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Lehrkräfte werden wegen Corona-Maßnahmen angepöbelt

Zum allergrößten Teil gehen die verbalen Angriffe auf Lehrkräfte von Eltern aus - zum Teil kommen sie von Erwachsenen, die gar keine Kinder an der Schule haben. Foto: Bodo Schackow/zb/dpa
Zum allergrößten Teil gehen die verbalen Angriffe auf Lehrkräfte von Eltern aus - zum Teil kommen sie von Erwachsenen, die gar keine Kinder an der Schule haben. Foto: Bodo Schackow/zb/dpa

Beschimpft, beleidigt, bedroht: Wenn Lehrerinnen und Lehrer auf die Corona-Maßnahmen pochen, müssen sie sich einer Umfrage zufolge einiges gefallen lassen. Jedoch meist nicht von Schülerseite.

Viele Lehrerinnen und Lehrer berichten wegen der Umsetzung von Corona-Maßnahmen an Schulen von Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen.

In einer repräsentativen Forsa-Befragung unter 1500 Lehrkräften im Auftrag der Bildungsgewerkschaft VBE gaben 22 Prozent an, dass ihnen an der eigenen Schule entsprechende direkte Angriffe auf Lehrkräfte im „Zusammenhang mit der Durchsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen“ bekannt sind. Von Beschimpfungen und Bedrohungen über E-Mail oder Chats berichteten 25 Prozent.

Zum allergrößten Teil gingen die Angriffe demnach von Eltern aus, zum Teil kämen sie aber auch von Erwachsenen, die gar keine Kinder an der Schule hätten oder von Organisationen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen aussprechen. Am häufigsten betroffen sind der Umfrage zufolge Grundschulen, am wenigsten Gymnasien.

„Der Frust der Gesellschaft über bestehende ‚Coronaregeln‘ entlädt sich an Schule! Das Regelungschaos und die intransparente Kommunikation der Politik verunsichern viele. Die Folge sind Konflikte an der Schule. Hier werden Lehrkräfte und Schulleitungen dafür angegriffen, ihrer Arbeit nachzukommen und die verordneten Infektionsschutzmaßnahmen umzusetzen. Das darf so nicht hingenommen werden!“, so Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

Als Beispiele Udo Beckmann Drohungen beim Elternabend, eskalierende Gespräche, Briefe und Drohungen mit Strafanzeigen und Berufsverboten. „Insbesondere die Kultusministerien sind in der Verantwortung, die Beschäftigten an Schulen zu schützen – sei es durch besseres Informationsmaterial, Ansprechpersonen in den Kultusministerien oder schlicht transparente Regelungen, die einleuchten und zu weniger Unmut führen. Vor allem aber dadurch, dass sie sich in Konfliktfällen voll hinter die Bedrohten stellen“, so Beckmann weiter.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-552188/2

➡️ VBE mit weiteren Informationen zur Umfrage



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