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Joe Biden sagt Israel „unerschütterliche“ Unterstützung zu

Empfang am Flughafen: US-Präsident Joe Biden (M), wird von dem israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid (r) und dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog begrüßt. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Empfang am Flughafen: US-Präsident Joe Biden (M), wird von dem israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid (r) und dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog begrüßt. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Erstmals als US-Präsident besucht Joe Biden Israel, einen der engsten Verbündeten der USA. Kurz nach seiner Landung spricht er sich erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.

Bei seiner ersten Nahost-Reise als US-Präsident hat Joe Biden Israel die anhaltende Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. Diese sei „unerschütterlich“, sagte Biden am Mittwoch kurz nach der Landung am Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv. „Die Beziehungen sind tiefer und stärker als je zuvor“, sagte er.

Zudem sprach sich Biden im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern erneut für eine Zwei-Staaten-Lösung aus. Er wisse, dass sich diese Lösung derzeit nicht abzeichne, sagte Biden am Mittwoch. Seiner Überzeugung nach bleibe es aber der beste Weg, um Israelis und Palästinensern gleichermaßen Wohlstand und Demokratie zu bringen.

Biden betonte bei seiner Ankunft auch die Bedeutung des Kampfes gegen den Antisemitismus. „Wir setzen unsere gemeinsame und nie endende Arbeit fort, um das Gift des Antisemitismus zu bekämpfen – egal, wo er sein hässliches Gesicht zeigt“, sagte er.

Man dürfe die Lektionen der Geschichte niemals vergessen, mahnte der US-Präsident. „Egal, wo wir in der Welt darauf stoßen: Wir halten uns an das Versprechen, dass sich der Holocaust nie wiederholen darf, indem wir Antisemitismus direkt bekämpfen.“

Die Air Force One mit US-Präsident Biden an Bord landet auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Die Air Force One mit US-Präsident Biden an Bord landet auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa

Nach seiner Ankunft besichtigte Biden das von den USA mitentwickelte mobile Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ und weitere Luftverteidigungssysteme. Am Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv zeigte Israels Verteidigungsminister Benny Gantz ihm auch das neue Laser-Raketenabwehrsystem „Iron Beam“, dessen erfolgreichen Test Israel erst jüngst im April verkündet hatte.

Medienberichten zufolge hofft Israel durch die Präsentation auf eine US-Finanzierung des „Iron Beam“, das 2023 in Betrieb genommen werden soll. Zudem gibt es Spekulationen darüber, dass Israel Biden bitten will, die Lieferung des Hochleistungs-Lasersystems an arabische Staaten wie Saudi-Arabien zu genehmigen. So solle die Verteidigung gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran in der Region ausgebaut werden.

Joe Biden wurde am Flughafen vom israelischen Präsidenten Izchak Herzog, vom neuen Ministerpräsidenten Jair Lapid und von dessen Vorgänger Naftali Bennett empfangen. Zuletzt war mit Donald Trump 2017 ein US-Präsident in Israel gewesen. Biden nannte es eine Ehre, „den unabhängigen jüdischen Staat Israel zu besuchen“.

Herzog begrüßte den US-Präsidenten auf dessen „Friedensreise“. „Heute weht der Wind des Friedens von Nordafrika über das Mittelmeer bis zum Golf“, sagte er am Mittwoch kurz nach der Landung Bidens.

Lapid hob nach der Ankunft von US-Präsident Joe Biden die „unzerbrechliche Verbindung“ beider Länder hervor. Der Besuch Bidens in Israel sei nicht nur historisch, sondern auch persönlich. Biden sei einer der besten Freunde, die Israel je gekannt habe, sagte Lapid am Mittwoch bei einer Zeremonie am Ben-Gurion-Flughafen.

Es ist Bidens erste Nahost-Reise seit seiner Amtsübernahme vor eineinhalb Jahren. In Jerusalem wollte der US-Präsident die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen.

An diesem Donnerstag will Joe Biden in Jerusalem Gespräche mit dem neuen israelischen Ministerpräsidenten Lapid, mit Präsident Herzog und mit Oppositionsführer Benjamin Netanjahu führen. Außerdem ist ein virtueller Gipfel mit den Regierungschefs Israels, Indiens und der Vereinigten Arabischen Emirate geplant.

Am Freitag will Joe Biden im Westjordanland Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen und dann weiter nach Saudi-Arabien reisen. In Dschiddah will Biden mit der Führung des Königreichs zusammenkommen und an einem Gipfel des Golf-Kooperationsrats teilnehmen.

© dpa-infocom, dpa:220713-99-02154/11


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