Wintersport

Silber-Schub: Deutsche Ski-Asse greifen in der Abfahrt an

Romed Baumann präsentiert bei der Super-G-Siegerehrung seine WM-Silbermedaille. Foto: Michael Kappeler/dpa
Romed Baumann präsentiert bei der Super-G-Siegerehrung seine WM-Silbermedaille. Foto: Michael Kappeler/dpa

Romed Baumanns Sensationsfahrt im Super-G beflügelt das ganze deutsche Speed-Team. Schon am Wochenende steht die Abfahrt an – in der der 35-Jährige noch stärker ist. Und außerdem kommt wohl der Streif-Sieger von 2018 endgültig zurück auf die großen Bühne.

Nach der Rückkehr ins Hotel gab es für Romed Baumann und seine Kollegen ein Gläschen Sekt, später auch noch ein Bier, aber gegen 21.30 Uhr ging’s dann ins Bett.

Allzu üppig viel die Feier des deutschen Teams nach dem Traumstart bei der Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo nicht aus. Nach der sensationellen Silber-Fahrt von Baumann im Super-G dürstet es die Riege des Deutschen Skiverbands (DSV) bei den Titelkämpfen in Italien vor allem nach weiteren Erfolgen. Schon am Sonntag steht die Abfahrt an – mit nun womöglich sogar drei großen Hoffnungsträgern.

„Natürlich gibt das einen Schub und den versuche ich mitzunehmen“, sagte Andreas Sander nach Baumanns historischem Ritt zum bisher besten deutschen WM-Super-G-Ergebnis der Geschichte. Markus Wasmeier hatte 1987 mit Bronze das zuvor einzige Edelmetall in der Disziplin eingefahren.

Auch für den gebürtigen Tiroler selbst war es der größte Erfolg seiner Karriere – und dazu noch ein ganz emotionaler, keine zwei Jahre nach seinem unfreiwillig erzwungenen Wechsel vom knallharten österreichischen zum harmonischeren deutschen Verband.

Medaille nimmt Druck vom Team

Für den ist der ganz große Druck bei dieser WM nach Baumanns Coup nun schon weg. „Die deutschen Erwartungen sind ja nicht so, dass man sich mit Platz fünf zufrieden gibt, ich habe das lang genug mitgemacht“, sagte der blendend gelaunte Alpinchef Wolfgang Maier. „Aber egal, wie diese WM jetzt ausgeht: Wir fahren mit einer Medaille nach Hause und wir fahren mit einer kleinen Sensation nach Hause.“

Vielleicht kommt ja auch noch die eine oder andere dazu. Nicht nur der 35 Jahre alte Baumann dürfte zur Abfahrt, in der er sogar noch stärker einzuschätzen ist, nun ein Stück weit befreit antreten. Auch sein vier Jahre jüngerer Teamkollege Sander hat an einem guten Tag das Zeug für die Top 5, wie er als Fünfter auf der legendären Streif in dieser Saison schon bewiesen hat.

Und dann mischt im Training am Freitag ja auch noch Rückkehrer Thomas Dreßen mit. Der Kitzbühel-Champion von 2018 und insgesamt fünffache Weltcup-Sieger könnte nach einer Hüft-Operation Ende November nun ausgerechnet bei der WM in Cortina sein erstes Rennen in diesem Winter bestreiten – vorausgesetzt, er erweist sich im Training als fit und schnell genug.

„Wir haben immer Spaß beim Training und ein cooles Teamgefüge“, sagte Baumann über die deutsche Speed-Truppe in Cortina, der auch noch Simon Jocher und Dominik Schwaiger angehören. „Jeder gönnt dem anderen was. Aus der Freude heraus passiert dann auch was Gutes.“ Und begünstigt durch die neue Euphorie vielleicht auch mehr als einmal.

© dpa-infocom, dpa:210211-99-405541/2



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