sven Hoppe/dpa

Zufrieden ist Denise Herrmann mit ihrer Saison sicher nicht. Zu oft trifft sie die Scheiben nicht. Doch nach der WM läuft es besser. Mit Platz zwei im Sprint bestätigt sie ihre gute Spätform.

Auch die ungeliebte Startnummer 1 konnte Denise Herrmann nicht von ihrem nächsten Erfolgserlebnis abhalten.

Erstmals seit einem Jahr blieb die 32 Jahre alte Biathletin am Schießstand fehlerfrei, und schon klappte es mit dem nächsten Podium: Rang zwei im Weltcup-Sprint von Nove Mesto war für die in dieser Saison so oft enttäuschte Sächsin das dritte Podest des Winters.

„Ich freue mich extrem, dass es zum Saisonende noch so funktioniert“, sagte Herrmann, die im vergangenen März mit zehn Treffern den Sprint in Tschechien gewonnen hatte. Jetzt bestätigte sie ihre gute Spätform. Denn am vergangenen Sonntag war Herrmann beim ersten Weltcupteil in Nove Mesto schon Zweite in der Verfolgung geworden.

Besser war im Flutlichtrennen am Freitagabend nur die in dieser Saison überragende Norwegerin Tiril Eckhoff, die bei ihrem sechsten Sprintsieg in Serie trotz einer Strafrunde 6,1 Sekunden schneller als Herrmann war. Unzufrieden trotz eines starken vierten Platzes war dagegen Franziska Preuß, die anders als Herrmann wieder nicht ohne Fehler blieb.

Eine Strafrunde kostete die Bayerin einen Tag nach ihrem 27. Geburtstag ihr drittes Podium, sie lag 17,3 Sekunden hinter Eckhoff. „Der Fehler ärgert mich sehr, ich schaffe es nicht, sauber durchzukommen. Wenn man auf die Liste sieht, ist es wieder der eine Fehler“, sagte Preuß, die aus Frust im Ziel die Faust in den Schnee schlug, im ZDF: „Ich probiere es morgen wieder.“

Denn sie und Herrmann haben eine tolle Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (17.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Anna Weidel (55.), Janina Hettich (58.) und Maren Hammerschmidt (60.) enttäuschten hingegen und schafften gerade noch die Qualifikation für das Jagdrennen, die Vanessa Hinz als 63. verpasste.

Denise Herrmann legt vor

Wegen der milden Temperaturen und den daraus resultierenden schwierigen Streckenbedingungen hatten sich alle Spitzenläuferinnen für die vorderen Startplätze entschieden. Herrmann erwischte in der Auslosung aber ausgerechnet die Nummer 1, die eigentlich keiner will. Und auch Denise Herrmann haderte mit ihrem Lospech.

„Ich habe es schon von Runde eins auf zwei gemerkt, dass es auf der Strecke ein bisschen schneller wird. Da habe ich in der ersten Runde, untypisch für mich, relativ viel Zeit kassiert“, berichtete Denise Herrmann, die 21,5 Sekunden langsamer war als die Laufbeste Eckhoff.

„Aber es ist in Nove Mesto immer die Lotterie: vorne reingehen mit dem Risiko, dass es ein bisschen schneller wird oder halt hinten reingehen mit dem Risiko, dass es tiefer wird“, erklärte Denise Herrmann, die sich im Laufen besser fühlte, „als in der Laufzeit steht, und das macht mich sehr optimistisch für die nächsten Rennen.“

Für Denise Herrmann läuft es zum Saisonende hin immer besser, nachdem sie zuvor immer wieder alte Schwächen am Schießstand offenbarte und auch beim Laufen nicht wie gewohnt auftrumpfen konnte.

So blieb sie auch bei der WM ohne Einzelmedaille. Doch nun, wo der Druck weg ist, geht es lockerer am Schießstand – und schon stimmen die Ergebnisse. Dieses Gefühl gilt es, mit in die kommende Olympia-Saison zu nehmen.

Im Jagdrennen am Samstag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) haben auch Olympiasieger Arnd Peiffer und Ex-Weltmeister Benedikt Doll gute Chancen auf eine Topplatzierung. Als 13. hat Peiffer 46 Sekunden Rückstand auf Sprintsieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich. Doll geht drei Sekunden hinter Peiffer ins 12,5 Kilometer lange Rennen.

© dpa-infocom, dpa:210312-99-800128/4

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