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Schwimmen: Weltverband schließt Russland und Belarus aus

Auch die Schwimm-WM in Bupapest wird jetzt ohne Russland und Weißrussland stattfinden. Foto: Deepbluemedia

Der internationale Schwimmverband FINA ist dem Beispiel zahlreicher weiterer Sportverbände gefolgt und hat in Folge des Angriffs von Russland auf die Ukraine Teilnehmer aus Russland und Belarus suspendiert.

Auch der Weltschwimmverband greift als Antwort auf den Ukraine-Krieg nunmehr zu harten Bandagen: Auf einer Sitzung des FINA Bureaus wurde heute der Ausschluss der Sportler wie auch Mannschaften aus Russland und Belarus von allen FINA-Veranstaltungen beschlossen, darunter auch die anstehenden Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest und weiteren Städten (18. Juni bis 3. Juli).

Damit zog der hart kritisierte Weltverband mit seiner jüngsten Entscheidung der LEN gleich, die bereits nach wenigen Tagen einen Totalausschluss beider Verbände verhängt hatte. Nach einer in der ersten Kriegswoche getroffenen Entscheidung konnten Sportler beider Nationen bis dato noch unter neutraler Flagge an FINA-Wettbewerben teilnehmen, was von vielen Nationen scharf kritisiert worden war.

Boykottdrohungen aus Deutschland und der Schweiz

Deutschland und die Schweiz hatten sogar angekündigt, nicht an der Budapest-WM teilzunehmen, wenn die Teilnahmeberechtigung russischer und weißrussischer Athleten weiterhin Bestand haben sollte. Schwimm-Weltmeisterschaften zählen zu den größten Veranstaltungen des Weltsports, auf denen die Titelträger im Becken- und Freiwasserschwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen sowie Klippenspringen ermittelt werden.

Der Ausschluss hat neben fehlenden Teilnehmern in den zahlreichen Einzel- und Staffelwettbewerben auch Auswirkungen auf die Wasserballturniere: So werden in den dortigen 16er-Feldern die beiden russischen Teams gestrichen und nach Medienberichten durch die Männer-Mannschaft Georgiens und das Frauenteam Japans ersetzt werden.

Damit verschwindet auch für die deutschen Männer nach der Wasserball-Europameisterschaft in Split (27. August bis 10. September) nun auch beim Weltchampionat ein potentiell spielstarker Kontrahent, der damit seinerseits keine Chance mehr hat, sich für die Weltmeisterschaft 2023 im japanischen Fukuoka zu qualifizieren.

Ermittlungen gegen Doppelolympiasieger Rylow

Nach der Entscheidung des Weltverbandes teilte der russische Schwimmverband seinerseits mit, dass er sich von allen FINA-Veranstaltungen bis Jahresende zurückziehen werde. Mit den jüngsten Entscheidungen muss sich der Weltverband um einen neuen Ausrichter für die im Dezember geplanten und nach Kasan vergebenen Kurzbahn-Weltmeisterschaften bemühen.

Zusätzlich zu dem Ausschluss der beiden Verbände ermittelt die Disziplinarkommission der FINA gegen den zweimaligen Olympiasieger Jewgeni Rylow. Der Tokio-Gewinner über die beiden Rückenstrecken soll vergangenen Freitag an einer vom Kreml organisierten Propagandashow am Jahrestag der Krim-Annexion teilgenommen haben. Rylows Ausrüster hat zudem das Sponsoring mit sofortiger Wirkung beendet.

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