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Athleten Deutschland: IOC muss Klarheit zu Olympia schaffen

Der Verein Athleten Deutschland hat in der Debatte um die Sommerspiele in Tokio den Druck auf die Olympia-Macher und das IOC erhöht. Foto: Koji Sasahara/AP/dpa
Der Verein Athleten Deutschland hat in der Debatte um die Sommerspiele in Tokio den Druck auf die Olympia-Macher und das IOC erhöht. Foto: Koji Sasahara/AP/dpa

Der Verein Athleten Deutschland hat in der Debatte um Olympia in Tokio mit einer Liste von Forderungen den Druck erhöht. Die Sportler fühlen sich wegen der Corona-Pandemie mehr denn je im Dilemma.

Im Zwiespalt zwischen Olympia-Chance und Angst um ihre Gesundheit wollen die deutschen Athleten schnell mehr Hilfe und Klarheit von den Tokio-Machern und den Sportverbänden.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Weltverbände müssten „zügig und überzeugend darlegen, wie Qualifikationsturniere und nicht zuletzt die Olympischen und Paralympischen Spiele sicher stattfinden können“, hieß es in einem achtseitigen Positionspapier, das der Verein Athleten Deutschland veröffentlichte. „Wir haben uns mal Gedanken gemacht“, twitterte Athletensprecher Max Hartung.

Die Interessenvertretung drängt auf größere Transparenz bei den Corona-Maßnahmen, eine stärkere Einbindung der Sportler in die Planung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten und eine gesellschaftliche Diskussion über Impfungen für Olympioniken. Zudem müssten Haftungsfragen klarer geregelt werden, sodass die Athleten nicht das alleinige Risiko bei einer Reise nach Japan tragen.

„Insgesamt ist es unwahrscheinlich, dass sich Infektionen komplett vermeiden lassen werden. Das IOC muss daher transparent kommunizieren, unter welchen Bedingungen die Spiele stattfinden können und unter welchen nicht“, heißt es in dem Papier. Der Ringe-Zirkel mit Präsident Thomas Bach müsse die Bedenken von Sportlerinnen und Sportlern stärker in der Planung der Olympia-Szenarien berücksichtigen und offen darüber informieren.

Die am Wochenende verhängte Einreisesperre für ausländische Fans und Athletenfamilien hält der Verein für die richtige Entscheidung. „Gesundheitsschutz muss oberste Priorität haben. Die Spiele dürfen nicht zum globalen Superspreader-Event werden“, heißt es.

Dennoch seien viele Athleten weiter verunsichert wegen der Corona-Risiken: „Auf ihnen lastet enormer Druck.“ Vor allem dürfe man die Olympioniken nicht mit dem Dilemma allein lassen, zwischen der Teilnahme an Wettbewerben und dem Gesundheitsschutz für sich und andere wählen zu müssen. Dies wäre „pflichtverletzend“, hieß es an die Adresse der Sportorganisationen wie den Deutschen Olympischen Sportbund.

Die hohe Zahl der Neuinfektionen bei der Hallen-EM der Leichtathleten im polnischen Torun und dem Fecht-Weltcup in Budapest habe die Risiken gezeigt. Daher wünschen sich die Athleten Deutschland die Einrichtung eines Expertengremiums, das anhand verschiedener Indikatoren die Gefahrenlage bei Wettkämpfen vor und während der Tokio-Spiele bewertet.

Zudem mahnt der Verein eine Impfstrategie für die Athletinnen und Athleten an. Zu diskutieren sei, ob und wie nach der Impfung von höher priorisierten Gruppen die Olympioniken zügig an die Reihe kommen können. „Unter Berücksichtigung von Trainingsausfällen und der ausstehenden Qualifikationswettkämpfe ist die Zeit knapp“, heißt es.

© dpa-infocom, dpa:210322-99-921318/3

➡️ Positionspapier von Athleten Deutschland



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