Der Arbeitstag von Dennis Schröder war nach der beeindruckenden Vorstellung im ersten Pflichtspiel für die Los Angeles Lakers noch nicht vorbei – er nahm nach der Niederlage im NBA-Auftaktspiel gegen die Clippers Hausaufgaben mit.
Dennis Schröder hatte wie von ihm erhofft in der Startaufstellung gestanden, die meisten Rebounds und Vorlagen aller Lakers-Profis und mit 14 Punkten, zwölf Rebounds und acht Assists direkt ein sogenanntes Double Double mit zweistelligen Werten in zwei der wichtigsten Kategorien verbucht.
Aber die Lakers hatten den Auftakt gegen den Stadtrivalen, die Los Angeles Clippers, eben auch 109:116 verloren – und vor allem die Defensive passte weder dem Nationalspieler noch Lakers-Star Anthony Davis in den Kram.
„Ich habe schon mit Dennis gesprochen“, berichtete Davis. „Wir werden uns den Film noch heute anschauen und texten.“ Denn schon am Freitag gegen die Dallas Mavericks um Schröders Nationalteamkollegen Maxi Kleber soll der Titelverteidiger nicht schon im ersten Viertel 20 Punkte zurückliegen.
„Das ist ein No Go. Wir müssen besser sein, so wollen wir nicht spielen“, sagte Schröder. „Wir versuchen, uns aneinander zu gewöhnen, Anthony Davis, LeBron und ich, wir hatten erst zehn Tage zusammen und müssen diese Wellenlänge noch finden“, sagte er nach dem Saison-Auftakt an der Seite von NBA-Superstar LeBron James und Davis.
Schröder mit ersten Punkten für Lakers
Dass die Kombination der Lakers mit Schröder grundsätzlich passt, hatte sich bereits in den Vorbereitungsspielen auf die ungewöhnliche Saison mit nur 72 Hauptrunden-Partien je Team angekündigt. Zum Start ins erste Lakers-Heimspiel im Staples Center 287 Tage nach dem letzten Pflichtspielauftritt dort im März festigte sich der Eindruck.
Zuschauer hatte Schröder wegen der Corona-Pandemie zwar nur am Fernseher, aber selbst die Kommentatoren beim TV-Sender TNT prognostizierten eine große Zuneigung der Lakers-Fans. Auch der erste Pass von James ging zu Schröder. Und nach mehreren verfehlten Versuchen seiner Kollegen holte die Nummer 17 mit einem verwandelten Dreier auch die ersten Zähler für seine neue Mannschaft.
„Dennis ist ein dynamischer Spieler. Er hatte in 27 Minuten beinahe ein Triple Double“, lobte Lakers-Trainer Frank Vogel und wirkte dabei sichtlich beeindruckt und erfreut über die Leistung des Neuzugangs. „Er ist ein Gewinner“, sagte Vogel, der sich bereits vor dem Anwurf der NBA-Saison als Fan von Dennis Schröder geoutet hatte.
Vom Glamour und der Bedeutung seines neuen Teams – die Lakers hatten Schröder in einem Tauschgeschäft von den Oklahoma City Thunder nach Los Angeles geholt – bekam Schröder vor der Partie einen Eindruck. Die Arena im Stadtzentrum war zwar bis auf die Teams, Betreuer, ein paar Journalisten und Kameraleute leer, bei der Zeremonie für die Übergabe der Meisterringe dennoch beeindruckend. „Das zu sehen und die Atmosphäre zu sehen, auch ohne Fans, das war etwas Besonderes“, sagte Schröder.
Der 27-Jährige spielt nun seine achte Saison in der stärksten Basketball-Liga der Welt und ist längst ein anerkannter und respektierter Profi. Auf die Frage, ob es dennoch speziell sei, nun nach Stationen in Oklahoma City und Atlanta für die Lakers zu spielen, antwortete er: „Das sind die Lakers, eine der größten Mannschaften der Welt. Und mit den beiden besten Spielern dieses Spiels zu spielen, ja, das ist etwas Besonderes.“
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