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2. Bundesliga: Bochum und Kiel patzen, der Hamburger SV auch

HSV-Trainer Horst Hrubesch (l) tröstet Khaled Narey nach Spielende. Die Hamburger haben den Aufstieg erneut verpasst. Foto: Friso Gentsch/dpa
HSV-Trainer Horst Hrubesch (l) tröstet Khaled Narey nach Spielende. Die Hamburger haben den Aufstieg erneut verpasst. Foto: Friso Gentsch/dpa

Zwei Teams hätten am vorletzten Zweitliga-Spieltag den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen können, keines von beiden schaffte es. Der HSV muss indes ein viertes Zweitliga-Jahr absolvieren.

Die Aufstiegs-Entscheidung in der 2. Fußball-Bundesliga ist komplett vertagt – beim Herzschlag-Finale am kommenden Sonntag spielt der Hamburger SV aber keine Rolle mehr.

An einem hochemotionalen und ereignisreichen vorletzten Spieltag verpassten es sowohl der VfL Bochum als auch Holstein Kiel, den Bundesliga-Aufstieg zu sichern. Die SpVgg Greuther Fürth, derzeit auf dem Relegationsplatz, könnte sogar beide noch abfangen. Rang drei haben die Franken zudem sicher, da der HSV wie Fortuna Düsseldorf keine Chance mehr auf die Relegation hat.

„Das tut weh. Aber man muss klar sagen: Wir haben es auch nicht verdient“, sagte Hamburgs Interimscoach Horst Hrubesch (70) nach dem 2:3 beim VfL Osnabrück: „Du musst dir sowas verdienen. Da muss sich jeder hinterfragen.“ Sportvorstand Jonas Boldt versprach: „Wir werden das sacken lassen, uns neu ordnen und wieder angreifen.“ Der HSV hätte im Falle eines Sieges bei den zuvor 13 Mal in Folge zu Hause punktlosen Osnabrückern auch noch in den Kampf um Rang drei eingreifen können. Doch die Mission Wiederaufstieg ist auch beim dritten Mal gescheitert.

Trainer Thomas Reis und der VfL Bochum haben den ersten Matchball im Aufstiegsrennen vergeben. Foto: Daniel Karmann/dpa
Trainer Thomas Reis und der VfL Bochum haben den ersten Matchball im Aufstiegsrennen vergeben. Foto: Daniel Karmann/dpa

Der VfL Bochum kam beim 1. FC Nürnberg nur zu einem 1:1, geht mit 64 Punkten trotzdem als Tabellenführer mit der deutlich besten Ausgangs-Position in den letzten Spieltag. Schon ein Punkt im Heimspiel gegen den SV Sandhausen reicht, um die Erstliga-Rückkehr nach elf Jahren perfekt zu machen. „Wir hatten heute einen Zitterfuß“, sagte VfL-Trainer Thomas Reis: „Das tut ein bisschen weh, aber die Ausgangs-Position hat sich nicht verschlechtert.“

Karlsruhes Philipp Hofmann (l) im Kopfballduell mit dem Kieler Hauke Wahl. Foto: Uli Deck/dpa
Karlsruhes Philipp Hofmann (l) im Kopfballduell mit dem Kieler Hauke Wahl. Foto: Uli Deck/dpa

Holstein Kiel, das erster Bundesligist aus Schleswig-Holstein wäre, verlor beim Karlsruher SC mit 2:3 und geht mit 62 Zählern in das letzte Spiel gegen Darmstadt 98. „Wir haben es im letzten Heimspiel in der eigenen Hand“, sagte Trainer Ole Werner: „Das ist eine Situation, die wir vor fünf Wochen blind unterschrieben hätten.“

Greuther Fürth bleibt im Kampf um den direkten Aufstieg dabei. Foto: David Inderlied/dpa
Greuther Fürth bleibt im Kampf um den direkten Aufstieg dabei. Foto: David Inderlied/dpa

Die Fürther haben nach dem 4:2 am Sonntag beim SC Paderborn 61 Punkte auf dem Konto und befinden sich vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf in Lauer-Stellung. Besonders brisant: Die Tor-Differenz ist nahezu gleich. Bochum hat +25, Kiel +23, Fürth +24. „Wir haben schon ein bisschen gefeiert in der Kabine“, sagte Stürmer Branimir Hrgota: „Als Fürth sicher Dritter zu sein, ist ein ganz großer Erfolg. Aber es kommt noch eine Aufgabe.“

Fortuna Düsseldorf reichte das 3:0 zum Abschluss gegen Erzgebirge Aue nicht mehr, um die kleine Chance auf die Relegation mit dem drittletzten der 1. Bundesliga zu wahren. Dass die Fortuna mit 56 Punkten am HSV (55) vorbeizog, ist kein Trost.

Darmstadts Stürmer Serdar Dursun traf gegen Heidenheim gleich viermal. Foto: Thomas Frey/dpa
Darmstadts Stürmer Serdar Dursun traf gegen Heidenheim gleich viermal. Foto: Thomas Frey/dpa

Im Tabellenkeller fiel derweil keine weitere Entscheidung. Doch der bisher einzig sichere Absteiger Würzburger Kickers stellte mit einem überraschenden Erfolg vieles auf den Kopf. Der Tabellenletzte gewann beim bisher auf Rang 16 liegenden Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig mit 2:1, die Braunschweiger rutschten dadurch mit 31 Punkten hinter den niedersächsischen Rivalen Osnabrück zurück.

Mit zwei Punkten Rückstand muss die Eintracht nun beim ernüchterten Hamburger SV antreten. Der VfL Osnabrück muss nach Aue, das nach dem 3:8 gegen Paderborn am Sonntag auch ohne den krank geschriebenen Trainer Dirk Schuster die nächste Niederlage kassierte.

Sandhausen ist nach dem 2:0 gegen Jahn Regensburg noch nicht gerettet, der Vorsprung auf Osnabrück auf dem Relegationsrang beträgt vor dem Spiel in Bochum nur einen Zähler, hinzu kommt eine um fünf Treffer bessere Tordifferenz. Auch Regensburg, das den FC St. Pauli empfängt, kann bei zwei Zählern Vorsprung noch auf Rang 16 abrutschten – auf den direkten Abstiegsplatz aber nicht mehr.

© dpa-infocom, dpa:210516-99-620850/5

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