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Zehntausende nehmen Abschied von der Queen

14 Stunden Wartezeit: Zehntausende Trauernde nehmen Abschied von der Queen. Foto: Christian Charisius/dpa
14 Stunden Wartezeit: Zehntausende Trauernde nehmen Abschied von der Queen. Foto: Christian Charisius/dpa

Seit einer Woche ist die Queen tot. Am D-Day+7, wie dieser Freitag im Protokoll heißt, reist der neue König erstmals nach Wales. Zehntausende Menschen wollen ihrer Königin ein letztes Mal nahe sein.

London/Cardiff (dpa) – Während weiter Zehntausende Menschen in London Abschied von Königin Elizabeth II. nehmen wollen, steht für den neuen König und die Königsgemahlin am Freitag eine Reise auf dem Programm.

Charles III. und Camilla werden in Wales erwartet und dort die Hauptstadt Cardiff besuchen. Es ist die erste Reise der beiden nach Wales seit dem Tod der Queen vor einer Woche. In Cardiff wird das Königspaar unter anderem an einem Gottesdienst für die gestorbene Königin in der Kathedrale von Llandaff teilnehmen, wie der Bischofssitz mitteilte.

Volk soll neuen König sehen können

Im Anschluss werden Charles und Camilla im Walisischen Parlament erwartet, um Beileidsbekundungen entgegenzunehmen. Am Nachmittag besuchen die beiden die Burg Cardiff Castle, wo sie den walisischen Regierungschef Mark Drakeford und Parlamentspräsidentin Elin Jones treffen werden. Zwischendurch soll es auch für das Volk Gelegenheiten geben, den neuen König und seine Frau zu Gesicht zu bekommen. Bevor Charles König wurde, trug er den Titel Prinz von Wales. Nun hat sein Sohn William diesen übernommen, dessen Frau Kate jetzt Prinzessin von Wales ist.

Bei dem Wales-Besuch muss sich das Königspaar womöglich erstmals seit dem Tod der Queen auf größere Proteste gegen die Monarchie einstellen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, planen Monarchiegegner an der Burg am Nachmittag einen stillen Protest gegen die aus ihrer Sicht längst überholte Staatsform des Landes.

In London werden unterdessen wieder Zehntausende Menschen erwartet, die Queen Elizabeth II. die letzte Ehre erweisen wollen. Insgesamt fünf Nächte und vier Tage lang ist der Sarg der Königin im britischen Parlament aufgebahrt und rund um die Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.

Persönlich Abschied nehmen nur mit Wartezeit

Wer persönlich von der gestorbenen Monarchin Abschied nehmen will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich in eine lange Warteschlange einzureihen. In der Nacht zum Freitag betrug die Wartezeit der BBC zufolge 14 Stunden. Die Schlange war auf acht Kilometer angewachsen und reichte vom Parlament aus über die Lambeth Bridge und am Südufer der Themse entlang von National Theatre und Tate Modern bis über den Tower of London hinaus. Zehntausende harrten trotz nächtlicher Kälte aus. Es wird erwartet, dass die Schlange am Wochenende noch länger wird.

Der Sarg der Queen war am Mittwochnachmittag in einer feierlichen Prozession in Begleitung der engsten Familie vom Buckingham-Palast zum Parlament gebracht worden. Elizabeth II. war am Donnerstag voriger Woche im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Am Sonntag wurde ihr Sarg in die schottische Hauptstadt Edinburgh gebracht, am Dienstagabend dann nach London.

© dpa-infocom, dpa:220916-99-781494/3


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