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Eisbären oder Wolfsburg: Wer wird 100. deutscher Eishockey-Meister?

Die Eisbären Berlin um Torwart Mathias Niederberger (l) treffen auf die Grizzlys Wolfsburg. Foto: Andreas Gora/dpa
Die Eisbären Berlin um Torwart Mathias Niederberger (l) treffen auf die Grizzlys Wolfsburg. Foto: Andreas Gora/dpa

An diesem Freitagabend wird der deutsche Meister der coronageprägten Eishockey-Saison gekürt. Die Eisbären Berlin empfangen die Grizzlys Wolfsburg zum entscheidenden dritten Finalspiel.

Im Eishockey wird am heutigen Freitag zum 100. Mal ein deutscher Meister ermittelt. Im dritten und letzten Finalspiel in dieser Saison stehen sich die Eisbären Berlin und die Grizzlys Wolfsburg in der Arena am Ostbahnhof gegenüber (19.30 Uhr/ MagentaSport und Sport1).

„Ich glaube einfach, dass wir den größeren Willen haben. Wir haben im letzten Spiel gezeigt, wenn wir alles rausholen und Gas geben, dass es schwierig wird für Wolfsburg“, sagte der Berliner Olympia-Zweite Jonas Müller. Vor dem 4:1 am Mittwoch hatten die Niedersachsen mit ihrer konsequenten Defensivtaktik alle vier Hauptrundenspiele und das erste Finalduell gewonnen.

Ein Überblick über die Ausgangslage, die Wege zu diesem Showdown und die Historie:

Ausgangslage

Jedes Team hat ein Spiel der Finalserie gewonnen. Wer den zweiten Sieg holt, kürt sich zum Meister. Das erste Duell der „Best-of-Three“-Serie am vergangenen Sonntag hatte Außenseiter Wolfsburg mit 3:2 nach Verlängerung für sich entschieden und die Berliner damit unter Druck gesetzt.

Der frühere Serienchampion meldete sich am Mittwochabend mit einem 4:1 in Wolfsburg zurück und verhinderte eine vorzeitige Meister-Entscheidung. Nach dem souveränen Auftritt von Spiel zwei spricht viel für die Eisbären.

Wege in Finalserie

Die Nord-Gruppe dieser ungewöhnlichen DEL-Saison hatten die Eisbären als Erster beendet. In den Viertelfinal- und Halbfinalserien gegen Iserlohn und Ingolstadt stand der frühere Serienmeister dann jeweils kurz vor dem K.o., weil Spiel eins verloren ging.

Das Team entpuppte sich als Spezialist für Comebacks. „Vielleicht soll es dieses Jahr so sein, dass wir das erste Spiel immer verlieren und den Druck brauchen“, sagte Müller.

Auch die Niedersachsen des früheren Bundestrainers Pat Cortina drehten jeweils die Playoff-Serien gegen Bremerhaven und die Adler Mannheim. Die Wolfsburger, nur Dritter der Nord-Gruppe, entwickelten sich zu Spezialisten für knappe Siege.

Insbesondere der Erfolg im Halbfinale über die Mannheimer mit dem früheren Wolfsburg-Trainer Pavel Gross kam überraschend. Mannheim galt als Topfavorit auf den Titel.

Bedeutung des Titelgewinns

Für die Berliner wäre es der erste Titelgewinn seit 2013. Zwischen 2005 und 2013 hatten die Eisbären die DEL geprägt und sieben Mal die Meisterschaft gewonnen.

Mit einem Sieg jetzt gegen Wolfsburg wäre der Hauptstadt-Club mit dann acht DEL-Titeln wieder alleiniger Rekordchampion. Derzeit teilen sich die Eisbären die Bestmarke mit Adler Mannheim. „Wir haben uns die Gelegenheit verdient. Es war eine lange Reise. Es ist Zeit, es abzuschließen“, meinte Trainer Serge Aubin.

Wolfsburg stand 2011, 2016 und 2017 im Endspiel und verlor jeweils. Mit einem erneuten Auswärtscoup würde Wolfsburg nun den ersten Meistertitel feiern. Es wäre die größte Überraschung seit dem Titel für den ERC Ingolstadt 2014.

Ein bemerkenswerter Erfolg wäre es auch für Coach Cortina. Der Italo-Kanadier ging 2013 als erster Bundestrainer in die Geschichte ein, der mit dem deutschen Nationalteam die Olympia-Qualifikation verpasste. Dass er sich vom gescheiterten Bundestrainer zu einem Meistercoach entwickeln könnte, war nicht abzusehen.

© dpa-infocom, dpa:210506-99-499591/3

weiterführende Informationen:
➡️ Spielplan DEL Play-offs
➡️ Homepage der Grizzlys Wolfsburg
➡️ Homepage der Eisbären Berlin
➡️ weitere News aus der Themenwelt Eishockey

Bericht zu Spiel 2: Grizzlys Wolfsburg – Eisbären Berlin

Bericht zu Spiel 1: Eisbären Berlin – Grizzlys Wolfsburg



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