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Den Hass nicht gewinnen lassen: Rassismusvorfall in Prag

Torschütze Aurélien Tchouameni (r) wurde in Prag rassistisch beleidigt. Foto: Šimánek Vít/CTK/dpa
Torschütze Aurélien Tchouameni (r) wurde in Prag rassistisch beleidigt. Foto: Šimánek Vít/CTK/dpa

Prag (dpa) – Nach Trainer Niko Kovac hat sich auch der betroffene Aurélien Tchouameni über die rassistischen Beleidigungen beim 2:0-Sieg der AS Monaco in der Champions-League-Qualifikation bei Sparta Prag beklagt.

Der 21 Jahre alte Franzose schrieb bei Twitter, dass Affenlaute zu hören gewesen seien, als er sein Tor in der 37. Minute bejubelt hatte. Zudem berichtete Tchouameni von Hass-Nachrichten und Todesdrohungen. Es sei schwer, die Worte zu finden, um beschreiben, wie er sich fühle, nachdem was passiert sei, begann Tchouameni. Er betonte aber auch: „Ich lasse den Hass dieses Spiel nicht gewinnen.“

„Wir sind alle bestürzt, dass so etwas im 21. Jahrhundert auf einem Fußballplatz oder in der Gesellschaft immer noch passiert“, hatte zuvor Coach Kovac auf der Club-Homepage von Monaco erklärt. „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, weil wir die richtige Reaktion gezeigt haben. Wir haben das Spiel auf dem Platz gewonnen und auch das Spiel gegen Rassismus.“ Der 49-Jährige betonte zudem, dass nur eine kleine Minderheit der Fans aufgefallen sei.

In der Kabine habe es viele Diskussionen zwischen seinen Spielern gegeben, einige seien wütend gewesen. „Nichts schmerzt mehr als Worte – so wie jene, die sie gehört haben“, sagte Kovac und hob das „bewundernswerte Verhalten“ seiner Spieler hervor. Die französische Sportzeitung „L’Equipe“ berichtete, nach erneuten Beleidigungen gegen Tchouameni beim Gang in die Kabine nach dem Schlusspfiff habe dieser in Richtung des Unparteiischen geschaut. Dieser habe zu verstehen gegeben, er habe alles gehört. Nach dem Treffer von Tchouameni hatte Nationalspieler Kevin Volland in der 59. Minute den Endstand erzielt.

Tchouameni forderte in seinem Statement, dass solche Vorfälle auch wirklich bestraft werden müssten. Rassismus gehöre nicht auf den Fußballplatz und auch nirgendwo sonst hin. „Diversität ist das Wertvollste, was wir haben in dieser Welt, sie macht sie schön“, schrieb er und fragte, warum von rassistischen Vorfällen betroffene Spieler nicht am Protokoll für die – in diesem Fall – UEFA mitwirken würden. Und warum solche Vorfälle nicht wie zum Beispiel bei einer Abseitsposition einfach direkt überprüft würden.

© dpa-infocom, dpa:210804-99-698846/5



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