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Britische Studie: Astrazeneca und andere Corona-Impfstoffe sehr effektiv

Britische Beobachtungsdaten zeigen eine gute Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffs. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
Britische Beobachtungsdaten zeigen eine gute Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffs. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Nebenwirkungen und geringere Wirksamkeit: Der Impfstoff Astrazeneca hat schon seit längerem ein Imageproblem. Doch immer mehr aktuelle Daten weisen darauf hin, dass auch dieser Impfstoff effektiv ist.

Die Corona-Impfstoffe von Astrazeneca sowie Biontech und Pfizer erweisen sich nach einer weiteren britischen Analyse als effektiv: Vier Wochen nach der ersten Dosis hätten Geimpfte im Alter ab 70 Jahren rund 57 bis 73 Prozent weniger Covid-19-Erkrankungen gehabt als Ungeimpfte.

Es handelt sich um vorläufige, noch nicht von unabhängigen Experten geprüfte Daten, teilte die Gesundheitsbehörde Public Health England am Montag mit. Wie gut die Impfstoffe Ansteckungen verhindern und damit die Pandemie ausbremsen, ließ sich aus den berücksichtigten Daten nicht schließen.

Krankenhausaufenthalte und Sterblichkeit

Noch besser als bei Covid-19 ist der Analyse zufolge mit etwa 80 Prozent die Wirkung bei den Krankenhausaufenthalten.

Auch die Sterblichkeit sei bereits nach einer Impfung deutlich zurückgegangen – um rund 85 Prozent bei den Geimpften ab 70 Jahren im Vergleich zu Ungeimpften dieser Altersgruppe. Für letzteren Wert lagen zunächst nur Daten für den Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer vor.

Zu berücksichtigen sei bei den Daten aber, dass es sich um Beobachtungsdaten handelt, bei denen eine Reihe von Faktoren die Werte beeinflussen könnten, erläutern die Experten in ihrer in einem Pre-Print vorliegenden Studie .

So werde die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests wohl dadurch erhöht, dass vielfach zunächst Menschen mit einem höheren Risiko für eine Corona-Infektion geimpft wurden – wie etwa in Kliniken eingelieferte Kranke.

Impfprogramm braucht Zeit

„Wenn wir geduldig sind und diesem Impf-Programm Zeit geben, seine volle Wirkung zu entfalten, wird es uns hoffentlich in den nächsten Monaten eine ganz andere Welt ermöglichen“, sagte der stellvertretende medizinische Chefberater der britischen Regierung, Jonathan Van-Tam.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock betonte, in der Gruppe der über 80-Jährigen seien zuletzt deutlich weniger Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Auch die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken sei deutlich zurückgegangen. Dies seien Effekte des Impf-Programms.

Im Vereinigten Königreich haben bisher mehr als 20 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten. Das ist mehr als jeder dritte Erwachsene. Ziel der Regierung ist, bis Ende Juli allen Erwachsenen eine erste Impfung anzubieten.

© dpa-infocom, dpa:210302-99-653095/10

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