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Helfer sollen Katastrophengebiet Ahr schnell verlassen

Eine Luftaufnahme vom Ort Ahr vom 22. Juli 2021. Foto: Thomas Frey/dpa
Eine Luftaufnahme vom Ort Ahr vom 22. Juli 2021. Foto: Thomas Frey/dpa

In den Katastrophengebieten im Westen Deutschlands steigt die Anspannung. Erneuter Starkregen wird erwartet. Helfer sollen Ahr nun so schnell wie möglich verlassen.

Nach den verheerenden Überflutungen blicken die Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit Sorge auf die aktuellen Wetterprognosen.

Freiwillige Helfer im Krisengebiet Ahr sollen dieses wegen der schwierigen Umstände dort nun möglichst schnell verlassen. Das teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mit.

Als Grund nannte sie die starken Niederschläge an diesem Wochenende, die zerstörte Infrastruktur und die unübersichtliche Verkehrssituation. Den Angaben zufolge werden Shuttle-Busse eingesetzt, die die Helferinnen und Helfer zurückbringen. Wer geplant hatte, dorthin zu fahren, soll dies nicht tun.

Notunterkünfte sind eingerichtet

In der Hochwasserregion in Rheinland-Pfalz hat der Katastrophenschutz für die Bürger wegen der vorhergesagten Unwetter bereits eine Notunterkunft eingerichtet. Der Krisenstab trifft weitere Vorkehrungen.

Laut der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion wird zu der aktuellen Lage in möglicherweise betroffenen Orten informiert. „Die Bevölkerung wird in den Sozialen Medien noch einmal gewarnt und es werden Flugblätter verteilt“, sagte ein Sprecher.

Demnach besteht keine akute Hochwassergefahr für die Ahr. Dennoch sei bei Niederschlag mit verstärktem Oberflächenwasser insbesondere in den Orten zu rechnen, in denen Teile der Kanalisation zerstört oder verstopft sind. Dadurch könne es örtlich zu einem neuen Einlaufen von Wasser in Kellern kommen.

Manche Orte könnten stärker betroffen sein

Davon stärker betroffen sein könnten laut Katastrophenschutz die Ortschaften Schuld, Insul und Dümpelfeld. Außerdem könne es wegen verstopfter Einläufe in der Stadt Bad Neuenahr und der Ortsgemeinde Müsch zur Einstauung von Wasser in den Straßen kommen.

„Ich habe im Augenblick keine Hinweise darauf, dass Wassermengen drohen wie das der Fall gewesen ist“, sagte der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), bereits am Freitag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Man beobachte die Meldesituation „ganz, ganz aufmerksam“, ergänzte er.

Der Katastrophenschutz biete allen Einwohnerinnen und Einwohnern der betroffenen Orte bei Bedarf eine Unterbringung an, hieß es.

Zusätzliche Überlastung der Zufahrtsstraßen

Zuvor hatten auch das Polizeipräsidium Koblenz an Helferinnen und Helfer appelliert, sich nicht mehr auf den Weg in das Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz zu machen. „Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist weiterhin überwältigend und ungebrochen“, hieß es.

Durch die Vielzahl an Menschen, „die sich heute in das Katastrophengebiet aufgemacht haben um zu helfen, kommt es aktuell leider zu einer völligen Überlastung sämtlicher Zufahrtsstraßen zum Ahrtal, sowie der Straßen im Katastrophengebiet selbst“, hieß es in einer Mitteilung.

Nach der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler liegt die Zahl der Toten unverändert bei 132, die der Verletzten bei 766. Das sagte ein Polizeisprecher in Koblenz. Weiterhin würden noch 149 Menschen vermisst.

© dpa-infocom, dpa:210724-99-506110/4


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