Fußball

Dreimal Stindl: Gladbach rettet sich zum Remis in Frankfurt

Rettete Gladbach im Alleingang einen Punkt in Frankfurt: Lars Stindl (r). Foto: Arne Dedert/dpa
Rettete Gladbach im Alleingang einen Punkt in Frankfurt: Lars Stindl (r). Foto: Arne Dedert/dpa

Borussia Mönchengladbach gibt nicht auf. Das ausgepumpte Team des umworbenen Trainers Marco Rose liegt in Frankfurt lange zurück. Dann trifft der Kapitän in der hektischen Schlussphase doppelt.

Kurz nach dem Abpfiff reichte die Kraft nicht einmal mehr zum Jubeln. Angeführt von Matchwinner Lars Stindl schleppten sich die Profis von Borussia Mönchengladbach in die Kabine.

Das 3:3 (1:3) am Dienstagabend bei Eintracht Frankfurt offenbarte, wie sehr der Champions-League-Teilnehmer mit der Belastung der vergangenen Wochen zu kämpfen hat. Immerhin: Dank Stindl verlor die Mannschaft des angeblich von Borussia Dortmund umworbenen Trainers Marco Rose nicht.

„Wir haben alles investiert und auch emotional auf den Platz gebracht. Hätten wir noch ein paar Minuten länger gespielt, hätten wir vielleicht noch gewonnen“, sagte der 32-Jährige, der in der wilden Schlussphase doppelt getroffen hatte (90./Foulelfmeter und 90.+4).

Zuvor hatte Stindl die Gäste auch in Führung gebracht. Doch nach den Toren des starke André Silva (22./Handelfmeter und 24.) sowie von Aymen Barkok (32.) hatte die Eintracht lange wie der Sieger ausgesehen. Nun aber wartet Frankfurt weiter auf den ersten Sieg seit Anfang Oktober.

„Es ist eine Riesenenttäuschung“, sagte Amin Younes. „Das 3:3 fühlt sich wie eine Niederlage an.“ Am Samstag spielt die Borussia gegen Hoffenheim, die SGE tritt in Augsburg an – allerdings ohne David Abraham, der die Gelb-Rote Karte sah (81.).

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hatte kurz vor dem Anpfiff mit Gelassenheit auf die Spekulationen über seinen Erfolgstrainer und die am Saisonende wieder offene Stelle bei Borussia Dortmund reagiert.

Momentan sei die Wahrscheinlichkeit „sehr groß“, dass Rose über den Sommer hinaus am Niederrhein bleibe, sagte Eberl bei Sky, diese liege derzeit sogar „bei 99 Prozent„. Im Anschluss sah der Sportdirektor des Champions-League-Achtelfinalisten eine schwache erste Halbzeit seines Teams.

1:0, 1:3, 3:3 aus Gladbacher Sicht

Zwar bestimmten die Gäste die Anfangsphase. Abwehrchef Matthias Ginter, einer der wenigen, die auch vor drei Tagen gegen Hertha BSC (1:1) in der Startelf gestanden hatten, vergab früh die erste Chance zur Führung (4.) und Stindl verwandelte wunderbar einen Freistoß aus 22 Metern direkt zu seinem fünften Saisontor.

Die Eintracht, die mit der Hypothek von acht Bundesligaspielen ohne Sieg angetreten war, fand aber schnell zurück in die Partie. Zunächst verursachte Stefan Lainer beim Schuss von Martin Hinteregger den Handelfmeter, den Silva souverän verwandelte. 1

Und nur 68 Sekunden später traf der Portugiese nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Frankfurter tief aus der eigenen Hälfte gegen die überrumpelten Gladbacher. Und Barkok tanzte vor seinem Tor zum 3:1 die Abwehr der Gäste im Strafraum mit fast beeindruckender Lässigkeit aus. Selten trat die Eintracht in dieser Saison so spielfreudig auf wie in dieser Phase.

Der Borussia war die Belastung der erfolgreichen englischen Wochen im Europapokal anzumerken. Der nach überstandenen Adduktorenproblemen ins Gladbacher Tor zurückgekehrte Yann Sommer war stets gefordert. Silva verpasste in der 56. Minute das vierte Frankfurter Tor – ebenso wie der frühere Gladbacher Younes frei im Gladbacher Strafraum (64.).

Die Rose-Mannschaft tat sich bis weit in die zweite Halbzeit schwer, das Spiel zu machen. Die Frankfurter blieben das gefährlichere Team und lauerten auf den endgültig entscheidenden Treffer. Stindl machte die Schlussphase noch einmal spannend, den Foulelfmeter hatte Barkok verursacht – und ließ dann sein Team jubeln.

© dpa-infocom, dpa:201215-99-706356/3

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