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Yates triumphiert auf dem Schauinsland – Geschke gefeiert

In Freiburg gefeiert: Simon Geschke fährt durch den Zielbereich auf dem Schauinsland. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
In Freiburg gefeiert: Simon Geschke fährt durch den Zielbereich auf dem Schauinsland. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Brite Adam Yates gewinnt die Königsetappe der Deutschland Tour und schlüpft damit ins Rote Trikot des Gesamtführenden. Doch vor und nach der Etappe feiert Freiburg Lokalmatador Simon Geschke.

Schauinsland (dpa) – Seinen großen Auftritt hatte Simon Geschke bereits vor dem Schlagabtausch an seinem Hausberg. Bei noch strahlendem Sonnenschein wurde der in Freiburg lebende Radprofi vor dem Start der dritten Etappe der Deutschland Tour von den Fans als „Bergkönig der Herzen“ gefeiert.

„Es war ein schöne Tag“

Knapp einen Monat zuvor hatte der 36 Jahre alte gebürtige Berliner nur knapp den Gewinn des Bergtrikots bei der Tour de France verpasst. Nach der 148,9 Kilometer langen Etappe von Freiburg zur Bergankunft auf den 1207 Meter hohen Schauinsland musste sich Geschke letztlich mit Platz 30 der Tageswertung zufrieden geben. „Ich kann nicht zaubern, die Beine waren heute einfach nicht so großartig“, sagte Geschke im Ziel. „Anscheinend braucht mein Körper jetzt erstmal eine Pause. Ich habe die Etappe heute trotzdem genossen. Es waren super viele Menschen am Straßenrad – es war ein schöne Tag“, sagte er dennoch zufrieden.

Den Sieg der Königsetappe hatte sich 3:12 Minuten vor Geschkes Zieldurchfahrt Adam Yates als Solist gesichert und damit zugleich das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 30 Jahre alte Brite besitzt damit beste Chancen, am Sonntag in Stuttgart Nachfolger von Vorjahressieger Nils Politt zu werden.

Yates reißt erfolgreich aus

Yates hatte bei teils heftigem Regen im 11,6 Kilometer langen und im Durchschnitt 6,5 Prozent steilen Schlussanstieg hoch zum Freiburger Hausberg knapp sechs Kilometer vor dem Ziel attackiert. Tageszweiter wurde mit 19 Sekunden Rückstand der Spanier Pello Bilbao, gefolgt vom Belgier Mauri Vansevenant. Bester Deutscher wurde mit 29 Sekunden Rückstand der Augsburger Georg Zimmermann als Fünfter.

Yates konnte mit seinem Coup den Italiener Alberto Bettiol als Gesamtführenden ablösen und geht mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf Bilbao auf den finalen Abschnitt am Sonntag über 186,6 Kilometer von Schiltach nach Stuttgart. Zimmermann rangiert 49 Sekunden hinter Yates auf Platz fünf. „Mein Ziel war es, heute so wenig Zeit wie möglich zu verlieren, um morgen dann zum Rundumschlag auszuholen. Mal schauen, wie es gelingt“, sagte Zimmermann bei der ARD.

„Es ist mein erster Sieg seit langer Zeit. Es war auch gut, die Bonussekunden einzusammeln. Die 30 Sekunden auf Pello Bilbao sind ein gutes Polster“, sagte Yates und ergänzte mit Blick auf den Schlusstag: „Ich hoffe, die werden reichen. Aber ich habe gehört, dass die letzte Etappe noch mal ziemlich schwer wird.“

Buchmann kann nicht mithalten

Indes musste Emanuel Buchmann seine Hoffnungen auf den Tages- und somit auch auf den Gesamtsieg rund acht Kilometer vor dem Ziel begraben. Dem Tempo von Yates oder Zimmermann konnte der Ravensburger nicht folgen und kam mit 2:07 Minuten Rückstand auf Yates als 18. ins Ziel. „Ich hatte keinen guten Tag gehabt. Es ist nicht optimal gelaufen“, sagte Buchmann.

Aus deutscher Sicht stand nach Etappenende dann noch einmal Geschke im Fokus, der sich nach der Siegerehrung noch ins Goldene Buch der Stadt Freiburg eintragen durfte. „Das ist eine Riesenehre für mich. Gerade als Zugezogener ist es schon ein Beweis, dass man hier aufgenommen wurde und dass die Stadt stolz auf das Geleistete ist“, sagte der seit 2012 im Breisgau lebende Geschke der Deutschen Presse-Agentur.

© dpa-infocom, dpa:220827-99-536354/6


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