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Teile der Welt haben schon 2022

Bunte Raketen explodieren über dem Chao Phraya Fluss in Thailands Hauptstadt Bangkok. Foto: Wason Wanichakorn/AP/dpa
Bunte Raketen explodieren über dem Chao Phraya Fluss in Thailands Hauptstadt Bangkok. Foto: Wason Wanichakorn/AP/dpa

Weltweit begrüßen viele Menschen das neue Jahr wegen Corona erneut anders als in früheren Jahren. In den Niederlanden stirbt ein Junge bei einer Silvesterknallerei.

Berlin (dpa) – Das Jahr 2022 hat in vielen Ländern und vor allem weiten Teilen Asiens schon begonnen. In Deutschland verabschiedet sich 2021 mit ungewöhnlich milden Temperaturen, im gut 1000 Meter hochgelegenen Oy-Mittelberg im Oberallgäu, aber auch in Dresden wurden mehr als 16 Grad gemessen.

In Berlin war es mit mehr als 13 Grad das wärmste Silvester seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Auch in der Neujahrsnacht erwarteten die Meteorologen in weiten Teilen Deutschlands zweistellige Temperaturen.

Vor allem aus Furcht vor der raschen Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gibt es bundesweit für private Treffen Kontaktbeschränkungen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verlinkte am Abend ein Bild, auf dem er heimlich durchs Fenster blickt: „Übertreibt es nicht. Ich sehe euch.“ Lauterbach twitterte, ganz falsch sei das bearbeitete Foto nicht. Er „appelliere an alle, ein letztes Mal, vorsichtig zu sein“. Solle heißen: „Testen, sehr kleine Gruppen, Mundschutz wo nötig und alleine Fernsehen bei Symptomen.“

Erneut hatte es diesmal ein grundsätzliches Verkaufsverbot von Feuerwerk in den letzten Tagen des Jahres gegeben. Dabei geht es vor allem darum, die Krankenhäuser von zusätzlichen Patienten zu entlasten. In manchen Städten ist das Böllern in bestimmten Bereichen auch ganz verboten. Die Polizei kündigte verstärkte Kontrollen an.

Der Sprecher der Berliner Polizei rechnete damit, dass illegal eingeführte Feuerwerkskörper etwa aus Polen auf den Straßen der Hauptstadt hochgehen. Der bayerische Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Jürgen Köhnlein, sagte dem Bayerischen Rundfunk (BR24), man erwarte „ein heißes Wochenende“. Vor allem die oft unangemeldeten Proteste von Gegnern der Corona-Politik forderten heraus.

Junge in den Niederlanden bei Knallerei gestorben

In den Niederlanden starb bei einer Silvesterknallerei ein zwölfjähriger Junge. Ein weiterer Junge erlitt in der Gemeinde Haaksbergen unweit von Enschede schwere Verletzungen. Die Kinder hatten den Angaben zufolge zugeschaut, wie ein Mann mit einem Gerät Magnesiumpulver zur Explosion brachte. Der Mann wurde festgenommen.

Deutschlands größte Silvesterparty in Berlin fällt auch diesmal wieder aus. Das ZDF überträgt vom Brandenburger Tor aber eine Show etwa mit Marianne Rosenberg und Dieter Hallervorden.

26 Stunden dauert es wieder, bis der ganze Globus (am 1.1., 13.00 Uhr MEZ) ins neue Jahr gerutscht ist. Den Anfang machten auch diesmal die Inselstaaten Samoa und Kiribati im Pazifik, es folgten Länder wie Australien, Südkorea, die Philippinen, China und Indien.

Im australischen Sydney waren – anders als beim letzten Jahreswechsel – wieder Zehntausende Zuschauer zum Feuerwerk vor der Kulisse des Opernhauses zugelassen. Interessenten mussten im Vorfeld ein Ticket für einen von rund 30 Aussichtspunkten kaufen. Im Bundesstaat New South Wales, in dem Sydney liegt, explodieren wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante gerade die Corona-Zahlen. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 21.000 Neuinfektionen.

Viele Absagen in China

In China sagten wegen Corona mehrere Städte Feuerwerke und größere Festlichkeiten ab, darunter Peking und auch Wuhan, die Stadt, in der Ende 2019 das Coronavirus als erstes ausbrach. Silvester ist für die Chinesen an sich kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr diesmal Anfang Februar. Erst dann gibt es eine große Reisewelle. 2022 werden jedoch erhebliche Reisebeschränkungen erwartet.

In Thailand – einem der wenigen Fernziele, an dem sich derzeit zahlreiche Touristen aufhalten – durften viele Lokale in der Silvesternacht ausnahmsweise bis 1.00 Uhr öffnen und bis dahin auch Alkohol ausschenken. In der Hauptstadt Bangkok begrüßten Zehntausende Einheimische und Touristen das neue Jahr in der berühmten Backpacker-Meile Khaosan Road. Die gesamte Straße, die bis vor wenigen Wochen wegen der Pandemie noch verwaist war, glich einer einzigen Rave-Party mit lauter Musik in jeder Bar. Um Einlass zu bekommen, mussten Besucher einen Impfpass vorlegen – aber danach wurde getanzt, gesungen und getrunken wie in Vor-Pandemie-Zeiten. Die Corona-Zahlen sind in Thailand bisher trotz Omikron-Variante weiter niedrig und liegen landesweit täglich bei etwa 3000 Neuinfektionen.

In Dubai war am höchsten Gebäude der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chalifa, wieder ein spektakuläres Feuerwerk geplant. Auch in Russlands Hauptstadt war am Roten Platz ein großes Feuerwerk geplant. In New York sollte die Silvesterparty am Times Square wieder mit Zuschauern stattfinden – allerdings nur geimpften.

© dpa-infocom, dpa:211231-99-551116/19

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