Mainz 05 hat Hertha-Trainer Bruno Labbadia den ersten Weihnachtswunsch vermasselt: Mit konsequenter Defensivtaktik kamen die Rheinhessen am Dienstagabend nach den letzten Rückschlägen zu einer Nullnummer und holten einen Punkt im Abstiegskampf.
Bezeichnend für das Duell zwischen Hertha und Mainz: Erstmals in einem Spiel der Fußball-Bundesliga seit November 2015 brachte keine Mannschaft einen einzigen Schuss aufs Tor.
Die Berliner blieben im Olympiastadion zwar im vierten Spiel in Serie unbesiegt, verfehlten aber durch eine schwache Leistung die von Labbadia ausgerufene erste Sieg-Vorgabe vor der kurzen Festtagspause.
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht und haben zwei Punkte verloren“, sagte Berlins Krzysztof Piatek bei Sky. „Wir hätten gewinnen sollen. Aber wir müssen nach vorne schauen.“
Niklas Stark ergänzte: „Mainz hat es gut verteidigt, das muss man auch anerkennen.“ FSV-Profi Kevin Stöger sprach von einem „intensiven Kampfspiel. Wir haben das angenommen.“
Mit 13 Punkten ist Hertha Tabellenzehnter und verpasste somit auch den Sprung in die obere Tabellenhälfte zumindest für eine Nacht. Mainz bleibt mit sechs Zählern auf dem vorletzten Platz.
Offensivreihen tun sich schwer
Die Partie begann mit einem lautstarken „Ha Ho He“ von der Haupttribüne zur Anfeuerung der ambitionierten Berliner, die sich dann aber schwer taten. Die Mainzer spielten in der Abwehr durchgängig mit einer Fünferkette.
Der Ankündigung von FSV-Trainer Jan-Moritz Lichte, in der Hauptstadt nicht nur ‚Schadensbegrenzung‘ betreiben und gewinnen zu wollen, folgten kaum offensive Aktionen der seit Wochen schwachen Rheinhessen. Der Lattentreffer von Leandro Barreiro (40.) kam mehr durch Zufall zustande und aus dem Nichts.
Hertha-Trainer Bruno Labbadia, der angespannt in seinem ockerfarbenen Glücksmantel in seiner Coachingzone herumlief, setzte dagegen in Matheus Cunha, Javairô Dilrosun und Piatek auf drei Spitzen, denen aber lange die Bindung zum Spiel fehlte.
Die Berliner, die mit dem Selbstvertrauen der drei Spiele in Folge ohne Niederlage angetreten waren, präsentierten sich gegen den Vorletzten überraschend bieder. Labbadia hatte vor der Partie gefordert, er und sein Team müssten an „unsere Grenzen gehen“.
Lichte verfolgte die erste Halbzeit stoisch aus einer Ecke seiner Coaching-Zone. Er hatte sein Team auf fünf Positionen verändert, unter anderem Torjäger Jean-Philipp Mateta erstmals und Kapitän Danny Latza saßen zunächst auf der Bank.
Mehr Schwung brachte die Rotation nicht, aber immerhin Stabilität in der Abwehr. Dass schon in der ersten Halbzeit kein Schuss aufs Tor ging, war bereits eine Premiere in dieser Saison.
Im Berliner Regen klatschte Labbadia nach der Pause aufmunternd in die Hände. Die Chance zur Führung hatte aber zunächst der FSV: Nach einer scharfen Hereingabe ging der noch abgefälschte Schuss von Stöger knapp am Hertha-Tor vorbei (53.).
Den Gastgebern fiel weiterhin nicht viel ein. Auch nicht, als der FSV etwas mutiger spielte und sich dadurch mehr Räume für die Berliner in der Mainzer Hälfte ergaben.
© dpa-infocom, dpa:201215-99-707459/3
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