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„Ulla will bleiben“: Jürgen Klopp verlängert Vertrag in Liverpool

Liverpool-Coach Jürgen Klopp ist seit 2015 Trainer an der Anflied Road. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa
Liverpool-Coach Jürgen Klopp ist seit 2015 Trainer an der Anflied Road. Foto: Adam Davy/PA Wire/dpa

Mit Bill Shankly, Bob Paisley und Kenny Dalglish hat Liverpool legendäre Trainer. Jürgen Klopp hat eine neue Ära in Anfield eingeleitet und könnte dieses Jahr Historisches schaffen. Der Erfolgscoach bleibt nun bis 2026.

Von wegen Abschied! Die bislang so erfolgreiche Ära von Jürgen Klopp beim FC Liverpool wird um weitere zwei Jahre verlängert.

Wie der Fußball-Club und der Trainer einen Tag nach dem 2:0 (0:0) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den harmlosen Bayern-Bezwinger FC Villarreal bekanntgaben, verlängert der Starcoach seinen 2024 auslaufenden Vertrag um weitere zwei Jahre.

Damit setzte Jürgen Klopp ein starkes Signal für die entscheidenden Wochen auf dem Weg zum historischen Titel-Viererpack senden.

„Ulla will bleiben“

„Ich bleibe für zwei weitere Jahre“, sagte Jürgen Klopp in einem vom FC Liverpool verbreiteten Videoclip.

Darin scherzte er zunächst, dass seine Frau Ulla der Grund für den Verbleib ist. „Ulla will bleiben. Also, was tust du als guter Ehemann, wenn die Frau bleiben will? Du bleibst“, erklärte der 54-Jährige mit einem schelmischen Grinsen.

Ernsthaft fügte Jürgen Klopp an die Fans des FC Liverpool gerichtet an: „Ihr wisst, ich liebe unseren Club, es ist der beste Ort, an dem man sein kann. Ich fühle mich wirklich, wirklich glücklich.“

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass Jürgen Klopp signalisiert habe, sich ein längeres Engagement beim englischen Spitzenclub vorstellen zu können. Ursprünglich hatte der frühere Dortmunder Meistertrainer seinen Abschied für 2024 nach neun Jahren in Liverpool angekündigt.

Für die Liverpool-Fans ist es ein Riesengeschenk, denn Klopp hat den Club wieder zu einer Top-Adresse im internationalen Fußball gemacht. In dieser Saison winkt sogar ein Jahr für die Geschichtsbücher, sollten die Reds tatsächlich erstmals in ihrer Vereinshistorie alle vier Titel abräumen.

Drittes Königsklassen-Finale winkt

Jürgen Klopp ließ das Titel-Gerede nach dem souveränen Erfolg über Villarreal kalt. „Kurz vor’m Klo in die Hose gemacht, ist immer noch in die Hose gemacht. Deswegen ist das jetzt auch nicht so richtig nah dran, es hilft auch nicht“, sagte der 54-Jährige am DAZN-Mikrofon.

Die Bayern-Pleite in Villarreal ist dem Coach Warnung genug. „Es ist erst Halbzeit, nicht mehr, nicht weniger“, sagte Klopp, dem das dritte Königsklassen-Finale mit Liverpool in fünf Jahren winkt.

Angesichts der souveränen Vorstellung müsste sich Villarreal aber schon erheblich steigern, um den Liverpool-Express Richtung Finale am 28. Mai in Paris noch zu stoppen.

„Das war totale Dominanz. Das ist das beste Team, das ich jemals in einem roten Trikot gesehen habe“, schwärmte der frühere LFC-Stürmer und Nationalspieler Michael Owen bei BT Sport und traut dem Klopp-Team den großen Wurf zu. „Es ist eigentlich unmöglich, aber jetzt denkst du, es kann passieren. Die Art, wie sie spielen, ihr Glaube.“

Mit dieser Meinung steht Owen nicht alleine da. Sogar Rio Ferdinand, einst Starverteidiger vom Erzrivalen Manchester United, war begeistert: „Sie sind unerbittlich mit und ohne Ball. Es ist die Art und Weise, wie sie Teams unter Druck setzen, die Energie, der Einsatz, man staunt darüber.“ Mit Blick auf das Quadrupel fügte Ferdinand hinzu: „Wenn sie es erreichen, sind sie unsterblich, sie stehen über jedem, der das Spiel in diesem Land gespielt hat.“

Vier Titel möglich

Erstmals in der ruhmreichen Vereinsgeschichte könnte der Liverpool FC in einer Spielzeit gleich vier Trophäen abräumen.

Den Liga-Pokal haben sie bereits gewonnen, im FA Cup ist das Finale gegen den FC Chelsea und Coach Thomas Tuchel erreicht, und in der Premier League liegt der LFC nur einen Punkt hinter dem Dauerrivalen Manchester City.

„Ich kann überhaupt nicht über irgendwelche Titel nachdenken“, sagte Jürgen Klopp angesichts des dicht gedrängten Terminplans. „Wir versuchen, durch die Situation zu kommen, so gut wie möglich.“ Schon zum jetzigen Zeitpunkt sei es für ihn ohnehin „eine großartige Saison“.

Mike Gordon, der Präsident des amerikanischen Club-Eigentümers Fenway Sports Group, war am Mittwoch zum Spiel gegen Villarreal angereist. Der Geschäftsmann hatte bereits 2019 den letzten Vertrag mit Klopp ausgehandelt. Auch Mark Kosicke, der Berater des Erfolgstrainers, saß beim Spiel gegen die Spanier auf der Tribüne – deutliche Signale für erntshafte Vertragsgespräche.

Jürgen Klopp ist seit 2015 Trainer der Reds. In dieser Zeit hat er den Verein zurück an die europäische Spitze geführt. 2019 gewann er mit Liverpool die Champions League, 2020 die erste Meisterschaft nach 30 Jahren. Sein Verbleib nun ist womöglich auch ein Kriterium für die beiden Starstürmer Mohamed Salah und Sadio Mané, ihre 2023 auslaufenden Verträge zu verlängern.

© dpa-infocom, dpa:220428-99-77359/8


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