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Bayern – Dortmund: Kein Titelduell, aber Klassiker mit großem Reiz

Der FC Bayern München empfängt am 24. Spieltag Borussia Dortmund. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa
Der FC Bayern München empfängt am 24. Spieltag Borussia Dortmund. Foto: Martin Meissner/Pool AP/dpa

Auf Augenhöhe begegnen sich der FC Bayern und der BVB diesmal nicht. Ein alltägliches Spiel ist das Duell der beiden prägenden Teams des letzten Jahrzehnts aber keineswegs. Vieles spricht für die Bayern.

Ein Titelduell ist dieser Klassiker nicht, die Brisanz trotzdem riesengroß: Auf dem Weg zur nächsten Meisterschaft will Tabellenführer FC Bayern München gerade gegen Borussia Dortmund als größten Rivalen des vergangenen Jahrzehnts ein Zeichen der Stärke setzen.

„Spiele gegen Dortmund sind immer etwas Besonderes“, sagte Trainer Hansi Flick. „Das haben die Duelle der letzten Jahre gezeigt, das waren Spiele auf sehr hohem Niveau.“ Und liebend gerne möchte der BVB in der nächsten Auflage die großen Bayern von der Tabellenspitze stürzen.

Vor 16 Monaten saß Flick erstmals als Cheftrainer der Münchner in einem Bundesliga-Spiel auf der Bank – gegen Dortmund (4:0). Mit dem Rückblick mochte sich der 56-Jährige nicht befassen, er war schon voll auf das ewig brisante Kräftemessen am Samstag fokussiert. „Es ist wichtig, dass wir das Spiel so annehmen, dass wir von Anfang an in den Fight reinkommen“, sagte Flick.

Auf Augenhöhe begegnen sich die beiden Champions-League-Achtelfinalisten diesmal nicht, der Tabellenfünfte Dortmund hat bei 13 Punkten Rückstand auf die Münchner keine reelle Chance mehr auf die Schale – auch nicht bei einem Erfolg im Duell der beiden Champions-League-Achtelfinalisten am Samstag (18.30 Uhr/Sky).

Ein Sieg in der Allianz Arena gegen den im direkten Duell zuletzt viermal in Serie erfolgreichen Club-Weltmeister wäre für Dortmund aber abgesehen von Punkten für die Königsklassen-Qualifikation auch fürs Prestige äußerst wertvoll.

„Im Clásico knistert es immer“, sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Dortmund erstmals seit 2016 vor dem Bundesliga-Knaller nicht in den Top 4 platziert ist. „Es bleibt ein Spitzenspiel“, stimmte Bayern-Präsident Herbert Hainer zu.

Bayern in Favoritenrolle

Zwar warnte Flick vor der „absoluten Klasse“ der Dortmunder, die mit ihrer exquisiten Offensive gerade die immer wieder anfällige Bayern-Abwehr vor Probleme stellen könnten. Aber eigentlich spricht alles für die Bayern, die am Freitag Super-Talent Jamal Musiala bis 2026 an den Verein banden.

Anders als die im Pokal ins Halbfinale eingezogene Borussia hatten die im Cup-Wettbewerb längst ausgeschiedenen Münchner eine komplette Trainingswoche. Während beim Serienmeister die Ausfallserie weitestgehend beendet ist, muss der Gast um die unverzichtbaren Stammkräfte Jadon Sancho (9 Vorlagen) und Raphael Guerreiro (8) bangen.

Und in München gab es zuletzt bei sechs deprimierenden Bundesligapartien mit null Punkten und 3:26 Toren so manche Lehrstunde. „Ich habe immer das Gefühl, dann macht es beim FC Bayern immer noch besonders Klick“, sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Unwillkürlich rückt beim Wettschießen der zwei besten Offensiven der Liga auch das Torjägerduell zwischen Robert Lewandowski und Erling Haaland in den Fokus. Gegen Köln erzielte Lewandowski beim 5:1 seinen siebten Mehrfachpack in dieser Saison und zog in dieser Kategorie an Haaland (6) vorbei.

Und der Pole, der die legendäre 40-Tore-Marke von Gerd Müller jagt, erzielte gegen keinen anderen Verein in Pflichtspielen mehr Tore als gegen Borussia Dortmund – den Club für den er vor seinem Wechsel zu Bayern München selbst spielte.

Flick mit vier Siegen gegen Dortmund

Mit BVB-Koloss Haaland machte Kimmich im letzten Duell beim 3:2-Erfolg im November bei einem Zusammenprall unliebsame Erfahrungen. Damals verletzte sich der 26-Jährige, doch das hat er lange hinter sich gelassen.

„Es war ein Unfall, das passiert“, sagte Kimmich und pushte sein Team vor dem nächsten Match. „Wir haben zwar ein paar Punkte Vorsprung, aber Dortmund hat die Qualität oben mitzuspielen. Daher macht die Mentalität am Ende vielleicht den Unterschied“, sagte der 26-Jährige und forderte den „absoluten Willen“. Gerade gegen Dortmund.

Bayern-Trainer Hansi Flick, der alle seine vier Pflichtspiele gegen Dortmund gewann, hat durch die Rückkehr von Thomas Müller und Leon Goretzka nach deren Corona-Infektionen auch die Stammbesetzung für die Mittelfeldzentrale zusammen.

Der „Wiedereinstieg“ gegen Köln sei kein Problem gewesen, berichtete Thomas Müller, der beim 5:1 sein Konto als bester Vorlagengeber der Liga auf elf erhöhte. „Ein wichtiger Sieg ist dabei rausgekommen, der uns hilft, mit etwas Vorsprung weiter an der Spitze der Bundesliga zu bleiben.“ Gegen Dortmund soll mit dem ebenfalls schon gegen Köln erfolgreich zurückgekehrten Serge Gnabry ein weiterer folgen.

Die Borussen hoffen auf Schwung durch den Pokalerfolg in dieser Woche in Mönchengladbach und wollen nach zuletzt zwei 2:3-Niederlagen in München endlich wieder etwas Zählbares mitnehmen. „Wir haben in beiden Partien gezeigt, dass wir näher rangekommen sind“, sagte Trainer Edin Terzic vor dem Spiel am Samstag.

© dpa-infocom, dpa:210305-99-700877/5

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