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Ex-Ethikrat-Vorsitzender kritisiert Maas‘ Corona-Äußerungen

Peter Dabrock, der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, kritisiert Außenminister Heiko Maas (SPD) mit deutlichen Worten. Foto: Axel Schmidt/Reuters-Pool/dpa/Archivbild
Peter Dabrock, der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, kritisiert Außenminister Heiko Maas (SPD) mit deutlichen Worten. Foto: Axel Schmidt/Reuters-Pool/dpa/Archivbild

Millionen Menschen werden auch im Herbst nicht geimpft sein. Ungeachtet dessen hatte sich Heiko Maas für ein baldiges Ende der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Dafür wird er jetzt scharf kritisiert.

Der Erlanger Theologieprofessor und frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, kritisiert Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) für dessen Äußerungen zum Ende der Corona-Maßnahmen.

Er sei „fassungslos“ gewesen, als er gehört habe, dass Heiko Maas sich für eine baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen habe, wenn voraussichtlich im August alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen hätten, sagte er im Bayerischen Rundfunk.

„Ich verstehe einfach nicht, wie man eine Aussage tätigen kann und sagen kann: Wir haben für alle Menschen ein Impfangebot.“ Dabei würden zehn Millionen Menschen, die nicht geimpft werden könnten, vergessen, sagte Dabrock mit Blick auf die Kinder. Gerade sie müssten von der Gesellschaft geschützt werden.

Maske aus Solidarität

Peter Dabrock plädierte für eine Beibehaltung gewisser Maßnahmen. „Wir müssten eigentlich Masken tragen, auf denen draufsteht: Für die Kinder aus Solidarität für die junge Generation.“ Man sollte die Maske nach seinen Worten nicht „als Fetisch behandeln“ und an ihr nicht die Einschränkungen bürgerlicher Freiheit festmachen.

„Es darf nicht nochmal ein zweites Katastrophenschuljahr geben“, betonte der ehemalige Ethikrat-Vorsitzende. Er erwarte, dass die Politik trotz Wahlkampf und Sommerpause erkenne: „Wir haben unsere Hausaufgaben bisher nicht gemacht. Es ist nichts vorbereitet für das neue Schuljahr.“

Dabrock kritisierte dabei exemplarisch den Umgang mit Luftfiltern. Hier sehe es „desaströs“ aus, die Verantwortung werde von der Bundeskanzlerin über die Länder an die Kommunen weitergeschoben. „Und wer leidet am Ende? Es sind die Kinder.“ Wenn bis zur Bundestagswahl hier nichts getan werde, werde es eine „erhebliche Quittung“ geben.

© dpa-infocom, dpa:210708-99-303233/4



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