Berlin (dpa/tmn) – Wer seine Zahnpflege durch Spülungen ergänzen möchte, sollte nach Einschätzung der Stiftung Warentest auf fertige Mundspüllösungen setzen.
Das Geld für Mundwasser zum Verdünnen könne man sich dagegen sparen – so lautet das Fazit der Stiftung nach einer Untersuchung von 20 Produkten, die in Supermärkten oder Drogerien erhältlich sind (Zeitschrift „test“, Ausgabe 2/2021). Wichtige Fragen zu dem Test im Überblick – und die Antworten darauf.
Was war das Problem mit den Mundwässern zum Verdünnen?
Laut Stiftung Warentest eine nicht ausreichende Wirksamkeit gegen Zahnbelag, Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen. Keines der sieben geprüften Mundwässer enthalte die dafür notwendige Dosis der entsprechenden Wirkstoffe, kritisieren die Tester. Nicht einmal zum Verhindern von Mundgeruch dürften die enthaltenen Mengen ausreichen.
Und was ist mit Kariesprophylaxe?
Hier können Mundwässer zum Verdünnen ohnehin nichts ausrichten. Um vorbeugend gegen Karies wirken zu können, müssten sie deutlich mehr von dem dafür nötigen Spurenelement Fluorid enthalten, als es die entsprechende EU-Kosmetikverordnung zulässt, erläutern die Warentester in ihrem Bericht.
Sechs der sieben getesteten Mundwasser zum Verdünnen bekamen von der Stiftung die zweitschlechteste Note „mangelhaft“. Ein Produkt wurde noch mit „ausreichend“ bewertet, weil es im Gegensatz zu den anderen Mitteln nicht mit unbelegten Wirkungsversprechen aufgefallen war.
Medizinische Mundwässer dagegen können zum Beispiel bakterienabtötend wirken – sie sind aber apothekenpflichtig und wurden nicht getestet.
Bringen frei erhältliche Mundspülungen mehr Nutzen?
Zum Großteil ja. Die meisten der 13 in dieser Kategorie getesteten Produkte enthalten ausreichend Fluorid und sorgen damit den Testern zufolge für eine gute bis sehr gute Kariesprophylaxe.
Sind die Mundspülungen uneingeschränkt zu empfehlen?
Nein. Zwei Produkte enthalten kein Fluorid und wurden deshalb auch schlechter als die anderen bewertet. Doch das Gesamtbild ist deutlich besser als bei den Mundwässern: 7 von 13 Mundspüllösungen – also immerhin mehr als die Hälfte – wurden insgesamt mit „gut“ bewertet.
Wichtig zu wissen: Zur Prophylaxe von Parodontitis enthielt keine der Spülung ausreichend Wirkstoff – die Mehrheit der Produkte beugt aber deren Vorstufe, der Zahnfleischentzündung (Gingivitis), vor. Die meisten helfen außerdem gegen Zahnstein, Zahnbelag sowie Mundgeruch und stärken dem Test zufolge den Zahnschmelz.
Welche Produkte lagen ganz vorn?
Einige der preisgünstigen Produkte schnitten am besten ab. Vorne lagen Eigenmarken: Edeka Elkos (Dentamax Zahnfleischpflege Mundspülung), Kaufland Bevola (Mundspülung Mint), Lidl Dentalux (Mundspülung Fresh Mint Zähne + Zahnfleisch Intensivschutz) und Rossmann Prokudent (Zahn- & Zahnfleisch Mundspülung) kosten 0,72 bis 0,79 Euro für 500 Milliliter und bekamen allesamt die Gesamtnote 1,6.
Können Mundspülungen das Zähneputzen ersetzen?
Nein. Doch sie können eine sinnvolle Ergänzung sein – vor allem für Menschen, die anfällig für Karies sind. Oder wenn einem das Benutzen von Zahnbürste und Zahnseide aus motorischen Gründen schwer fällt. Auch Zahnspangenträger sollten laut Stiftung Warentest spülen.
Was ist mit Kindern?
Sie dürfen ab etwa sechs Jahren Mundspülungen nutzen. Maßgeblich ist, dass sie diese nach der Verwendung sicher wieder ausspucken. Heranwachsende sollten nach Empfehlung der Warentester nur solche Produkte verwenden, die frei von Alkohol und Zinksalzen sind.
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