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Hertha und der HSV: Skandale, Pfiffe, Emotionen

Unschöner Abstieg: Hertha-Fans zünden beim Relegations-Rückspiel in Düsseldorf. Foto: Marius Becker/dpa
Unschöner Abstieg: Hertha-Fans zünden beim Relegations-Rückspiel in Düsseldorf. Foto: Marius Becker/dpa

Berlin (dpa) – Relegationsspiele sind nichts für schwache Nerven. Auch die Traditionsclubs Hertha BSC und der Hamburger SV, die am Donnerstag und Montag um den letzten freien Platz in der Fußball-Bundesliga spielen, haben schon ihre Erfahrungen gemacht.

Die Hamburger gingen zweimal als glückliche Sieger aus den Ausscheidungsspielen hervor. Die Berliner waren vor zehn Jahren in Düsseldorf an einem Skandalspiel beteiligt.

Hertha BSC:

15. Mai 2012, Düsseldorf: Herthas Chefcoach Otto Rehhagel fürchtete sogar um sein Leben, so bedrohlich wirkten auf den Trainer-Oldie die Szenen. Ein Platzsturm der Fortuna-Fans sorgte in der Nachspielzeit für das Ende eines ohnehin von Pyrofackeln und Krawall belasteten Spiels. Schiedsrichter Wolfgang Stark pfiff beim Stand von 2:2 nach langer Unterbrechung in der Nachspielzeit dann doch noch einmal an, die Berliner fühlten sich wegen der Umstände aber um ihre Siegchance gebracht.

Die Hertha war abgestiegen, denn das Hinspiel hatten die Berliner 1:2 verloren. Erboste Hertha-Spieler attackierten daraufhin den Referee. Es gab ein juristisches Nachspiel: Erst nach Einsprüchen und Verhandlungen vor den DFB-Gerichten stand fest: Der Hertha-Abstieg blieb bestehen. Berlins Lewan Kobiaschwili bekam die Rekordstrafe von mehr als sieben Monaten aufgebrummt. Ein Jahr später stiegen die Berliner als Zweitliga-Meister wieder auf.

Hamburger SV:

18. Mai 2014, Fürth: Noch ist der HSV unabsteigbar. Der Bundesliga-Dino tut sich gegen die SpVgg Greuther Fürth aber schwer. Nach dem 0:0 im Hinspiel sorgt Pierre-Michel Lasogga für frühe Erleichterung. Doch der fränkische Zweitligist schlägt durch ein Tor von Stephan Fürstner zurück. Bis zum Abpfiff muss gezittert werden. Nur die in dieser Saison abgeschaffte Auswärtstorregel hält die Hamburger damals beim 1:1 in der Bundesliga.

1. Juni 2015, Karlsruhe: Ein Jahr später scheint das HSV-Schicksal schon besiegelt. 1:0 führt der KSC. Das reicht nach dem 1:1 im Hinspiel für den Aufstieg. Dann pfeift Referee Manuel Gräfe in der Schlussminute einen bis heute kontrovers diskutierten Freistoß für die Hamburger. Marcelo Diaz trifft von der Strafraumgrenze. Trainer Bruno Labbadia tanzt in Ekstase. In der Verlängerung sorgt Nicolai Müller für den 2:1-Siegtreffer. Der HSV hat sich wieder gerettet. Drei Jahre später folgt aber als Bundesliga-17. der direkte Abstieg – ohne Relegation.

© dpa-infocom, dpa:220516-99-315213/6


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