Diese Niederlage konnte Seriensieger Francesco Friedrich nicht unbeantwortet lassen. Nur 24 Stunden nach der beeindruckenden Siegesfahrt von Teamkollege Johannes Lochner fuhr der Zweierbob-Rekordweltmeister mit zwei Startbestzeiten wieder an dem Berchtesgadener vorbei.
Und wie: Wohlwissend um die leicht bessere Endgeschwindigkeit von Lochner auf der sogenannten Starter-Bahn in Innsbruck/Igls zog der Perfektionist aus Sachsen in der Zielkurve den Kopf ins Cockpit ein und raste quasi im Blindflug ins Ziel.
Mit nur 0,16 Sekunden Vorsprung gewann Doppel-Olympiasieger Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis am Sonntag und somit das sechste Weltcup-Rennen in diesem Winter, nachdem seine Siegesserie von Lochner (30) tags zuvor gestoppt wurde.
Der für Stuttgart startende Berchtesgadener hatte mit Eric Franke den ersten Sieg in diesem Winter eingefahren und musste nun im zweiten Rennen am Patscherkofel mit Anschieber Christian Rasp wieder dem Sachsen vom BSC Oberbärenburg den Vortritt lassen. Dritter wurde erneut der Lette Oskars Kibermanis. Christoph Hafer aus Bad Feilnbach kam mit Christian Hammers auf Rang sieben.
Lochner hatte mit dem Angriff von „Franz“ gerechnet: „Das wird morgen auf jeden Fall enger, davon gehe ich ganz stark aus.“ Friedrich ärgerte sich trotz des Sieges. „Es waren zu viele kleine Fehler in beiden Läufen, gerade in Ausfahrt neun“, sagte der 30-Jährige. Sollte das Wetter und dementsprechend das Eis wieder besser werden, sei in der kommenden Woche sogar Bahnrekord drin, meinte der Ausnahmepilot.
Premiere im Monobob
Bei der Premiere für die deutschen Pilotinnen in der (noch) ungeliebten Disziplin Monobob fuhr Laura Nolte auf Rang zwei hinter der Australierin Breeana Walker.
Die neue olympische Disziplin für Peking 2022 wurde in diesem Winter erstmals in allen Rennserien des Weltverbandes IBSF integriert. Cheftrainer René Spies will zwischen den Feiertagen intensiv dran arbeiten, auch wenn die Frauen wenig Sympathie für die Einzeldisziplin mitbringen.
„Ich muss halt fahren“, meinte Olympiasiegerin Mariama Jamanka. Auch Nolte, die beim deutschen Dreifacherfolg im Zweierbob ihren zweiten Saisonsieg einfuhr, favorisiert lieber den Wettkampf im Team statt eines Solostarts. Mit ihrer Anschieberin Deborah Levi verwies sie Kim Kalicki/Ann-Christin Strack und Jamanka/Leonie Fiebig auf die Plätze.
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